|
Dr. Ingo Pohn-Lauggas
Koordinator
Studienrecht und -organisation am Institut für Romanistik und Leiter
der Koordinationsstelle Kulturwissenschaften / Cultural Studies der
Universität Wien.
Lehrtätigkeit im Rahmen des Moduls und
Erweiterungscurriculums Kulturwissenschaften/Cultural Studies sowie in
den Bereichen Literatur- und Landeswissenschaft am Institut für
Romanistik. Vorstandsmitglied der International Gramsci Society,
Mit-Begründer des Arbeitskreises Kulturanalyse (aka) und
Redaktionsmitglied der Zeitschrift
für Kulturwissenschaften sowie von Das Argument. Zeitschrift für
Philosophie und Sozialwissenschaften.
Publikationen
Lehrveranstaltungen
Chronologie
CV als PDF
Bücher:
Antonio Gramsci: Südfrage und Subalterne
Herausgegeben von Ingo Pohn-Lauggas und Alexandra Assinger

|
Nicht zuletzt im Kontext der Postkolonialen
Studien ist
Antonio Gramscis Begriff der Subalternen in aller Munde. Gramsci
entwickelt ihn erst in den Gefängnisheften und stellt ihn dort auch in
den Zusammenhang der "Frage des Südens", also der strukturellen
ökonomischen, sozialen und politischen Ungleichheit in Italien, die die
Hegemoniefrage auch zu einer territorialen macht.
Dieser Reader enthält in Erst- bzw. Neuübersetzung mehrere
'Frühschriften', in denen Gramsci die politische Bedeutung der Südfrage
für die hegemoniale Strategie der italienischen Arbeiterbewegung
herausarbeitet. Dem berühmten Aufsatz "Einige Gesichtspunkte der
Südfrage" (1926) kommt dabei eine Scharnierfunktion zum großen
politisch-philosophischen Hauptwerk zu. Die kommentierte Neuübersetzung
integriert den Stand der intensiven Reflexion zu Gramscis Sprache und
Begrifflichkeiten in den Gefängnisschriften.
Der zweite Teil versammelt die Auszüge aus den Gefängnisheften, in
denen die Analyse der Südfrage weiterentwickelt wird, sowie die
zentralen Stellen zur Theorie der Subalternen, die verdeutlichen, dass
es sich dabei keineswegs um ein Tarnwort für das Proletariat handelt
und die subalternen gesellschaftlichen Gruppen auch nicht unbedingt im
Süden zu finden sind, sondern "an den Rändern der Geschichte".
|
Argument Verlag, Hamburg 2023 - ca. 300 S., ISBN 978-3-86754-113-8
Zum Inhaltsverzeichnis
Ingo
Pohn-Lauggas und Birgit Wagner (Hg.)
Gramsci und Benjamin – Passagen
|
Das Zusammendenken des Werks von Antonio
Gramsci und Walter Benjamin, dieser zwei grundlegenden Theoretiker des
20. Jahrhunderts, erfolgte in der Vergangenheit eher sporadisch, eine
systematische Zusammenschau fehlte bisher. Was eint Gramscis lebendige
Philologie, seinen Hegemonie-Begriff, seine Konzeption der Subalternen
mit Benjamins Auffassung zum Kapitalismus des 19. Jahrhunderts, zu
dessen Akteuren und Außenseitern und seinen – aus heutiger Sicht
kulturwissenschaftlich zu nennenden – Einsichten zur Kulturindustrie?
Was können beide zum Verständnis gegenwärtiger politischer und
kultureller Verhältnisse beitragen?
Die hier versammelten Beiträge spannen
einen weiten thematischen Bogen, der den im besten Sinne
interdisziplinären Anliegen von Gramsci und Benjamin Rechnung trägt.
Damit schlägt der Band auch eine Brücke zwischen den jeweiligen
Forschungsgemeinden zu diesen beiden Denkern, die zu selten miteinander
ins Gespräch kommen.
|
International Gramsci Journal, Volume 3, Issue 4
(2020)
Online-Zugriff
Daniel
Winkler, Martina
Stemberger und Ingo Pohn-Lauggas (Hg.)
Serialität und Moderne. Feuilleton, Stummfilm, Avantgarde
|
Die Medientechniken des 19.
