Gottesdienst Mi., 24.12.06. 17 Uhr Lehnitz

 

Vorspiel

 

Votum

Lit:       Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

G:        Amen.

Lit:       Unsere Hilfe steht im Namen des Herren,

G:        der Himmel und Erde gemacht hat.

 

Lit:       Der Herr sei mit Euch.

G.:       Und mit deinem Geist

 

Begrüßung / Abkündigung

-         Daniel Miehe Harmonium: Pastorale aus WO

-         Durch die Woche begleitet uns ein Spruch aus dem Anfang des Johannes Evangeliums: „Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit.“ (Joh.1, 14a)

 

Eingangslied:    EG 43

1. Ihr Kinderlein, kommet, o kommet doch all, zur Krippe her kommet in Bethlehems Stall und seht, was in dieser hochheiligen Nacht der Vater im Himmel für Freude uns macht.

2. O seht in der Krippe im nächtlichen Stall, seht hier bei des Lichtleins hellglänzendem Strahl in reinlichen Windeln das himmlische Kind, viel schöner und holder, als Engel es sind.

3. Da liegt es, das Kindlein, auf Heu und auf Stroh, Maria und Joseph betrachten es froh, die redlichen Hirten knien betend davor, hoch oben schwebt jubelnd der Engelein Chor.

4. O beugt wie die Hirten anbetend die Knie, erhebet die Hände und danket wie sie; stimmt freudig, ihr Kinder, wer wollt sich nicht freun?- stimmt freudig zum Jubel der Engel mit ein.

 

Weissagungen /Lars:

Jes 9,1-6

 

9, 1 Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell.

 

2 Du weckst lauten Jubel, du machst groß die Freude. Vor dir wird man sich freuen, wie man sich freut in der Ernte, wie man fröhlich ist, wenn man Beute austeilt.

 

5 Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst;

 

6 auf daß seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende auf dem Thron Davids und in seinem Königreich, daß er's stärke und stütze durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit. Solches wird tun der Eifer des HERRN Zebaoth.

 

 

Buch des Propheten Micha: „Und du, Bethlehem Efrata, die du klein bist unter den Städten in Juda, aus dir soll mir der kommen, der in Israel Herr sei“

 

11. Kapitel des Jesajabuches: „Es wird ein Reis hervorgehen aus dem Stamm Isais und ein Zweig aus seiner Wurzel Frucht bringen. Auf ihm wird ruhen der Geist des HERRN, der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Furcht des HERRN.“

 

Lied:    EG 30

1. Es ist ein Ros entsprungen aus einer Wurzel zart, wie uns die Alten sungen, von Jesse kam die Art und hat ein Blümlein bracht mitten im kalten Winter wohl zu der halben Nacht.

2. Das Blümlein, das ich meine, davon Jesaja sagt, hat uns gebracht

alleine Marie, Marie, die reine Magd; aus Gottes ewgem Rat hat sie ein

Kind geboren, welches uns selig macht.

3. Das Blümelein so kleine, das duftet uns so süß; mit seinem

hellen Scheine vertreibt's die Finsternis. Wahr' Mensch und

wahrer Gott, hilf uns aus allem Leide, rettet von Sünd und Tod.

 

Evangelium: Lukas 2

1 Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. 2 Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war. 3 Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeder in seine Stadt. 4 Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, weil er aus dem Hause und Geschlechte Davids war, 5 damit er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger. 6 Und als sie dort waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte. 7 Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge. 8 Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. 9 Und der Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. 10 Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; 11 denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. 12 Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. 13 Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: 14 Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens. 15 Und als die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Lasst uns nun gehen nach Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat. 16 Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen. 17 Als sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, das zu ihnen von diesem Kinde gesagt war. 18 Und alle, vor die es kam, wunderten sich über das, was ihnen die Hirten gesagt hatten. 19 Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen. 20 Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war. 21 Und als acht Tage um waren und man das Kind beschneiden musste, gab man ihm den Namen Jesus, wie er genannt war von dem Engel, ehe er im Mutterleib empfangen war.

 

 

Lied: EG 55

1. O Bethlehem, du kleine Stadt, wie stille liegst du hier,

du schläfst, und goldne Sternelein ziehn leise über dir.

Doch in den dunklen Gassen das ewge Licht heut scheint

für alle, die da traurig sind und die zuvor geweint.

 

2. Des Herren heilige Geburt verkündet hell der Stern,

ein ewger Friede sei beschert den Menschen nah und fern;

denn Christus ist geboren, und Engel halten Wacht,

dieweil die Menschen schlafen die ganze dunkle Nacht.

 

Spiel (dazwischen werden die nächsten 2 Lieder gesungen)

 

Lied: Stern über Bethlehem xxx

 

 

EG 54, 1-3 Hört der Engel helle Lieder (alternativer Text)

 

1. Ehre sei Gott in der Höhe, Frieden den Menschen auf Erden, so verkünden es die Engel, damit es alle hören...

 

2.Welch ein froher Tag ist heute, endlich ist der Heiland da! Kommt herbei ihr lieben Leute, niemals war uns Gott so nah! Gloria...

