Nationalbibliographien
 

Entstehung
Bis zum Anfang des 19Jh. war die Kultur der Gebildeten übernational orientiert. Latein war die Sprache der Gelehrten und Französisch die Sprache der Gesellschaft. Damals entstanden die internationalen Allgemeinbibliographien. Mit der Herausbildung der Nationalstaaten im 19. Jh. treten die an die jeweilige Landessprache gebundenen Kulturen und somit neue bibliographische Interessen in den Vordergrund. Dadurch, aber auch durch das anwachsende Zensurinteresse der politischen Instanzen und vor allem durch das explosionsartige Anwachsen der Buchproduktion wird die Erstellung von internationalen Verzeichnissen unmöglich gemacht und die Nationalbibliographien entstehen.

Konzeptionen
Für Nationalbibliographien gilt der Grundsatz das "Schriftentum eines Landes" zu verzeichnen. Dies kann unterschiedlich ausgelegt werden und führt zu verschiedenen Konzeptionen:

Schriftklassen:
Welche Schriftenklassen verzeichnet werden entscheidet jede Nationalbibliographie anders. Generell kann man sagen, dass Buchhandelsveröffentlichungen stets erfasst werden. Erscheinungen außerhalb des Buchhandels werden nur selten vollständig aufgenommen, da ihre Beschaffung besonders schwierig ist.

Die Erfassung von Zeitschriften, Hochschulschriften, Amtsdruckschriften, Karten, Musikalien und AV-Medien ist fraglich und für jede Nationalbibliographie einzeln zu prüfen.

Die idealen Forderungen an eine Nationalbibliographie sind, dass diese alle Schriftklassen verzeichnet, jede vollständig erfasst und dies sofort nach deren Erscheinung (manchmal sogar davor = CIP).

Ordnung
Sacherschließung nach Themen oder Gruppen (DK-Klass.)

Verzeichnung
Die Verzeichnung der Werke in Nationalbibliographie erfolgt heute grundsätzlich nach Autopsie (eigener Einblick in das vorliegende Dokument). Die bearbeitende Institution kann die Druckschriften auf verschiedenen Wegen erhalten:

Institutionelle Träger
Die beschriebene Aufgabenstellung kann heute nur noch von einer leistungsfähigen Institution bewältigt werden.
Dabei kann es sich um folgende institutionelle Träger wie amtliche Stellen z.B. Nationalbibliotheken, halbamtliche wie Buchhandelsverbände, Bibliotheksverbände oder private z.B. Verlagshäuser handeln.

Gabriel : Informationsdienst der Europäischen Nationalbibliotheken
Gabriel is the World Wide Web service of Europe's National Libraries represented in the Conference of European National Librarians (CENL). In Gabriel you can find information about all the National Libraries of Europe, their services and the online exhibitions they offer.

Übersicht und Geschichte der wichtigsten Nationalbibliographien:

Deutsche Nationalbibliographie (ILTIS)
ILTIS ist das Integrierte Literatur-, Tonträger- und Musikalien-Informationssystem Der Deutschen Bibliothek. In seinem Zentralkatalog findet man neben den Normdaten ca. 5. Millionen Titel der Deutschen Nationalbibliographie seit 1945.
Deutsche Nationalbibliographie (1945-2002) , DVD
Kumulierungen:
DB-HJV: Halbjahresverzeichnis (1951-)

DB-FJV: Fünfjahres-Verzeichnis (1945-)
 

Es gibt auch Bibliographien der Nationalbibliographien wie z. B.:

Domay, Friedrich: Bibliographie der nationalen Bibliographien
Bibliographie mondiale des bibliographies nationales
Stuttgart : Hiersemann, 1987. - XVIII, 557 S.. - Hiersemanns bibliographische Handbücher ; 6.
ISBN: 3-7772-8709-1

Bell, Barbara L.: "An annotated guide to current national bibliographies"
[International Federation of Library Associations and Institutions, IFLA Universal Bibliographic Control and International MARC
Programme, Deutsche Bibliothek, Frankfurt am Main]. -
2., completely rev. ed.. - München [u.a.] : Saur, 1998. -
XXVII, 487 S.. - (UBCIM publications ; N.S., 18 ).
ISBN 3-598-11376-5 Pp. : DM 168.00

 

Liste der Verzeichnisse

Nr.

13

Kurztitel

Deutsche Nationalbibliographie

Titel

Deutsche Nationalbibliografie

Erscheinungsform

Druck, Online

Urheber

Deutsche Nationalbibliothek

Ort

Frankfurt am Main

Jahr

1945ff.

Inhalt

Deutsche Nationalbibliographie

Beschreibung

Die „Deutsche Nationalbibliografie“ umfasst folgende Reihen:
Reihe A - Monographien und Periodika des Verlagsbuchhandels. Bücher, Zeitschriften, nicht musikalische Tonträger, weitere AV-Medien, Mikroformen und elektronische Publikationen. Enthält seit Bibliographiejahrgang 2004 auch die Übersetzungen und Germanica, die bisher separat in der Reihe G erschienen sind. Erscheint wöchentlich.
Reihe B - Monographien und Periodika außerhalb des Verlagsbuchhandels. Bücher, Zeitschriften, nicht musikalische Tonträger, weitere AV-Medien, Mikroformen und elektronische Publikationen. Erscheint wöchentlich.
Reihe C - Karten. Erscheint vierteljährlich.
Reihe H - Hochschulschriften. Dissertationen und Habilitationsschriften deutscher Hochschulen und deutschsprachige Dissertationen und Habilitationsschriften des Auslandes. Erscheint monatlich.
Reihe M - Musikalien. Erscheint monatlich.
Reihe O - Online-Publikationen. Erscheint monatlich.
Reihe T - Musiktonträgerverzeichnis. Erscheint monatlich.

