Gottesdienst Schmachtenhagen

21. Sonntag nach Trinitatis 28.10.07; 11 Uhr

Musikalischer Gottesdienst

 

Orgel: Kantor i.R. Wolfgang Hensel

Gesang: Martina und Joachim Bleich

- Orgeleingang:                 2 Präludien  von J.S. Bach

- Begrüßung / Ansage

Wochenspruch: Lass Dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.

 (Henning Schluß / Martina Bleich)

Heinrich Schütz (* 8. Oktober 1585 (JK) in Köstritz; † 6. November 1672 in Dresden) Komponist des Frühbarock).

Johann Sebastian Bach (* 21. März 1685 (JK) in Eisenach; † 28. Juli 1750 in Leipzig) war ein deutscher Komponist des Barock.

- Psalm 19, EG 708  im Wechsel lesen

(keine Liturgie)

- Lied EG 447, 1 - 3 (Lobet den Herren, alle die ihn ehren)

- Gesang:     Duett: Martina und Joachim Bleich:

                    "Eins bitte ich vom Herren" von Heinrich Schütz

- Ankündigung Evangelium (Bitte,  dafür aufzustehen)

- G: Lob sei Dir o Herre

- Evangelium Mt. 5, 38-48

38 Ihr habt gehört, dass gesagt ist (2.Mose 21,24): »Auge um Auge, Zahn um Zahn.«   39 Ich aber sage euch, dass ihr nicht widerstreben sollt dem Übel, sondern: wenn dich jemand auf deine rechte Backe schlägt, dem biete die andere auch dar.   40 Und wenn jemand mit dir rechten will und dir deinen Rock nehmen, dem lass auch den Mantel.   41 Und wenn dich jemand nötigt, eine Meile mitzugehen, so geh mit ihm zwei.   42 Gib dem, der dich bittet, und wende dich nicht ab von dem, der etwas von dir borgen will.

43 Ihr habt gehört, dass gesagt ist: »Du sollst deinen Nächsten lieben« (3.Mose 19,18) und deinen Feind hassen. 44 Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen, 45 damit ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel. Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. 46 Denn wenn ihr liebt, die euch lieben, was werdet ihr für Lohn haben? Tun nicht dasselbe auch die Zöllner? 47 Und wenn ihr nur zu euren Brüdern freundlich seid, was tut ihr Besonderes? Tun nicht dasselbe auch die Heiden? 48 Darum sollt ihr vollkommen sein, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist.

- G: Lob sei Dir o Christe

- Glaubensbekenntnis

Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen,

den Schöpfer des Himmels und der Erde.

Und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,

empfangen durch den Heiligen Geist,

geboren von der Jungfrau Maria,

gelitten unter Pontius Pilatus,

gekreuzigt, gestorben und begraben,

hinabgestiegen in das Reich des Todes,

am dritten Tage auferstanden von den Toten,

aufgefahren in den Himmel;

er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters;

von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten.

Ich glaube an den Heiligen Geist,

die heilige christliche Kirche,

Gemeinschaft der Heiligen,

Vergebung der Sünden,

Auferstehung der Toten

und das ewige Leben. Amen.

- Gesang:     Joachim Bleich: Aus den geistlichen Konzerten

                    "Ich will den Herren loben" von Heinrich Schütz

 

- Predigt: (Predigttext für den Sonntag) 1.Kor. 12, 12-14, 26-17

12 Denn wie der Leib "einer" ist und doch viele Glieder hat, alle Glieder des Leibes aber, obwohl sie viele sind, doch "ein" Leib sind: so auch Christus.   13 Denn wir sind durch "einen" Geist alle zu "einem" Leib getauft, wir seien Juden oder Griechen, Sklaven oder Freie, und sind alle mit "einem" Geist getränkt.   14 Denn auch der Leib ist nicht "ein" Glied, sondern viele.   15 Wenn aber der Fuß spräche: Ich bin keine Hand, darum bin ich nicht Glied des Leibes, sollte er deshalb nicht Glied des Leibes sein?   16 Und wenn das Ohr spräche: Ich bin kein Auge, darum bin ich nicht Glied des Leibes, sollte es deshalb nicht Glied des Leibes sein?   17 Wenn der ganze Leib Auge wäre, wo bliebe das Gehör? Wenn er ganz Gehör wäre, wo bliebe der Geruch?   18 Nun aber hat Gott die Glieder eingesetzt, ein jedes von ihnen im Leib, so wie er gewollt hat.   19 Wenn aber alle Glieder "ein" Glied wären, wo bliebe der Leib?   20 Nun aber sind es viele Glieder, aber der Leib ist "einer."   21 Das Auge kann nicht sagen zu der Hand: Ich brauche dich nicht; oder auch das Haupt zu den Füßen: Ich brauche euch nicht.  