Jahrhunderts, zu denen die Rotationsdruckmaschine, die Kamera und der
Kinematograf gehören, stiften die Grundlage für eine serielle
Massenkultur. Anhand der Werke etwa von Frédéric Soulié und Émile Zola,
Blaise Cendrars, André Breton und Germaine Krull, Louis Feuillade und
Dziga Vertov analysiert der Band serielle Erzählformen der Moderne, die
vom Feuilletonroman über Stummfilmserien bis hin zu avantgardistischen
Experimenten reichen. Der Fokus liegt dabei auf der Beziehung von Roman
und Presse, audiovisueller Populärkultur und Avantgardepraktiken und
deren Verbreitung von Frankreich aus in ganz Europa und in
Lateinamerika.
|
274 Seiten, Transcript, Bielefeld
2018
Informationen zum Buch
Roman
Horak, Ingo Pohn-Lauggas,
Monika Seidl (Hg.)
Über Raymond Williams: Annäherungen, Positionen, Ausblicke
|
Wie kaum ein anderer steht
Raymond Williams (1921–1988)
mit seinem Werk für die politische Stoßrichtung des eingreifenden
Denkens der Cultural Studies. Eine intensivere Beschäftigung mit seinem
Beitrag zu ihrer theoretischen Fundierung scheint im deutschsprachigen
Raum nach wie vor Sache weniger Spezialisten zu sein – dem soll dieser
Band entgegengesetzt werden.
Williams wird als
linker Theoretiker und Praktiker vorgestellt, der 'Kultur' nicht
säuberlich getrennt von den Dimensionen des Politischen und
Ökonomischen, sondern mit ihnen vielfältig und wechselseitig verbunden
wahrnimmt.
Deklariertes Ziel des Buches ist es, Raymond Williams’
Denken nicht nur historisch zu verorten, sondern auch neu zu
kontextualisieren. Es erhebt den Anspruch, die überfällige Würdigung
seines ungebrochenen Einflusses auf das kritische Denken damit zu
leisten, dass seine Nützlichkeit gezeigt wird. Mit dieser Würdigung
setzen die Herausgeber auch ein Zeichen gegen den Konformismus der
etablierten Kulturwissenschaften.
|
288 Seiten, Argument, Hamburg 2017 -
ISBN 978-3-86754-314-9
Informationen zum Inhalt
Stuart Hall:
Populismus, Hegemonie, Globalisierung
Ausgewählte Schriften 5, hg. von Victor Rego Diaz,
Juha Koivisto und Ingo Lauggas
|
Stuart
Hall war nicht nur einer der wichtigsten Begründer der Cultural
Studies. Seine Schriften stehen gegen post-strukturelle Verflachungen
und Ideologisierungen – eine Theoriebildung, die sich im
Befreiungsinteresse stets politisch eingreifend versteht.
Band 5 der
Ausgewählten Schriften
nimmt mit Texten zu Staat, Populismus und Globalisierung die zentralen
Elemente und Wirkungsweisen von Hegemonie unter die Lupe, handelt somit
von Herrschaft und Macht, Ideologie und Alltagsverstand, Repräsentation
und Partizipation und setzt diese in Bezug zu den wesentlichen
strategischen und institutionellen Akteuren in der Gesellschaft: Staat,
Parteien, Intellektuelle, kulturelle Szenen usw. Hall rückt das
gesellschaftliche Ganze in den Blick, bringt »die gelebte Erfahrung von
Individuen und sozialen Gruppen mit gesellschaftlichen Prozessen,
Diskursen und Kämpfen in Zusammenhang« und analysiert deren
Vermittlung. Die Kategorie der Hegemonie erweist sich für eine solche
Analyse gesellschaftlicher Kämpfe und politischer Konjunkturen als
unverzichtbares Instrument.
|
260 Seiten, Argument, Hamburg 2014 -
ISBN 978-3886193233
Hegemonie, Kunst und
Literatur: Ästhetik und Politik bei Gramsci und Williams
(Reihe Cultural Studies Bd. 11)

|
In
diesem Buch wird aus Antonio Gramscis Schriften zur Kunst und Kultur
eine ‚Ästhetische Theorie' abgeleitet und in Bezug zu zeitgenössischer
kulturwissenschaftlicher Theoriebildung gesetzt.
Besonders
anschlussfähig erweist sich dabei der Cultural Materialism, nicht
zuletzt da Raymond Williams neben Stuart Hall den wichtigsten Beitrag
zur Rezeption Gramscis in den britischen Cultural Studies geleistet
hat.Eine nähere Untersuchung dieser Rezeption von einem der "lebendigen
Philologie" Gramscis verpflichteten Standpunkt aus gelangt allerdings
zu durchaus kritischen Schlüssen und verweist auf problematische
Aspekte der Lektüre Gramscis und in der Folge seiner Tradierung in den
Cultural Studies.
