Zettelkatalog

Ein Katalog in Karteiform

Zettel- oder Kartenkatalog wird der Katalog einer Bibliothek genannt, der die einzelnen Bücher auf je einem Zettel oder einer Karteikarte aufführt und in Karteikästen alphabetisch ablegt. Das Format der Katalogzettel ist international mit 75 x 125 mm genormt.

Im Gegensatz zum früher gebräuchlichen Bandkatalog können jederzeit neue Titel an jeder beliebigen Stelle hinzugefügt bzw. entfernt werden, indem man Kärtchen einfügt bzw. entnimmt.
Um sich in Zettelkatalogen gut zurechtzufinden, ist es günstig, sich mit deren Ordnungskriterien vertraut zu machen.

Ein Beispiel:
Die Kurzfassung der Regeln des Nominalkatalogs 1932-1988 der Universitätsbibliothek Wien, der als Zettelkatalog geführt worden ist:

1) Die Buchstaben i und j werden in der alphabetischen Ordnung nicht unterschieden.
2) Buchstaben mit diakritischen Zeichen werden wie die Grundbuchstaben geordnet.
3) Umlaute werden für die Ordnung in Zwielaute aufgelöst, also "ä" in "ae" usw.
4) Bei Doppelnamen stehen die einfachen Familiennamen vor den Doppelnamen, deren erster Teil mit den einfachen Namen übereinstimmt; es ordnet also "Wagner, Richard" vor "Wagner-Jauregg, Julius".
5) Altgriechische Namen sind latinisiert angesetzt.
6) Für die Ordnung der Titeleintragungen unter demselben Verfasser gelten folgende Regeln: An erster Stelle stehen die Werkausgaben, "Werke", ihnen folgen die "Teilsammlungen". Eine weitere Gruppe bilden die Ausgaben, die Teile aus mehreren Werken des Verfassers enthalten: "Werke, Auszug". Diesen Gruppen folgen die Einzelschriften, alphabetisch geordnet nach den maßgebenden Wörtern des Titels.
7) Verschiedene Ausgaben eines Werkes mit völlig gleichem Titel sind nach dem Erscheinungsjahr geordnet.

Von den Zettelkatalogen werden Mikroficheversionen hergestellt, damit deren Benutzung nicht ortsgebunden eingeschränkt bleibt und um eine Sicherheitskopie gewährleisten zu können.

Seit etwa 1970 werden Zettelkataloge zunehmend durch Online-Kataloge abgelöst, welche raumsparender sind und außerdem komfortablere Suchmodalitäten bieten.

Diese Ablöse geschieht je nach finanziellen Möglichkeiten durch: