Forum Qualitative Sozialforschung

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Dramaturgie
Evaluation von Lernsoftware
Inhalt der CD-ROM
Mediale Präsentation
Operative Logik
Rezension von Lernsoftware
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Die Dramaturgie ist "jenes Moment der Navigation, das dann auftritt, wenn die Abbildung der Sachverhalte in die Operationszeit zugleich die Zeitverteilung auf verschiedene Akteure berücksichtigen muss" (Meder 2000: 185). Die Abbildung von Sachverhalten auf die Zeit ist für Meder im Anschluss an Hönigswald Gegenstand und Aufgabe der Pädagogik. Als didaktische Dramaturgie wird dann die zeitliche Anordnung eines Sachverhalts, d.h. eines Lerninhalts, für verschiedene Akteure bezeichnet. Der Sachverhalt wird in den Lernprozess, d.h. in die Operationszeit gebracht. Dabei wird der Sachverhalt notwendigerweise in irgend einer Form im sozialen Raum inszeniert. Im besten Fall wird er sinnvoll didaktisch arrangiert. Die dabei verwendete Anordnung kann

  1. einer Story oder
  2. einer didaktischen Dramaturgie folgen.

Als Story können die Lernbiografien der Lernenden verwendet werden. Das ist allerdings oft nicht praktikabel, zumal Privatlehrer selten geworden sind. Daher wird der Lerninhalt meist in Geschichten eingebunden. Ein Beispiel dafür sind an Adventures angelehnte Edutainmentprodukte, die Lerninhalte in ein Abenteuer einbinden.

Die didaktische Dramaturgie entfaltet sich im Unterricht zwischen Lernumgebung und Lernenden. Lernsoftware ist nicht mit Lehrenden zu vergleichen. Sie stellt aber wie der Unterricht eine Inszenierung dar, in die der Stoff eingebunden ist. Diese inszenierte Umgebung steuert den Lernprozess. Das kann z.B. über Aufgaben, Instruktionen oder Informationen erfolgen.

Für die Evaluation der Dramaturgie einer Lernsoftware muss beurteilt werden, ob der Stoff in eine Geschichte eingebettet ist und welche didaktische Dramaturgie verwendet wird.