Forschungs- und Buchprojekt
Verfolgung und Widerstand von Fürsorgerinnen in Wien 1934-1945
Biographien, Netzwerke, Wissenstransfer
Im Roten Wien in den 1920-er und 30er Jahren wurde das Feld der
Fürsorge professionalisiert und damit entstand ein neuer Beruf
für Frauen: Fürsorgerin.
Im Austrofaschismus bzw. im Nationalsozialismus wurde manche der
Fürsorgerinnen aufgrund ihrer politischen Überzeugung
und/oder jüdischen Herkunft verfolgt. Durch Recherche in Archiven,
in Personalakten und bei Nachkommen konnten 80 Kurzbiographien von
Wiener Fürsorgerinnen großteils erstmals geschrieben werden. Mit der Methode der Kollektivbiographie
analysiert, zeigen sie die Unterschiede und Gemeinsamkeiten im Kontext von Verfolgung, Entrechtung, Vertreibung und
Ermordung auf, aber auch den Widerstand und die Flucht ins Exil und den damit einhergehenden Wissenstransfer. Das
Buch stellt damit eine bislang fehlenden Perspektive der Geschichte der Sozialen Arbeit vor.
Das Forschungsprojekt wurde 2020-2021 vom Zukunftsfonds der Republik
Österreich, dem Nationalfonds der Republik Österreich sowie
der FH Campus Wien gefördert. 2022 war die Projektleiterin Irene
Messinger Wissenschaftsstipendiatin der Stadt Wien und wertete die
Akten der Mitarbeiterinnen des Jugendamts aus.
2024 wird das Buch im Verlag nomos erscheinen.
Mehr Informationen zum Thema auch unter "Vorträge"
2022
Transfer of knowledge: A case study of twoViennese social workers in British exile. In: Bulletin of the Social Work History Network, Kings College London, vol 8, nr.1, March 2022, 25 – 35. > article as PDF <
2021
Tracing
Persecuted Social Workers during the 1930s in Vienna. In: ERIS Journal
4/2021. Social Work History August 2021, 36-52.
> online lesen < (PDF)