H I N W E I S E  zur Arbeit mit verschiedenen Textsorten in Realiengegenständen

(in der folgenden Textierung alphabetisch gereiht - sachlogisch über die folgenden Textmarken )

[ Auswerten von Informationen ] [ Inhalte zusammenfassen ] [ Exzerpieren ] [ Text analysieren ] [ Journalistische Textsorten ]

[ Bericht ]  [ Beschreibung ]  [ Erörterung ]  [ Kommentar ]  [ Interview ]  [ Schilderung ]  [ Protokoll ]  [ Leserbrief ]  [ Diagramm ]

 

AUSWERTEN VON  INFORMATIONEN

a :„Lesen mit Bleistift“

   nur wenige Stellen markieren - sonst wird es unübersichtlich,

   ev. am Rande mit Nummern, Buchstaben, Punkten etc. gliedern, 

   um sofort später auf einem Blick Gesuchtes wieder aufzufinden.

 

b: eine Mindmap anlegen (vgl. www.mindmap.ch  )

 

c : Struktur oder ein Ablaufdiagramm zusammenstellen ( empfehlenswert sind dabei 

   Angabe der  Urtextseiten um die genauere Fassung bei bedarf rasch wieder auffinden zu können)

 

d : Exzerpt (s.u.)

 

e : Es ist normal von woanders (= Quellen im weitesten Sinn) Informationen anderer 

   wiederum neu zusammenzumontieren bzw. für seine Argumentation sich zusammenzusuchen.

NUR : diese gibt man auch an - d.h.:  man zitiert sie !

{AUTOR (Jahr): Titel , ev. in: Zeitschriftennamen; oder: ev. Verlag u./od. Ort + Seitenangabe }  -

{ bei Zeitungen : Titel & Datum }

{ bei Linkangaben: möglichst AUTOR + Link + Datum des letzten Abrufes }

 

BERICHT :

formal :

sachlich, keine persönliche Wertung oder Empfindung,

=>> vergl. dagegen  s.u.  Kommentar

keine Stilmittel, die Lebendigkeit oder Spannung erzielen wollen;

treffende, abwechslungsreiche Verben im Präteritum

 

Arbeitsschritte : Information über den Sachverhalt,

Beantwortung der „W - Fragen“ : Wer ? Wann ? Wo ? Wie ? Welche Folgen ?

Chronologischer Bericht in Einzelschritten

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BESCHREIBUNG :

formal :

abhängig von der jeweiligen kommunikativen Situation / Absicht des Verfassers und des Adressaten.

Übersichtlichkeit durch einfachen Satzbau; 

Verwendung von Konjunktionen um Zusammenhänge herauszuarbeiten;

Präsens für wiederholende Sachverhalte wie etwa Gebrauchsanweisungen - 

Präteritum für einmalige Gegebenheiten.

 

Arbeitsschritte : Analyse der kommunikativen Situation;

Festlegen der Reihenfolge

 

DIAGRAMME  in Worte umsetzen :

formal :

von  außen nach innen und dem Allgemeinen ins Spezielle/Detail - dann erst zur Interpretation

Arbeitsschritte :

welcher Sachverhalt ?

wird wie dargestellt (Kurven-, Säulen-, Dreiecksdiagramm; Kreisdiagramm ... ?

x & Y Achse, welche Einheiten ?

Wie ist der grundsätzliche Trend ?

Welchen Verlauf läßt eine genauere Betrachtung entdecken ?

Interpretation (= warum dieses Bild ? )

u. ev. welche Entwicklung ist unter welchen Randbedingungen wohl ableitbar ?  

ähnlich vorgehen bei :  Karteninterpretationen siehe hier >> (nach HÜTTERMANN 1990)

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ERÖRTERUNG :

will sich mit einem vorgegebenen Thema schriftlich auseinandersetzen 

(Problemarbeit mit der Herausarbeitung der Für &Wider)

formal :

Einleitung - Hauptteil - Schluß

sachlich distanzierter Stil; Behauptungen werden durch Beispiele belegt 

(in unserem Fall auch durch Zitate - s.o.).

 

Arbeitsschritte :

Auseinandersetzung mit dem Thema, & Materialsammlung dazu,

Sichten & Ordnen des Materials

Beantwortung der W-Fragen (s.o.)

Zusammenstellung geeigneter Beispiele

==>> + Stichwortzettel (nicht vergessen : wo stand das ... ?)

