1.
Tartaros
2.
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wechseln
zu: Navigation, Suche
Tartaros (auch Tartarus
geschrieben) ist in der griechischen Mythologie
ein Teil der Unterwelt (Hades); auch: Hölle, Unterwelt, Schattenreich. Es ist der Strafort der Unterwelt. Zu
ewigen Qualen im Tartaros verurteilt waren Tytios,
Ixion, Oknos,
Danaiden, Sisyphos, Tantalos
Nach dem Tartaros
bezeichneten die alten Römer die in Europa einfallenden plündernden Hunnen
als Tartaren, da sie annahmen, diese kämen direkt aus der
Hölle.
Siehe auch: Stammbaum
der griechischen Götter und Helden
3.
Tantalos
4.
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wechseln
zu: Navigation, Suche
Tantalos (bzw. Tantalus) ist in
der griechischen Mythologie
der Stammvater des Geschlechts der Tantaliden. Er frevelte gegen die Götter und zog damit
einen Fluch auf sein Haus, der über fünf Generationen hinweg seine Nachkommen
in eine lange Kette von Gewalt und Verbrechen stürzen sollte.
Tantalos war der einen
Version nach König am Sipylos in Lydien, der anderen Version in Phrygien. Meist wird er als Sohn des Zeus
und der Okeanide Pluto
betrachtet, nach anderer Version als Sohn des Tmolos und der Omphale. Er war mit Dione verheiratet
und Vater der Niobe, des Broteas, des Daskylos und des Pelops.
Tantalos, eingeladen, an
der Göttertafel zu speisen, stahl von dort Nektar und Ambrosia, was die Götter erzürnte. Auch verbarg er einen
aus einem Zeus-Tempel gestohlenen goldenen Hund in seinem Haus, leugnete dies
jedoch.
Als die Götter zu einem
Gastmahl bei Tantalos kamen (so etwas hatte es zuvor nur einmal gegeben, bei
der Hochzeit des Kadmos und Harmonia), versuchte er, ihre Allwissenheit auf die
Probe zu stellen: Er tötete Pelops, seinen jüngsten Sohn, und ließ
ihn den Göttern als Mahl zurichten, jedoch so, dass sie sein Tun nicht erkennen
sollten. Zwar verzehrte Demeter, verzweifelt über den Raub der
Persephone,
einen Teil der Schulter, doch die Götter bemerkten die Greueltat sofort. Sie
warfen die Stücke des getöteten Pelops in einen Kessel, und die Moire
Klotho zog ihn mit erneuter Schönheit hervor. Die verzehrte Schulter wurde von
den Göttern durch eine elfenbeinerne ersetzt.
Tantalos verstießen die
Götter in den Tartaros und peinigten ihn dort mit ewigen Qualen: Er
stand in einem Teich, das Wasser reichte ihm knapp ans Kinn; dennoch litt er
den brennendsten Durst und konnte den Trank, der ihm so nahe war, niemals
erreichen. Sooft er sich bückte, entschwand das versiegende Wasser und rings um
die Füße zeigte sich schwarzer Sand (getrocknet vom feindlichen Dämon).
Zugleich litt er schlimmsten peinigendsten Hunger. Hinter ihm strebten am Ufer
des Teiches herrliche Fruchtbäume empor und wölbten ihre fruchtbehangenen Äste
über seinem Haupt. Doch sooft sich der Greis aufreckte, der Früchte zu
pflücken, so wirbelte plötzlich der Sturm sie empor (zu den schattigen Wolken).
Zudem hing ein großes Felsenstück an einem Haar über ihm und drohte
unaufhörlich, auf ihn herabzustürzen.
Zuletzt verfluchten die
Götter noch Tantalos und seine Sippe. Solange es Nachfahren gab, sollte dieser
Fluch Gültigkeit haben. Ein Fluch, der daraus bestand, dass jeder seiner
Nachfahren eine weitere schreckliche Tat begehen und weitere Schuld auf sich
laden würde. Eine lange Kette von Gewalt und Verbrechen wurde somit ausgelöst,
die erst mit dem letzten der Tantaliden endet: mit Orest,
der seine Mutter Klytaimnestra
ermordete und so ihren Mord an seinem Vater und ihrem Gatten rächte, Orest
selbst ereilte sein Schicksal durch einen Schlangenbiss.