26 Und wenn "ein" Glied leidet, so leiden alle Glieder mit, und wenn "ein" Glied geehrt wird, so freuen sich alle Glieder mit.   27 Ihr aber seid der Leib Christi und jeder von euch ein Glied.   28 Und Gott hat in der Gemeinde eingesetzt erstens Apostel, zweitens Propheten, drittens Lehrer, dann Wundertäter, dann Gaben, gesund zu machen, zu helfen, zu leiten und mancherlei Zungenrede.   29 Sind alle Apostel? Sind alle Propheten? Sind alle Lehrer? Sind alle Wundertäter?   30 Haben alle die Gabe, gesund zu machen? Reden alle in Zungen? Können alle auslegen?  

 

Ihr Lieben,

Ihr wißt, daß die Predigttexte für den jeweiligen Sonntag in unserem schönen Gottesdienstbuch festgelegt sind. Das ist kein Gesetz. Bei bestimmten Anlässen kann man davon abweichen, dann kann man sich einen Text aussuchen und einen besonders geeigneten Text für diesen Sonntag finden. Heute könnte so ein besonderer Tag sein. Und ich hätte mir einen Text aussuchen können, der besonders gut zu dem heutigen Gottesdienst passt und wenn ich das getan hätte, dann hätte dieser Abschnitt aus dem ersten Brief des Paulus an die Korinther sicherlich in die engste Wahl gehört. Paulus beschreibt, was wir hier in diesem Gottesdienst erleben dürfen. Es gibt tolle Gaben in seiner Kirche und jeder kann sie einbringen, mitmachen, mitgestalten, das Leben, das Gemeindeleben, den Gottesdienst so bunter, lebendiger facettenreicher machen. Genau wie wir es heute hier erleben. Kantor i.R. Wolfgang Hensel, hat sich bereiterklärt die Orgel zu spielen, hat das Musikalische Programm mit ausgearbeitet und Martina und Joachim Bleich machen den Gottesdienst mit ihrem Gesang zu einem Erlebnis. XXX hat die Kirche geheizt und für Blumen gesorgt. Andere kommen und feiern den Gottesdienst, singen bei den Liedern mit. Jeder trägt das bei was er oder sie kann und mag.

Nur um es gleich zuzugeben, ich habe mir diesen Predigttext nicht ausgesucht, sondern er ist für den heutigen Sonntag, den 21. Nach Trinitatis vorgeschrieben. Es gibt 6 Predigtreihen, als nach 6 Jahren werdet Ihr die Predigten zum gleichen Predigttext hören können. Für unser Kirchenjahr gilt die 6. Predigtreihe und eben da steht der Teil aus dem Korintherbrief.

So freudig diese Vielfalt für uns heute ist, so gab es damals wohl doch einen ernsteren Grund für Paulus, der Gemeinde in Korinth dieses schöne Bild von der Gemeinde als einem Körper, einem lebendigen Organismus zu zeichnen. Paulus hat von Streit in der Gemeinde gehört. Es ging, so können wir seinem Brief entnehmen, darum, dass manche in der Gemeinde bedeutender sein wollten als andere. Umstritten war, welche Gaben die wertvollsten sind, bzw. ob die die wenig begabt sind, überhaupt in der Gemeinde so eine Hauptrolle spielen sollten. Und da sind wir bei einer Frage, die uns ja auch nicht ganz unbekannt ist. Wie wird das eigentlich gewürdigt, wie wird es wertgeschätzt, was wir für unsere Gemeinde leisten? Welche Anerkennung bekommen wir eigentlich dafür? Wir rackern uns ab, keiner sieht das, keiner scheint es zu bemerken.

