Rezensionen, Kritiken, Interviews

 


Romane

Fast ein Wunder, Picus 2019, 350 Seiten

Ein raffiniert verknüpfter Roman über verwischte Spuren, die Macht der Medien, Versuchung und den Sieg der Menschlichkeit.

Ein gänzlich unbekannter Läufer im Spitzenfeld des Stadtmarathons, das ist fast eine Geschichte für ein Boulevard-Blatt wie »Von Tag zu Tag«. Der leidgeprüfte Reporter Fabian wird auf den Mann angesetzt – von einem Herausgeber, dem auf seinem Kurzurlaub die Geliebte abhandenkommt und der Fabians Hoffnung auf ein berufliches und privates Comeback zu seinem eigenen Vorteil ausnützt. Der mysteriöse Läufer wird bald als Asylsuchender identifiziert, der den Marathon als Chance nutzen wollte, um auf seine hoffnungslose Situation aufmerksam zu machen. Mit seiner Recherche setzt Fabian einiges in Gang: Wer macht hier mit wem Geschäfte und wer hat den größten Nutzen davon?

Pressestimmen:
„Krems gelingen eindringliche Szenen mit filmischer Anmutung.“ (FALTER)
„Laufsport, Flüchtlingsproblematik, Medienkritik und Machtmissbrauch ergeben in „Fast ein Wunder“ einen breitenwirksamen Zeitroman.“ (APA)


Falsches Licht, Picus 2017, 208 Seiten

David Krems erzählt in seinem Debüt eine Geschichte von Liebe, Verrat und Geheimnissen. Atmosphärisch dicht schildert er eine ménage à trois.

Im Nachhinein hätte Schotter nicht erklären können, warum er den Auftrag überhaupt angenommen hatte: Sachs’ Frau zu beschatten war für ihn, den Profi-Fotografen, eine mehr als ungewöhnliche Aufgabe. Dass er dabei nicht sonderlich geschickt vorging, war spätestens in dem Moment klar, als Tanja auf einmal vor ihm stand. Und auch alles, was danach geschah, war sicherlich nicht im Sinne des Auftrags gewesen …
Jetzt aber, viele Jahre später, ist es auf einmal Sachs, der vor ihm steht: Tanja ist tot und er möchte von Schotter die alten Aufnahmen. Dieser gerät immer mehr unter Druckund muss sichschließlich seiner Vergangenheit stellen.


Falsches Licht war für den Leo Perutz-Preis (2018) und den Friedrich Glauser-Preis (Debüt, 2019) nominiert. Hier ein paar Pressestimmen:

»Krimi, Liebesgeschichte, Reiseerzählung: David Krems wandert zwischen den Genres und vermittelt dabei in einer geschmeidigen, poetischen Sprache seine eigene Leidenschaft für die altmodische, verzaubernde, analoge Fotografie.«
Jurybegründung, Friedrich-Glauser-Preis 2019

»›Falsches Licht‹ ist der Roman einer gescheiterten Liebesbeziehung und ein kleines Kriminalstück. Vor allem ist es aber der Versuch, Fragen zur Fotografie und zu unserer durch Bilder geprägten Erinnerung aufzuarbeiten … Der Leser wird den Umgang mit seinen eigenen Bildern und Erinnerungen nach dem Lesen dieses Romans sicher neu hinterfragen.«
Spunk Seipel, literaturhaus.at

»Eine Hommage an die analoge Fotografie, aufgebaut rund um einen Protagonisten, der selbst noch nicht in der digitalen Welt angekommen ist. Und so schwingt auf jeder Seite eine nostalgische Liebe mit.«
Mathias Ziegler, Wiener Zeitung