 

3.Hirten, Könige, ihr alle, Arme Reiche geht hinein! Dieses Kind hier in dem Stalle wird euer Erlöser sein. Gloria...

 

4.Gottes Sohn ist euch gegeben. Er denkt nicht an Geld und Macht. Gott will in ihm mit euch leben, dankt ihm, lobt ihn diese Nacht. Gloria....

 

 

Predigt

 

Jes. 9, 1-6

Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell. Du weckst lauten Jubel, du machst groß die Freude. Vor dir wird man sich freuen, wie man sich freut in der Ernte, wie man fröhlich ist, wenn man Beute austeilt. Denn du hast ihr drückendes Joch, die Jochstange auf ihrer Schulter und den Stecken ihres Treibers zerbrochen wie am Tage Midians. Denn jeder Stiefel, der mit Gedröhn dahergeht, und jeder Mantel, durch Blut geschleift, wird verbrannt und vom Feuer verzehrt.

Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst; auf daß seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende auf dem Thron Davids und in seinem Königreich, daß er's stärke und stütze durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit. Solches wird tun der Eifer des HERRN Zebaoth.

 

Ihr Lieben,

der kleine Engel der nicht mitsingen wollte, der könnte auch aus unserem Predigttext stammen. Auch zu Zeiten Jesajas herrschte keineswegs eitel Sonnenschein. Sein Land hatte im Krieg gerade einige Provinzen verloren, das „Volk wandelt im Finstern“, sagt Jesaja. Und dennoch gibt es eine Hoffnung für Jesaja, eine Hoffnung auf Leben, eine Hoffnung auf Gott, eine Hoffnung auf ein Kind, das kommen wird, das Gottes Auserwählter sein wird. Das wirkliche Leben, das Leben das Gott verheißt, das liegt noch vor ihnen.

            Ihr Lieben, wenn wir mal ehrlich mit uns sind, dann wissen wir, uns geht es eigentlich nicht so schlecht wie dem Volk Jesajas damals. Das unserm Land im Krieg Provinzen abgetrennt wurden, liegt schon sehr lange zurück. Zum Glück. Wir sind auch nicht von mächtigeren Feinden umstellt, sondern in Mitteleuropa herrscht Frieden. Diktaturen wurden beiseite gefegt und Probleme löst uns die EU. Zwar nicht immer effizient und zu aller Zufriedenheit, aber zumindest ohne kriegerische Mittel. Die Wirtschaft scheint in letzter Zeit anzuspringen, sogar die Arbeitslosenzahlen gehen auf unter 5Millionen zurück.  Und dennoch sind bei Meinungsumfragen wir in Deutschland immer am pessimistischsten was die Zukunft angeht. Noch das ärmste Land in Afrika ist von optimistischeren und zukunftsfroheren Menschen bevölkert als wir es sind. Dabei wissen wir es ganz genau, es könnte uns viel schlechter gehen. Noch vor 20 Jahren hätten wir von den Autos nicht zu träumen gewagt, die wir heute selbstverständlich fahren. Wir leisten uns Auslandsurlaube, Restaurantbesuche, sogar eigene Häuser und selbst wenn wir arbeitslos werden fallen wir nicht ins absolute Nichts. Und doch, von dem „lauten Jubel oder der „großen Freude“ von der Jesaja spricht, ist bei uns wenig zu spüren. Woran liegt das eigentlich? Muss es uns Menschen erst richtig schlecht gehen, damit wir uns richtig freuen können?

            Vielleicht ist es aber auch noch etwas anderes. Unsere Zeit ist ja nicht nur satter als es frühere Zeiten waren, sondern auch schneller. Zeit ist ein knappes Gut. Und wie häufig ist unklar ob wir es sind, die die Zeit haben, oder ob es die Zeit ist, die uns hat. Sind wir die Opfer unserer Termine oder machen wir unsere Termine? Viele von uns treibt dieses schlechte Gewissen, eigentlich nicht genug zu tun, eigentlich den Ansprüchen nicht zu genügen, eigentlich die Dienstreise nicht absagen zu können, eigentlich diesen Kunden auch noch zu bedienen, eigentlich diesen Klienten nicht enttäuschen zu können, eigentlich dies eherenamtliche Engagement auch noch machen zu müssen und eigentlich doch auch für die Familie da sein zu wollen.

            Weihnachten kann da für uns alle eine gute Gelegenheit sein. Weihnachten ist für die Allermeisten von uns ja doch noch eine Pause im Getriebe, ein Fest der Familie, des Zusammenseins. Solche Pausen sind seltener geworden. Nicht nur, weil die Läden immer länger geöffnet haben, das ist ja eher ein Zeichen dafür, dass viele von uns anscheinend auch Pausen nur noch schwer ertragen. Pausen sind Stillstand im Getriebe. Weihnachten bleibt noch so ein Stillstand.

