Qualitätssicherung und
Bildungsstandards
für den Religionsunterricht an öffentlichen Schulen, am Beispiel des
Evangelischen Religionsunterrichts
Kennwort: RU-Bi-Qua (RU – Bildungsstandards und
Qualitätssicherung)
Das
Vorhaben beabsichtigt, Bildungsstandards über die bisher in PISA erfassten
Fächer und Lernbereiche hinaus auch für den Religionsunterricht (RU) als
Unterrichtsfach an öffentlichen Schulen zu formulieren.
Zu
diesem Zwecke werden bei der im Religionsunterricht zu erwerbenden und zu
fördernden religiösen Kompetenz zwei Teilkompetenzen unterschieden, nämlich
Die
Bildungsstandards sollen für die Alterstufe der fünfzehnjährigen (Ende der
Sekundarstufe I) und für Abiturienten ausgearbeitet und in beiden
Teilkompetenzen jeweils für die folgenden Dimensionen formuliert werden:
Zu
den einzelnen Standards sind Kompetenzniveaus zu formulieren, die es
ermöglichen zu testen, in welchem Maße die im Unterricht zu vermittelnden
Kompetenzen tatsächlich erworben wurden. Die Formulierung der Bildungsstandards
und die Entwicklung eines Instrumentariums zu ihrer Evaluation knüpfen an bildungstheoretische, religionspädagogische und
entwicklungspsychologische Diskurse an. Sie sind in normativer Hinsicht
Konzepten eines nicht-fundamentalistischen, reflexiven RU verpflichtet.
Hierunter wird ein RU verstanden, der der Religion eine nicht-hierarchische
Stellung innerhalb der ausdifferenzierten Weltinterpretationen zuerkennt und
Heranwachsende darin unterstützt, die im Grundgesetz (GG) garantierte positive
und negative Religionsfreiheit problembewusst wahrzunehmen.
Für
den Fall der Bewilligung und erfolgreichen Durchführung des Vorhabens im
Förderzeitraum 2005-2006 wird in einem zweiten Förderzeitraum (2007) der
Einsatz des Instrumentariums zur Evaluation in exemplarischen Schulen
angestrebt, um so die formulierten Bildungsstandards empirisch begründet
überarbeiten und ggf. das Instrumentarium verbessern zu können. Eine repräsentative
Erhebung der Qualität des evangelischen Religionsunterrichts in Deutschland
kann dann in einem an anderer Stelle – eventuell an dem an der
Humboldt-Universität zu Berlin in Gründung befindlichen KMK-Insitut – zu beantragenden
Folgeprojekt durchgeführt werden.
Das
Forschungsvorhaben wurde auf der internationalen Fachtagung für
Religionspädagogik „Religiöse Bildungsstandards und Evaluation im September
2004 vorgestellt und diskutiert“ und ist in der Allgemeinen Pädagogik und der
Praktischen Theologie angesiedelt. Darüber hinaus weist es Querbeziehungen zur
Lehr-Lern- und Qualifikationsforschung auf.