Die Welt stellt hohe Erwartungen an den Nachfolger des unpopulären US-Präsidenten George W. Bush. Bei Umfragen außerhalb der USA erreichte Barack Obama Rekordwerte. Heinz Gärtner erläutert im Gespräch mit Berthold Eder, ob der Wahlsieger diesen Ansprüchen gerecht werden kann und schildert das außenpolitische Konzept des 44. US-Präsidenten.
„Obama brach in weiße Wählerschichten ein“
Die Meinungsforscher lagen diesmal richtig: Barack Obama hat wie prognostiziert einen klaren Wahlsieg errungen – Weiße votierten zwar mehrheitlich für John McCain – Vom „Bradley-Effekt“ fehlte aber jede Spur.
Es mag eine späte Genugtuung für Tom Bradley sein. Der vor den Wahlen viel beschworene „Bradley-Effekt“ dürfte anders als vorausgesagt verpufft sein. Obama teilte nicht das Schicksal des Afroamerikaners Bradley, der 1982 bei den Gouverneurswahlen in Kalifornien in allen Umfragen voran lag um dann schließlich am Wahltag doch zu verlieren. Im Gegenteil: Obama war in vielen Bundesstaaten sogar stärker als von den Umfragen prognostiziert.
ORF 2, 22:30: „Runder Tisch“ zur US Wahl 2008
„Es ist für die Welt nicht egal, wer gewinnt.“
Interview mit FORMAT: Obama hat mehr Verständnis für Europas Wünsche. Der Budgetspielraum ist für jeden neuen Präsidenten eng.
FORMAT: Wie würde sich ein Sieg Obamas auf Europa auswirken?
Gärtner: Europa würde eine wichtigere, aber auch anstrengendere Rolle bekommen. Obamas Schlagwort ist „Partnerschaft“. Das bedeutet eine Beziehung auf Augenhöhe – aber auch, Beiträge zur Lösung internationaler Krisen zu verlangen.
„Auch für Obama gilt: America first“
„Wiener Zeitung“-Interview über die Folgen der US-Präsidentschaftswahlen – von Walter Hämmerle
- Wahlen sind noch nicht entschieden.
- McCain als Kalter Krieger, aber auch Obama für starkes Militär.
- Stärkeres Engagement Europas unumgänglich.
