Das "20. Jahrhundert" in der Philosophie, d.h. in ihren wesentlichen
Fragestellungen und Themen, beginnt mit Werken aus den 1870er und
1880er
Jahren und endet mit neuen Ansätzen wie der Postmoderne seit den
1980er
Jahren. Ich versuche in dieser Vorlesung einen Bericht darüber zu
geben, wobei folgende Gliederung nach Perioden und Richtungen zugrunde
gelegt wird:
1) Bis 1914: Idealismus, Lebensphilosophie, Psychologismus,
Wissenschaftstheorie
(Werkübersicht
1900 bis 1914)
2) Ab 1914: Phänomenologie, Marxismus, Pragmatismus
(Werkübersicht
1915 bis 1929)
3) Ab 1929: Analytische Philosophie, Ideologie und Ideologiekritik,
Existenzphilosophie (Werkübersicht
1930 bis 1960)
4) Ab 1960: Strukturalismus, Hermeneutik, Neomarxismus, Feminismus,
Postmoderne, Postkolonialismus, Interkulturelle Philosophie
(Werkübersicht
1961 bis 1989)
Die vorgeschlagene Periodisierung ergibt sich aus dem jeweiligen
Einsetzen
neuer Diskurse in der philosophischen Literatur, wofür als
Indikatoren
die deutliche Herausbildung von "Schulen" bzw. die
Veröffentlichung
programmatischer Werke gewählt wurde.
Hier werden Materialien und Unterlagen zur Vorlesung zugänglich
gemacht (s. Links bei den jeweiligen Terminen).
Die Vorlesung baut auf denjenigen des Wintersemesters
2005/06 und des Sommersemesters
2006 auf, wobei einige der dort behandelten Themen vertieft, andere
neu behandelt werden. Vorkenntnisse aus diesen oder anderen
Lehrveranstaltungen
sind für den Besuch der Vorlesung nicht Voraussetzung.
Die Vorlesung enthält in jedem Semester einen (jeweils
ähnlichen)
einleitenden Teil, während die spezifische Themenwahl und die Art
der Darstellung jeweils verschieden sind: Im WS 2005 wurde vom Beginn
des
Jahrhunderts ausgehend der Zeitraum bis 1989 behandelt; im SS 2006
wurde
der Ausgangspunkt in der Gegenwart um ca 2000 gewählt und
rückwärtsgehend
dargestellt. In diesem Semester wird wieder ein anderer Weg
gewählt,
was aus dem unten angeführten Programm ersichtlich wird.
Vortrag mit Diskussion.
Zur Vorlesung wird ein Tutorium
von Mag. Dr. David Cortez Jimenez durchgeführt und beim ersten
Termin
vorgestellt.
Er wird jeweils ab ca 13 Uhr anwesend sein und für Fragen zur
Verfügung stehen.
Sie können Fragen im Zusammenhang mit der Vorlesung aber auch
per e-mail an ihn richten:
david.cortez@univie.ac.at
Allgemeine Literaturhinweise:
(Spezifische Lese-Empfehlungen werden fallweise zu den einzelnen
Vorlesungen gegeben und sind daher dort zu finden.)
Zeugniserwerb:
Achtung:
Ausweispflicht
Bei schriftlicher Prüfung:
Für Prüfungen besteht Ausweispflicht gemäß der
Satzung der Universität Wien, worauf die Studienprogrammleitung
Philosophie
mit Schreiben vom 14. Juni 2006 hingewiesen hat:
Um diesem Umstand Rechnung zu tragen und die Qualität der
Ausbildung
sicherzustellen, werden alle Lehrenden ersucht, bei schriftlichen
Prüfungen
eine Ausweiskontrolle vorzunehmen (Studierendenausweis, amtlicher
Lichtbildausweis)
Bei Abgabe der Prüfungsbögen sind die Studierenden
aufzufordern,
sich auszuweisen. Die Pflicht des/der Studierenden, sich auszuweisen
ist
im ersten Abschnitt § 10 (1) der Satzung der
Universität
Wien verankert:
Die Studienprogrammleitung Philosophie bedauert, dass dieser Schritt
notwendig ist um eine faire Leistungsbeurteilung sicherzustellen.
Bei
mündlicher
Prüfung:
Mündliche Prüfungen über Vorlesungen können
jeweils in der Sprechstunde
abgelegt werden. Voranmeldung per e-mail.
Da die Möglichkeit einer derartigen Erschleichung eines
Leistungsnachweises
auch bei mündlichen Prüfungen nicht auszuschließen ist,
werde ich künftig eine solche Ausweiskontrolle auch hierbei
durchführen,
sofern Studierende mir nicht persönlich bekannt sind.
Zeugniserwerb:
Zu jedem Schwerpunktthema soll ausgeführt werden:
1) Welche Fragestellungen
sind bestimmend? Führen Sie aus, welche Fragebereiche der
Philosophie
(also z.B. Erkenntnistheorie, Sozialphilosophie, Ethik etc. besonderes
Interesse in dem von Ihnen gewählten Ansatz finden. Hier
könnten
Sie zur Orientierung den "Fächerkanon" des Diplomstudiums
Philosophie
heranziehen, der das Gerüst des Studienplans
(§ 3 und 4: Pflichtfächer) bildet.
2) Welche Begriffe und Theorien werden entwickelt? In vielen Fällen wird ein zentraler Begriff zur Benennung einer ganzen "Richtung" oder "Schule" verwendet (Beispiel: "Existenz" und "Existenzphilosophie"). Das besagt aber nicht, dass es nicht noch andere Begriffe in einer solchen Richtung gibt, die entscheidend sind (Beispiel: "Grenzsituation", "Entfremdung" oder "Freiheit"). Theorien, die mit solchen Begriffen verbunden sind, können unterschiedliche Seinsbereiche betreffen und sind hier meist thesenförmig referiert worden (Beispiel: "wissenschaftliche Sacherkenntnis ist nicht Seinserkenntnis" betrifft eine These über "Wissenschaft" und eine über etwas - "Seinserkenntnis" - was damit nicht erfasst werde - also muss es hier auch eine Theorie dazu geben, womit Letzteres wirklich wird).
3) Welche AutorInnen
sind
besonders einflussreich? Die Frage versteht sich wohl von selbst; aber
überlegen Sie bei der Vorbereitung, warum das Denken einzelner
PhilosophInnen
mehr Einfluss gewinnt als dasjenige anderer. Überlegen Sie
insbesondere,
warum Sie selbst jemand wichtig finden.
Zur Einstiegsseite der homepage.
Diese Seiten werden eingerichtet und gewartet von Franz
Martin Wimmer
Erstellt: Sommer 2006 mit laufenden Eintragungen
während des Semesters