Allischewski: Bibliographienkunde


Titel
Allischewski, Helmut: Bibliographienkunde. Ein Lehrbuch mit Beschreibungen von mehr als 300 Druckschriftenverzeichnissen und allgemeinen Nachschlagewerken. - Wiesbaden: Reichert, 1986.

Typ
Lehrbuch
Bibliographie der Bibliographien

Inhalt

Auswahl

Die Auswahl beläuft sich auf gedruckte oder Verzeichnisse auf Mikroformen.
Auf Online-Datenbanken wird nur Bezug genommen, um die Unterschiede zwischen konventionellen und maschinellen Verzeichnissen deutlich zu machen.
Die geographische Auswahl legt den Schwerpunkt auf den deutschen Sprachkreis, daneben wird vor allem der englische und romanische Sprachkreis behandelt.

Informationsumfang

Jede Beschreibung ist nach bestimmten (maximal 14) Gesichtspunkten gegliedert:

  1. Kenn-Nummer (für Querverweise innerhalb des Werkes)
  2. Zitiertitel (geläufigste Zitierform)
  3. Titelangaben (keine Katalogaufnahme nach bestimmtem Regelwerk, sondern bibliographische Daten, so weit sie für die Identifizierung des Verzeichnisses unentbehrlich sind)
  4. Berichtszeit
  5. Erscheinungsweise
  6. Quellen der Information
  7. Inhalt (Gegenstand oder Thema, Herkunft und Sprache, Schriftenklassen)
  8. Umfang
  9. Verzeichnistyp
  10. Ordnung in den Ordnungsfolgen
  11. Kumulierungen
  12. Hinweise zur Benutzung
  13. Literatur über das Verzeichnis (Mitteilungen, Rezensionen, Aufsätze)

Zielgruppe(n)

Konzipiert als Lehrbuch für die bibliothekarischen Studiengänge

Umfang

380 Seiten, ca. 300 Beschreibungen von Druckschriftenverzeichnissen

Erscheinungsweise

Erste Auflage 1976
Zweite Auflage 1986, neubearbeitet und erweitert

Berichtsstand

Der Berichtsstand ist uneinheitlich, er schwankt zwischen der Jahresmitte 1984 und dem Jahresende 1985.

Aufbau und Ordnung

1. Inhaltsverzeichnis
2. Einführende Überlegungen
3. Hauptteil
Dieser ist nach Schriftenklassen geordnet.
Jeder Verzeichnisgruppe sind orientierende und vergleichende Aussagen vorangestellt (z. B.: Welche Typen und Konzeptionen gibt es? Welche Bedeutung hat die Verzeichnisgruppe, Erfassung, Benutzung?)

Jede Eintragung wird nach feststehenden Gesichtspunkten (s. Informationsumfang) beschrieben.
Die in der zweiten Auflage neue Kategorie "Literatur" weist Rezensionen, Arbeitsberichte, Aufsätze, Handbuchartikel zum jeweiligen Verzeichnis nach.

Die Nationalbibliographien sind am Ende des entsprechenden Kapitels auf sechs Seiten in Tabellen zusammengefasst.
Diese gewähren einen raschen chronologischen Überblick über die nationalbibliographischen Werke der einzelnen Länder und ihren Berichtszeitraum. Die dort angeführten Kennziffern verweisen auf die ausführliche Beschreibung.

Das Schlusskapitel "Online-Recherche in Datenbanken" vergleicht Quellen und Recherchemöglichkeiten in gedruckten Verzeichnissen und Datenbanken und weist auf Adress- und Handbücher und einige Fachliteratur der Online-Medien hin.
4. Register
Es erschließt alle Zitiertitel, alle Verfasser, Bearbeiter, Herausgeber, alle Sachtitel von Anonyma und Vielverfasserschriften, wenige Korporationen (darunter diejenigen Bibliotheken, deren gedruckte Kataloge erwähnt werden),  eine Auswahl von Sachtiteln, einige Schlagworte (für spezielle Gegenstände und Textteile, deren Auffinden bzw. deren Zuordnung zu den Kapiteln über das Inhaltsverzeichnis nicht oder schwer möglich wäre).
5. Liste der Abkürzungen
Diese enthält im Text und in den Titelangaben häufig verwendete Wortkürzungen sowie Abkürzungen von Periodika-Sachtiteln in den Literaturangaben.

Hinweise zur Benutzung

Das Werk ist nach Schriftenklassen geordnet. Weiters bietet es einen ausgezeichneter Überblick und sehr hilfreiche "Hinweise zur Benutzung".
Der Konzeption als Lehrbuch entsprechend bietet Allischewski ausführliche "einführende Überlegungen" zum Fachgebiet Bibliographie und einen guten Überblick über die wichtigsten Schriftenklassen und ihre Standardwerke. Erklärtes Ziel der Auswahl ist es, "wenige  Verzeichnisse ausführlich  zu beschreiben" (S.31).
Sehr nützlich sind die "Hinweise zur Benutzung", die Besonderheiten des Inhalts, der Anlage und der Ordnung darstellen, wenn sie "für das sichere und vollständige Ausschöpfen des Verzeichnisses" (S.34) wichtig sind.
Hilfreich finde ich auch die tabellarische Übersicht über die Nationalbibliographien, weil sie eine rasche Orientierung in diesem Bereich ermöglicht. Kurz geraten ist das Kapitel zum seit dem Erscheinen des Werkes (1986!) stark expandierten Online-Sektor, doch will Allischewski hier auch nur einige Hinweise geben und die "Schnittstelle" (S.IX) zwischen gedruckten Verzeichnissen und Datenbanken beschreiben.

Literatur
Walford, 5th ed., Vol.3, S.140 [1379]
Internationale Bibliographie der Bibliographien 1959-1988, Vol.1, S.9 [000202]