Die Wahlen zum Gemeindekirchenrat stehen vor der Tür. Und wieder sind Ehrenamtliche gesucht, die sich die Abende um die Ohren schlagen, das Beste für unsere Gemeinde erreichen wollen und dann doch oft genug wenig Dank dafür erfahren. Vermutlich ist das ein Schicksal aller Institutionen und auch die Kirche ist hier eine Institution wie andere auch. Seit 2000 Jahren kommen diese Unzufriedenheiten, diese Reibereien, die Eitelkeiten und die Verweigerung von Anerkennung in unserer Kirche vor, so lesen wir es im Korintherbrief. Und doch ermöglicht Paulus der Gemeinde in Korinth vielleicht eine andere Sichtweise. Er sagt den Korinthern nicht: Ihr seid ja alle gleich. Es gibt zwischen Euch gar keine Unterschiede. So eine Art christliche Gleichmacherei, die wir ja auch immer mal wieder erleben dürfen. Paulus argumentiert ganz umgekehrt und sagt: Ihr seid alle ganz unterschiedlich! Hier werden nicht alle über einen Kamm geschert, sondern in den unterschiedlichen Gaben wertgeschätzt. Gerade aus dieser Unterschiedlichkeit, so argumentiert Paulus, ergibt sich das ganze der Gemeinde, wie bei einem menschlichen Körper. Alle die unterschiedlichen Gaben braucht es und keines darf fehlen. Denn was nütztder feinste Kopf ohne den Hals? Was die begabtesten Hände ohne Arme? Was die flinkesten Füße ohne Beine? Aber nur Beine, Arme und Hälse ohne fähige Köpfe, begabte Hände und flinke Füße sind auch kein vollkommener Leib. Wir brauchen einander in Gottes Gemeinde. So sind wir gemeint und so wollen wir uns gegenseitig wertschätzen! Paulus hat in seinem Brief noch eine Passage, die in unserem vorgeschlagenen Predigttext ausgelassen wurde. Vielleich aus Jugendschutzgründen? Ich will sie Euch trotzdem noch vorlesen:

20 Nun aber sind es viele Glieder, aber der Leib ist "einer."   21 Das Auge kann nicht sagen zu der Hand: Ich brauche dich nicht; oder auch das Haupt zu den Füßen: Ich brauche euch nicht.   22 Vielmehr sind die Glieder des Leibes, die uns die schwächsten zu sein scheinen, die nötigsten;   23 und die uns am wenigsten ehrbar zu sein scheinen, die umkleiden wir mit besonderer Ehre; und bei den unanständigen achten wir besonders auf Anstand;   24 denn die anständigen brauchen's nicht. Aber Gott hat den Leib zusammengefügt und dem geringeren Glied höhere Ehre gegeben,   25 damit im Leib keine Spaltung sei, sondern die Glieder in gleicher Weise füreinander sorgen.

Amen

 

 

- Abkündigungen

- Gesang:      Joachim Bleich: "Nicht so traurig"

                    Gesangsstück von J.S. Bach

- Gebet Fürbitte:

Guter Gott wir bitten Dich für die Menschen in Kriegsgebieten. Wie oft sind wir noch von Bombenentschärfungen betroffen von einem Krieg, der nun 60 Jahre zurückliegt. Die Bilder, die uns aus dem Irak, Afganistan, Kurdistan oder aus den Kriegsgebieten Afrikas erreichen, erschrecken uns und machen uns betroffen. Was können wir tun? Können wir etwas tun? Ist es richtig, deutsche Soldaten zur Friedenssicherung dorthin zu schicken, oder macht das alles nur noch schlimmer? Letztlich wissen können wir es nicht. Was wir aber wissen ist, dass Du auf Seiten der Unterdrückten bist, auf Seiten der Armen und Entrechteten. Laß sie dies spüren, dass Du bei ihnen bist.

Guter Gott, wir bitten Dich aber auch für die Menschen in unserer Nähe, denen es nicht gut geht, die krank sind, die leiden, die einsam sind. Gib Du ein Zeichen, und lass uns zu Zeichen der Hoffnung auf Dich und Dein Reich werden.

Guter Gott, wir Bitten Dich für Deine Schöpfung. Wir bemerken die Auswirkungen unseres Lebenswandels auf Kosten Deiner Schöpfung nun schon recht deutlich. Und doch fällt es uns noch oft genug schwer, die kleinen und großen Schritte zur Bewahrung Deiner Welt zu tun, die eigentlich einfach zu tun wären. Stärke unsere Aufmerksamkeit für die Schönheit Deiner Schöpfung, dass wir sie bebauen und bewahren, wie Du es den Menschen verheißen hast.

 

- Vaterunser

Vater unser im Himmel.

Geheiligt werde den Name.

Dein Reich komme.

Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heut.

Und vergib uns unsere Schuld,

wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung,

sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn Dein ist das Reich und die Kraft

und die Herrlichkeit in Ewigkeit.

Amen.

 

- Segen

L: „Der Herr segne euch und behüte euch.

Der Herr lasse leuchten sein Angesicht über euch und sei euch gnädig.

Der Herr erhebe sein Angesicht auf euch und gebe euch + Frieden.“

G:       Amen

- G: 3-maliges Amen

- Lied EG 421 (Verleih uns Frieden gnädiglich)

- Ausgang         1 Fantasia von J.S. Bach