Besondere Verzeichnistypen

Verzeichnisse mittelalterlicher Handschriften

„Unter Manuskript oder Handschrift versteht man in der Bibliothekswissenschaft oder Editionsphilologie handgeschriebene Bücher, Briefe oder andere Publikationsformen (von lateinisch manu scriptum 'von Hand Geschriebenes').
Im engeren Sinne versteht man darunter durch manuelles Schreiben mit Tinte oder anderen Farbmitteln auf Papyrus, Palmblättern, Birkenrinde, Pergament, Holzbrettchen oder Papier gebrachte Werke.
[…]
Texte des Mittelalters sind oft in Sammelhandschriften zusammengefasst. Die Vorstellung vom Einzelbuch als typische Existenzform eines 'Werkes' als Monographie existierte in der heutigen Form noch nicht. Der Kodex war eine materielle Aufbewahrungs- und Schmuckform von diversem Geschriebenem. Zuweilen war es wohl auch das Bestreben der Besitzer solcher Codices, das Material oder 'Wissen' zu einem bestimmten Gegenstand oder Thema (z. B. höfische Ritterliteratur) möglichst vollständig zu versammeln. […] Die Buchwissenschaft und die Kodikologie erforschen die verschiedenen konzeptionellen oder zufälligen Anlageprinzipien von Mischhandschriften und Sammelhandschriften.“
https://de.wikipedia.org/wiki/Manuskript
Aufgrund der Unikalität und der Rarität werden Verzeichnisse von mittelalterlichen Handschriften, aber auch Inkunabeln nach wie vor hauptsächlich separat geführt. Neben institutionellen Inventarverzeichnissen versuchen verschiedene Initiativen und Projekte entweder national oder international die Handschriften sowie die Literatur zu Handschriften in Verzeichnissen zusammenzuführen.
Verzeichnisse

Der Einband eines Buches oder eines anderen Druckerzeugnisses ist sowohl die den Block (beim Buch: Buchblock) umschließende äußere Hülle als auch der gesamte Arbeitsgang seiner Herstellung.

Einbanddatenbank 
Die Datenbank verzeichnet die digitalisierten Durchreibungen von Bucheinbänden des 15. und 16. Jhd. aus der Bibliothek in Berlin, Stuttgart, Wolfenbüttel und der Bayerischen Staatsbibliothek. Berücksichtigt werden neben formalen (Form, Größe) und inhaltlichen Aspekten (z.B. Motiv) v. a. Fragen der Zuschreibung von Werkzeugen (Werkstatt, Buchbinder) und Provenienzen (u.a. Supralibros, Widmungen). Berichtszeitraum: 1400 - 1600

 

Anhang: Liste der Verzeichnisse

Nr.

16

Kurztitel

Bibliographie zu mittelalterlichen Handschriften in Österreich

Titel

Bibliographie zu mittelalterlichen Handschriften in Österreich - Bibliography on Medieval Manuscripts in Austria - Bibliographie sur les Manuscrits Mediévaux conservés en Autriche

Erscheinungsform

Online-Verzeichnis

Urheber

Kommission für Schrift- und Buchwesen des Mittelalters der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (Alois Haidinger, Franz Lackner, ab 1993 Christine Glaßner)

Ort

Wien

Jahr

1986-2005

Inhalt

Verzeichnis von Handschriftenbibliotheken in Österreich

Beschreibung

Literaturnachweise zu österreichischen Handschriften des Mittelalters mit einem Verzeichnis der Handschriftenbibliotheken in Österreich, einem Verzeichnis der abgekürzt zitierten Literatur und einem Abkürzungsverzeichnis

Umfang

6422 ausgewertete Publikationen, 82.185 Handschriftenzitate

Berichtszeit

ca. 1888 bis ca. 2002

Erscheinungsweise

abgeschlossen

Land

Österreich

Sprache

Deutsch

Literaturhinweise

 

Link Verbund

 

Link Ressource

http://www.ksbm.oeaw.ac.at/lit/frame.htm

Link Wikipedia

 

 

Nr.

17

Kurztitel

Manuscripta

Titel

Manuscripta.at - Mittelalterliche Handschriften in Österreich

Erscheinungsform

Webportal

Urheber

Institut für Mittelalterforschung / Abteilung Schrift- und Buchwesen der Österreichischen Akademie der Wissenschaften

Ort

Wien

Jahr

2009ff.

Inhalt

Verzeichnis mittelalterlicher Handschriften in Österreich

Beschreibung

Onlinepräsentation von Daten zu österreichischen Handschriften, das u.a. die Suche nach Handschriftensammlungen und Signaturen, Initien, Explicits, Autoren und Titel anbietet. Ein eigener Suchzugang ermöglicht die Recherche in einer „Bibliographie zu mittelalterlichen Handschriften in Österreich“.

Umfang

 

Berichtszeit

 bis

Erscheinungsweise

laufend

Land

Österreich

Sprache

Deutsch

Literaturhinweise

 

Link Verbund

 

Link Ressource

www.manuscripta.at

Link Wikipedia

 

 

Nr.

18

Kurztitel

Manuscripta Mediaevalia

Titel

Manuscripta Mediaevalia

Erscheinungsform

Online-Datenbank

Urheber

Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte - Bildarchiv Foto Marburg, Bayerische Staatsbibliothek München

Ort

Berlin, Marburg, München

Jahr

1992ff.

Inhalt

Bestandsnachweise, Beschreibungen und Digitalisate von mittelalterlichen Handschriften in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Beschreibung

Das Portal bietet eine direkte Suche nach Handschriften (u.a. mit Initium oder Incipit) sowie nach besitzenden Institutionen oder Orten. Außerdem sind Handschriftenkataloge nach Orten und Sprachen durchsuchbar.
Das Projekt wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG unterstützt.

Umfang

mehr als 90.000 Dokumente zu abendländischen Handschriften

Berichtszeit

 bis

Erscheinungsweise

laufend

Land

Deutschland

Sprache

Deutsch

Literaturhinweise

Margrit Lauber-Reymann: Informationsressourcen. Ein Handbuch für Bibliothekare und Informationsspezialisten. Berlin, Boston: de Gruyter 2017, S. 206f.

Link Verbund

 

Link Ressource

http://www.manuscripta-mediaevalia.de/

Link Wikipedia

https://de.wikipedia.org/wiki/Manuscripta_Mediaevalia

 

Nr.

19

Kurztitel

e-codices

Titel

e-codices - Virtuelle Handschriftenbibliothek der Schweiz

Erscheinungsform

Online-Datenbank

Urheber

Universität Freiburg (Christoph Flüeler)

Ort

Freiburg (CH)

Jahr

2005ff.

Inhalt

Virtuelle Handschriftenbibliothek der Schweiz

Beschreibung

Zugang zu mittelalterlichen und neuzeitlichen Handschriften aus öffentlichen, kirchlichen und Privatsammlungen der Schweiz
Präsentation 2009

Umfang

1700 Handschriften online, 633.809 Handschriftenseiten online

Berichtszeit

 bis

Erscheinungsweise

laufend

Land

Schweiz

Sprache

Französisch, Deutsch, Italienisch, Englisch (Informationen und Basismetadaten)

Literaturhinweise

 

Link Verbund

 

Link Ressource

http://www.e-codices.unifr.ch/de

Link Wikipedia

https://de.wikipedia.org/wiki/E-codices

 

Nr.

20

Kurztitel

Bouveret

Titel

Colophons de manuscrits occidentaux des origines au XVIe siècle

Erscheinungsform

Druck

Urheber

Bénédictins du Bouveret

Ort

Fribourg

Jahr

1965-1982

Inhalt

Verzeichnis der Kolophone abendländischer Handschriften von ihren Ursprüngen bis in 16. Jahrhundert

Beschreibung

Verzeichnis finaler Einträge in abendländischen Handschriften, die nicht zum Text gehören, sondern als Paratext Anmerkungen vom Kopisten betreffen oder Informationen über diesen geben (Datum und Ort des Wirkens etc.).

Umfang

6 Bände

Berichtszeit

 bis

Erscheinungsweise

 

Land

 

Sprache

Französisch

Literaturhinweise

 

Link Verbund

http://permalink.obvsg.at/AC00467120

Link Ressource

 

Link Wikipedia

 

 

Nr.

21

Kurztitel

 

Titel

Historische Hilfswissenschaften / Kodikologie

Erscheinungsform

Online-Verzeichnis

Urheber

Hg. von Georg Vogeler (Ludwig-Maximilians-Universität München), Patrick Sahle (Universität zu Köln)

Ort

München

Jahr

2000-2009

Inhalt

Zusammenstellung von kodikologischen Datenquellen

Beschreibung

Kommentierte Quellensammlung u.a. zu Handschriftenbibliotheken, Bibliographien, Handschriftendatenbanken, -katalogen und -verzeichnissen. Das Projekt wurde 2009 beendet.

Umfang

 

Berichtszeit

 

Erscheinungsweise

abgeschlossen

Land

Deutschland

Sprache

Deutsch

Literaturhinweise

 

Link Verbund

 

Link Ressource

http://www.vl-ghw.uni-muenchen.de/kodikologie.html

Link Wikipedia

 

Andere Verzeichnisse:
Handschriftenbibliotheken in Österreich. On-line bibliography of manuscripts in Austrian librariesHandschriftendatenbank (DFF-Marburg) mit Initien-Datenbank
Alois Heidinger, Elektronische Hilfsmittel für den Handschriftenbibliothekar
The bibliography on Medieval studies
Erlebnisraum Altes Buch (Grazer Handschriften): Eingescannte Bestände der Universitätsbibliothek Graz, Abteilung für Sondersammlungen.