Erste Seite Zurück Weiter Letzte Seite Übersicht Grafik


Notizen:

Problem also: Die hier relevanten psychologischen und kybernetischen Modelle unterstellen, dass Lernen in einer im wesentlichen kybernetisch erklärbaren und damit steuer- und vorhersagbaren Weise verläuft. Außerdem wird angenommen, dass Lerninhalte vom Lehrenden zum Lernenden eher mehr als weniger kopiert werden sollen.

Allerdings lassen (1) Lerntypentheorien keine Vorhersage zu weil übersehen wird, dass die Lernenden beim Lernen mitlernen, wie gelernt wird. Das ist aus pädagogischer Sicht nicht überraschend, weil klar ist, dass pädagogischer Prozesse nicht dem Ursache-Wirkungs- Paradigma, sondern dem Verstehensparadigma unterliegen. (2) ist die Annahme, dass das Vorhandensein des Gehirns alleine das Denkvermögen erklärt, falsch. – Blödsinn wie in der Neurodidaktik.

Schon deswegen ist es nicht überraschend, dass alle Versuche, Unterrichtstätigkeit in Form von AS zu implementieren, im wesentlichen gescheitert sind. Es ist, um das mit Foucault zu sagen, nicht dazu gekommen, dass sich die vorher skiziierten Rationalitätsformen in Praktiken oder Systeme von Praktiken eingeschrieben haben (Foucault 1978: 146). Offenbar gibt es hier eine gewisse Widerständigkeit bestehender Praktiken – und Widerständigkeit ist ein wichtiger Moment in Lernprozessen von Lernenden und von Lehrenden.

HIER WEITER

Aus pädagogischer Sicht ist die Verständigung als Moment der Tradierung kultureller Gehalte, um die es hier allgemein gesprochen geht, ein komplexerer, oft etwas diffuser – oder schwammiger – Sachverhalt, der letztlich nicht algorithmiert werden kann.

Dass die pädagogische Perspektive nicht berücksichtigt wird ist nun nicht überraschend – ich konnte jedenfalls keine Arbeiten finden, die sich mit ITS oder AS auseinander setzen. Meine These ist daher, dass es sinnvoll ist, pädagogische Überlegungen mit einzubeziehen und in pädagogischem Kontext sinnvolle Funktionen von AS zu entwickeln. Dazu möchte ich hier ein paar Ideen skizzieren: