Künstlerische Arbeiten

Fotografie neigt wie kein anderes Medium dazu, die Spuren ihrer Herstellung zum Verschwinden zu bringen. Als „Botschaft ohne Code“ (Roland Barthes) macht sie uns glauben, die Sache selbst und nicht deren Abbild zu betrachten. Es bedarf gezielter Eingriffe, um die Machart fotografischer Bilder bloßzulegen. Die beiden Serien befragen und hintertreiben das (zu) perfekte Funktionieren fotografischer Prozesse aus verschiedenen Perspektiven.
Beide Werkgruppen werden im Juni 2023 im Rahmen der FOTO WIEN im XIAN zu sehen sein.



– broken landscapes
Aufnahmen unberührter Natur – ohne jeglichen Hinweis auf Inszenierung und frei von kulturellen Referenzen – brechen plötzlich ab und führen das Bild in reine Grauwerte über. Das scheinbar unvermittelte Objekt zerschellt an einem nicht auswertebaren Signal. Eine provozierte technische Störung macht das sonst unsichtbare Verfahren zu einem Teil des Bildinhalts.



– traces of transience
Ging es in broken lanscapes um die Bildwerdung, geht es hier um Prozesse der Archivierung und Bewahrung. Die unsachgemäße Lagerung analoger Diapositive hat an den Übergängen von hellen zu dunklen Bereichen ungeplante chemische Reaktionen hervorgerufen. In einem Bearbeitungsschritt wurden alle ursprünglichen Bilddaten entfernt, sodass nur jene Ablagerungen sichtbar bleiben, die sich selbst erschaffen haben.