Umfang

 

Berichtszeit

1945 bis

Erscheinungsweise

laufend

Land

Deutschland

Sprache

Deutsch

Literaturhinweise

Wilhelm Totok, Rolf Weitzel: Handbuch der bibliographischen Nachschlagewerke. Bd. 1: Allgemeinbibliographien und allgemeine Nachschlagewerke. Hg. von Hans-Jürgen und Dagmar Kernchen. 6., erweiterte, völlig neu bearbeitete Auflage. Frankfurt am Main: Vittorio Klostermann 1984, S. 54-56
Helmut Allischewski: Bibliographiekunde. Ein Lehrbuch mit Beschreibungen von mehr als 300 Druckschriftenverzeichnissen und allgemeinen Nachschlagewerken. 2. Auflage, neubearbeitet und erweitert. Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag 1986, S. 96f.
Margrit Lauber-Reymann: Informationsressourcen. Ein Handbuch für Bibliothekare und Informationsspezialisten. Berlin, Boston: de Gruyter 2017, S. 210ff

Link Verbund

 

Link Ressource

http://www.dnb.de/DE/Service/DigitaleDienste/DNBBibliografie/
dnbbibliografie_node.html

Link Wikipedia

https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Nationalbibliografie

 

Nr.

14

Kurztitel

Österreichische Nationalbibliografie

Titel

Österreichische Nationalbibliografie

Erscheinungsform

Druck, Online

Urheber

Österreichische Nationalbibliothek

Ort

Wien

Jahr

1945ff.

Inhalt

Österreichische Nationalbibliographie

Beschreibung

Die „Österreichische Nationalbibliografie“ gliedert sich in die Reihen:
Reihe A - Verzeichnis der österreichischen Neuerscheinungen
Reihe B - Verzeichnis der österreichischen Hochschulschriften
Reihe C - Neuere ausländische Austriaca
Bis 2003 erschien die Bibliographie in gedruckter Form, mittlerweile ist sie im Internet frei zugänglich.

Umfang

 

Berichtszeit

1945 bis

Erscheinungsweise

laufend

Land

Österreich

Sprache

Deutsch

Literaturhinweise

Wilhelm Totok, Rolf Weitzel: Handbuch der bibliographischen Nachschlagewerke. Bd. 1: Allgemeinbibliographien und allgemeine Nachschlagewerke. Hg. von Hans-Jürgen und Dagmar Kernchen. 6., erweiterte, völlig neu bearbeitete Auflage. Frankfurt am Main: Vittorio Klostermann 1984, S. 60
Helmut Allischewski: Bibliographiekunde. Ein Lehrbuch mit Beschreibungen von mehr als 300 Druckschriftenverzeichnissen und allgemeinen Nachschlagewerken. 2. Auflage, neubearbeitet und erweitert. Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag 1986, S. 110f.
Margrit Lauber-Reymann: Informationsressourcen. Ein Handbuch für Bibliothekare und Informationsspezialisten. Berlin, Boston: de Gruyter 2017, S. 217

Link Verbund

http://permalink.obvsg.at/AC00983260

Link Ressource

https://www.onb.ac.at/digitale-bibliothek-kataloge/oesterreichische-bibliografie/

Link Wikipedia

https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96sterreichische_Bibliographie

 

Nr.

15

Kurztitel

Schweizer Buch

Titel

Das Schweizer Buch

Erscheinungsform

Druck, Online

Urheber

Schweizerische Nationalbibliothek

Ort

Bern

Jahr

1901ff.

Inhalt

Schweizerische Nationalbibliographie

Beschreibung

Die Schweizerische Nationalbibliographie erschien zwischen 1901 und 1943 unter dem Titel „Bibliographisches Bulletin“. Sie umfasst Bücher, geographische Karten, Musiknoten, elektronische Medien und Multimedia, Zeitschriften, Zeitungen, Jahrbücher und Reihen. Die Bibliographie erschien bis 2007 in gedruckter Form, seither ist sie in einer statischen Version als PDF-Files öffentlich zugänglich.

Umfang

 

Berichtszeit

1901 bis

Erscheinungsweise

laufend

Land

Schweiz

Sprache

Französisch, Deutsch, Italienisch, Englisch

Literaturhinweise

Wilhelm Totok, Rolf Weitzel: Handbuch der bibliographischen Nachschlagewerke. Bd. 1: Allgemeinbibliographien und allgemeine Nachschlagewerke. Hg. von Hans-Jürgen und Dagmar Kernchen. 6., erweiterte, völlig neu bearbeitete Auflage. Frankfurt am Main: Vittorio Klostermann 1984, S. 62f.
Helmut Allischewski: Bibliographiekunde. Ein Lehrbuch mit Beschreibungen von mehr als 300 Druckschriftenverzeichnissen und allgemeinen Nachschlagewerken. 2. Auflage, neubearbeitet und erweitert. Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag 1986, S. 112f.
Margrit Lauber-Reymann: Informationsressourcen. Ein Handbuch für Bibliothekare und Informationsspezialisten. Berlin, Boston: de Gruyter 2017, S. 217f.

Link Verbund

http://permalink.obvsg.at/AC01621517

Link Ressource

https://www.nb.admin.ch/snl/de/home/nb-professionell/erschliessen/das-schweizer-buch--die-schweizerische-nationalbibliografie.html

Link Wikipedia

https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Schweizer_Buch