5.
Danaide
6.
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet
von Danaiden)
Wechseln
zu: Navigation, Suche
Die Danaiden sind
in der griechischen Mythologie
die 50 Töchter des Ahnherrn der Griechen, des Königs von Libyen,
Danaos, die auf Befehl ihres Vaters alle – bis auf Hypermnestra – in der Brautnacht ihre jungen Ehemänner,
die Söhne des Aigyptos, töteten.
7.
Inhaltsverzeichnis |
Danaos
und Aigyptos waren Zwillingsbrüder, die sich um das Erbe
ihres Vaters Belos stritten. Zur Lösung des Problems schlug Aigyptos
eine Vermählung seiner 50 Söhne mit den Töchtern des Danaos vor. Dieser
fürchtete aber eine List und wurde durch ein Orakel
in seiner Vermutung bestätigt. Er baute mit Athenes
Hilfe ein Schiff mit doppeltem Bug, das erste dieser Art, für 50 Ruderer (Pentekonter), mit dem er aus Libyen
(Ägypten) nach Griechenland (Argos) floh. Während eines Zwischenaufenthaltes auf
Rhodos sollen drei seiner Töchter gestorben sein, so dass die Städte Lindos,
Ialysos und Kameiros dort
ihren Namen tragen. In Griechenland angekommen, erlangte Danaos die Herrschaft
von Gelanor (oder das Asyl bei König Pelasgos) in Argos.
Aigyptos schickte seine
Söhne (die Aigyptiaden) jedoch nach Argos: Danaos solle seine Entscheidung
überdenken und der Hochzeit zustimmen – die böse Hinterabsicht, die Danaiden
umzubringen, war jedoch immer noch vorhanden. Danaos lehnte ab, woraufhin die
Stadt belagert wurde.
Als eine große Dürre im Land herrschte, schickte Danaos seine Töchter
aus, Poseidon, der die Flüsse hatte versiegen lassen,
umzustimmen. Amymone, eine von diesen, wurde auf dieser Suche von
einem Satyr überfallen und rief Poseidon um Hilfe an, der die
Danaide selbst zu seiner Geliebten machte. An der Stelle, an der der nach dem
Satyr geschleuderte Dreizack in einem Felsen stecken
geblieben war, entsprangen die drei Quellen des Flusses Lerna.
Jedoch Danaos musste
(trotz Vermittlung des Königs Pelasgus von Argos) schließlich nachgeben, da der
Stadt das Wasser auszugehen drohte. Daraufhin wies er seine Töchter an in der
Hochzeitsnacht die Söhne des Aigyptos zu töten und gab ihnen scharfe Nadeln
(die sie in ihrem Haar versteckten) oder Dolche. Fast alle folgten der Weisung,
töteten ihre Vettern und brachten ihrem Vater die Köpfe der gemordeten Gatten.
Einzig Hypermnestra, die Älteste, schonte den Lynkeus, weil er ihr nicht zu nahe trat und ihre Jungfräulichkeit achtete und verhalf ihm zur flucht.
Nach der Mordnacht
veranstaltet Danaos einen Wettlauf für Freier, die nach der Reihenfolge ihrer
Ankunft unter seinen Töchtern wählen dürfen Brautgeschenke bekamen. Des
Ungehorsams angeklagt, wird Hypermnestra durch Eingreifen Aphrodite's freigesprochen.
The Danaides, John William Waterhouse (1904)
Obwohl Athene
und Hermes die
mörderischen Danaiden mit dem Einverständnis des Zeus
im Wasser des Lerna von ihrer Bluttat reinigten, wurden sie zur Strafe von den
Richtern des Totenreichs verurteilt, im Tartaros für immer mit Krügen Wasser in ein
durchlöchertes Fass zu schöpfen, das nie zu füllen war. Daher stammt das
sprichwörtliche Fass der Danaiden, mit dem man eine nutzlose, endlose
Arbeit bezeichnet (vgl. die Sisyphusarbeit).