Anliegen des Buches ist es aufzuzeigen, dass die ‚Ästhetische Theorie'
Gramscis sich nur im Kontext des Hegemonie-Konzepts erschließt, und
dieses seinerseits durch diesen ästhetischen Aspekt erst
vervollständigt wird. Daraus ergibt sich ein Spannungsfeld, das sich
zwischen den sowohl bei Gramsci als auch bei Williams spezifisch
gefassten Komplexen Kunst und Kultur gleichermaßen aufspannt wie –
daraus resultierend – zwischen Kulturtheorie und politischer Praxis. In
diesem Feld gilt es eine kulturwissenschaftlich verfahrende Ästhetik zu
verorten.
|
Ca. 250 Seiten, Löcker Verlag, Wien
2013 - ISBN 978-3-85409-653-5
Rezension
in 'Das Argument'
Rezension in MALMOE
Antonio Gramsci:
Literatur und Kultur
Herausgegeben im Auftrag des Instituts für kritische Theorie von Ingo
Lauggas
Mit einem Vorwort von Birgit Wagner und einer Einleitung des
Herausgebers
 |
Der
Begriff ›Kultur‹ gehört mit ›Hegemonie‹ und ›Intellektuelle‹ zu den
zentralsten der Gefängnishefte. Die Reformulierung des Kulturbegriffs
macht Gramsci bis heute zum unverzichtbaren Theoretiker etwa für die
Cultural Studies. Gramscis Auseinandersetzungen mit Popularliteratur,
Zeitungen und Fortsetzungsromanen, volkstümlicher und Kriminalliteratur
stecken voll interdisziplinärem Kontext und sind erhellend für ein
politisches Literaturstudium. Die Erörterungen zu Benedetto Croce und
zur zeitgenössischen Literaturkritik, zu Tolstoi, Manzoni und zum
Theater Pirandellos sowie immer auch zu den Intellektuellen und ihrer
Geschichte geben zeitlos wertvolle Anstöße. Gramscis Notizen bieten
eine hervorragende Schulung für das denkende Durchdringen und Verstehen
von Kultur und Gesellschaft heute.
|
221 S., Argument Verlag, Hamburg
2012 - - ISBN 978-3-88619-427-8
Daniela Finzi, Ingo Lauggas,
Wolfgang Müller-Funk, Marijan Bobinac, Oto Luthar, Frank Stern (Hg.):
Kulturanalyse im zentraleuropäischen Kontext
(Reihe Kultur – Herrschaft – Differenz Bd. 14)
 |
Der
Sammelband beschäftigt sich mit der Anwendung kulturwissenschaftlicher
Ansätze im zentral- und südosteuropäischen Kontext. Zu Wort kommen
Forscherinnen und Forscher, die sich mit einschlägigen Fragen im
Bereich von Kulturanalyse und Kulturwissenschaft beschäftigen. Die
film- und literaturwissenschaftlichen Aufsätze verbindet die Bezugnahme
auf historische Ereignisse sowie deren kulturellen Hintergrund, den wir
ansonsten nur auf der Ebene des Politischen wahrnehmen. Mit Blick auf
konkrete Beispiele werden dabei methodische und theoretische Fragen zu
Alterität, Raum, Gedächtnis und Erinnerung sowie Identität thematisiert
und entfaltet.
|
257 S., Francke Verlag, Tübingen
2011 - ISBN: 978-3-7720-8434-8
Elisabeth Mixa / Ingo Lauggas /
Friedhelm Kröll (Hg.):
Einmischungen.
Die Studierendenbewegung mit Antonio Gramsci lesen
 |
Die
Protestbewegung, die im Herbst 2009 von Wien ausgehend europaweit für
Unruhe an den Hochschulen sorgte, ist bis heute an kein Ende gelangt.
Dennoch oder gerade deshalb ist es sinnvoll, das bisher Geschehene auch
theoretisch zu reflektieren. Dieser Band versucht dies im Lichte der
zentralen Denkpositionen Gramscis und versammelt Texte sowohl von
einschlägigen ForscherInnen als auch von Studierenden und Lehrenden.
Gesellschaftstheorie wird so mit studentischer Selbstreflexion in Bezug
gesetzt, um einen Beitrag zu aktuellen bildungspolitischen
Diskussionszusammenhängen zu leisten; zum anderen versteht sich das
Buch als theoretische Intervention in die Proteste, aus denen es selbst
hervorgegangen ist.
|
207 S., Verlag Turia + Kant,
Wien-Berlin 2011 - ISBN: 978-3-85132-646-8
Rezension in MALMOE
|