 Wenn wir jetzt gleich aus der Christvesper nach Hause gehen, an den geschmückten Häusern vorbei und zu Hause die Kinder es vor Spannung kaum noch aushalten. Wir Großen wissen ja auch noch genau, wie das bei uns früher war. Weihnachten ist das Gegenprogramm zum Alltag. Weihnachten können wir immer noch einmal überlegen, was es auf sich hat mit unserem Leben. Was eigentlich sein Inhalt, was eigentlich sein Ziel ist. Manchmal können wir dazu auf die Pyramide sehen oder auf die Krippe, wo das kleine Jesuskind im Stall liegt. „Maria und Josef betrachten es froh“, heißt es im Lied. Oder wir sehen in die Augen der Kinder die mit uns Weihnachten feiern. Dann denken wir vielleicht wieder darüber nach was Jesaja uns verheißen hat und was das für unser wirkliches Leben bedeuten kann: Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst; auf daß seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende auf dem Thron Davids und in seinem Königreich, daß er's stärke und stütze durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit. Solches wird tun der Eifer des HERRN Zebaoth

 

Amen.

 

Lied:    EG 24

1. »Vom Himmel hoch da komm ich her, ich bring euch gute neue Mär; der guten Mär bring ich so viel, davon ich singn und sagen will.

2. Euch ist ein Kindlein heut geborn von einer Jungfrau auserkorn, ein Kindelein so zart und fein, das soll eu'r Freud und Wonne sein.

3. Es ist der Herr Christ, unser Gott, der will euch führn aus aller Not, er will eu'r Heiland selber sein, von allen Sünden machen rein.

 

Abkündigungen

-         Letzte Kollekte: 39,-/31,90

-         Kollekte heute für Brot für die Welt  und am Ausgang für die Arbeit mit Jugendlichen in unserer Gemeinde

-         22:00 Weihnachtsliedblasen vor dem Gemeindehaus

-         Nächster Gtd. 24.12. um 22:30 Uhr in der Nikolai-Kirche.

-         1.u.2. Feiertag ist um 9:00 in Süd und 9:30 h in der Nikolaikirche Gtd

-         2. Feiertag 9:30 h Kirche

-         31.12. 15 Uhr Lehnitz und 17:00 in Süd+Kirche

-         Neujahrstag Kirche 10:30

-         Fam. Sohr Flyer für die Kita-Gründung

 

EG 46, dabei wird die Kollekte für Brot für die Welt gesammelt

1. Stille Nacht, heilige Nacht! Alles schläft, einsam wacht

nur das traute, hochheilige Paar. Holder Knabe im lockigen Haar, schlaf in himmlischer Ruh, schlaf in himmlischer Ruh.

2. Stille Nacht, heilige Nacht! Hirten erst kundgemacht,

durch der Engel Halleluja tönt es laut von fern und nah:

Christ, der Retter, ist da, Christ, der Retter, ist da!

3. Stille Nacht, heilige Nacht! Gottes Sohn, o wie lacht

Lieb aus deinem göttlichen Mund, da uns schlägt die rettende Stund,

Christ, in deiner Geburt, Christ, in deiner Geburt.

 

Gebet / Vaterunser  / Segen

: (wir erheben uns zum Gebet)

Guter Gott, es ist gut, dass Du zu uns gekommen bist in dieser Weihnacht.

            Du kommst vielleicht nicht so, wie wir Dich erwartet haben. Deine Macht ist klein wie Du selbst und dennoch ist sie grenzenlos. Alle können zu Dir kommen. Du schickst niemanden weg. So laß uns kommen so wie wir sind. Feierlich gestimmt, traurig, mit der ganzen Familie oder allein. Mit unseren Gedanken, denen wir nachhängen, wir müssen sie nicht verstecken bei Dir. Oder mit unserer Freude, die an so einem Tag in uns ist.

Wir danken Dir dafür, dass Du heute Nacht zu uns gekommen bist, damit wir zu Dir kommen können.

            Wir bitten Dich für die, die gerade nicht zu Dir kommen können. Zeig ihnen, dass Dir nichts fremd ist, dass Du ihnen und ihrem Leid, ihrem Zweifel nicht fremd bist.

 

Vater unser im Himmel.

Geheiligt werde den Name.

Dein Reich komme.

Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heut.

Und vergib uns unsere Schuld,

wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung,

sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn Dein ist das Reich und die Kraft

und die Herrlichkeit in Ewigkeit.

Amen.

 

Segen:

L: „Der Herr segne euch und behüte euch. Der Herr lasse leuchten sein Angesicht über euch und sei euch gnädig. Der Herr erhebe sein Angesicht auf euch und gebe euch + Frieden.“

G/Orgel:           Amen, Amen, Amen

 

EG 44

1. O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit! Welt ging verloren, Christ ist geboren: Freue, freue dich, o Christenheit!

2. O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit! Christ ist erschienen, uns zu versühnen: Freue, freue dich, o Christenheit!

3. O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit! Himmlische Heere jauchzen dir Ehre: Freue, freue dich, o Christenheit!