Gliederung der ins Auge gefassten Aussage und Einbau von Überleitungen;

Die Entscheidung gehört in den Hauptteil -

Übertragen auf andere Bereiche / Einschränkungen

Ausblick

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EXZERPT

(für den persönlichen Gebrauch : je mehr man schon weiß, umso weniger braucht man exzerpieren ... )

übersichtlich - spart nicht mit dem Platz !

                         (man kann dann später da noch nachbessern, Querverweise etc. hineinsetzen )

Zum besseren Wiederauffinden sollte man sich ab und zu dann auch die entsprechenden Seitenzahlen des Urtextes notieren.

 

INHALTE  VON  TEXTEN  ZUSAMMENFASSEN

formal :

Sachlicher Grundcharakter im Gegensatz zu einer Erzählung

da es sich um eine reine Information handelt

 

Arbeitsschritte :

Wer, aus welcher Position schrieb hier ?

Aussage : worum dreht es sich hier grundsätzlich ?

Welche Grundgedanken kommen vor ?

(ev. auch thesenartig formulieren)

(Anmerkung : sollte es ein Buchkapitel sein, erwarte ich auch zusätzlich die Ausarbeitung der dort angeführten Fragen ! )

 

INTERVIEW

ein (möglicherweise auch fiktives) Gespräch zwischen einem Fragendem (Interviewer) und dem, dessen Meinungsäußerungen man erfahren will., weil man ihm Kompetenz unterstellt.

Damit können aber auch (konstruiert) zu bestimmten Fragen Antworten generiert werden.

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JOURNALISTISCHE  TEXTSORTEN :

Leitartikel

Kommentar

Glosse (ist eine kurze zugespitzte Aussage)

Kolumne

Reportage

Meldung

Bericht  (Schlagzeile / Kopf = Kurzinfo über das Wichtigste / Textkörper mit Inhalt)

 

KOMMENTAR

ist eine erläuternde Stellungnahme zu Sachverhalten und Vorgängen und will zum Verstehen führen.

Er drückt Meinungen von Experten aus.

In Zeitungen dient er der Meinungsbildung.

Interessant wird er für unsere fachlichen Zwecke, wenn unterschiedliche Kommentare und andere Meldungen verglichen werden .

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LESERBRIEF  schreiben

a: der apelative Leserbrief prangert meist einen Mißstand an und macht Vorschläge was zu verändern wäre (= Soll-Zustand)

b: die Stellungnahme greift einen Artikel einer Zeitung auf und stimmt zu / ergänzt / lehnt ab / stellt richtig.

Dabei sollte ein Bezug auf den zugrundeliegenden Artikel / Problem genommen werden und die für den Brief relevanten Aussagen kurz angedeutet werden, damit andere Leser wissen können, worum es geht.

 

PROTOKOLL

Niederschrift mit dem Ziel, besprochene Sachverhalte, Vereinbarungen, Gespräche zu dokumentieren. Sachlich / informatives Schreiben

daher knapp und ohne persönlichen Wertungen

Es gibt :

Ergebnisprotokolle : hier werden sachlogisch zusammengehörende  Teile zusammengefasst, weniger auf Einzelheiten Wert gelegt

Verlaufsprotokoll : gibt den tatsächlichen Verlauf wieder, also auch Einzelheiten und Einwürfe

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SCHILDERUNG

will einen Gesamteindruck wiedergeben.

Im Gegensatz zum Erzählen steht die vermittelnde Stimmung abhängig von den subjektiven Wahrnehmungen des Schreibers im Vordergrund, nicht sosehr die Handlung

Sie ist daher stark von der Anteilnahme des Schildernden abhängig.

formal :

aussagekräftige Verben;

treffende Adjektive

bildhafte Sprache

keine Füllwörter

 

Arbeitsschritte :

genaue Beobachtung

Stichpunkte aufschreiben und dann ordnen

 

TEXTE   ANALYSIEREN

Absichten der Verfasser herausfinden suchen

Ermittlung der Entstehenszusammenhänge und -hintergründe

Was ist die zentrale Aussage ?

Suchen und Herstellen von Querverbindungen zu Sachverhalten

kritische Auseinandersetzung mit den vom Verfasser dargestellten Positionen

 

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Als Grundlage wurden von mir verwendet :

KILLINGER / PIRNATH (2001) : Sprache heute 2 , für MTL/HTL, 2. A., ÖBV  Wien

SCHMITT (2002): Auf einen Blick : Grundwissen Deutsch. CC Buchner Bamberg.

Einige weitere Tipps gibt es auch hier >> bei Werner Stangl's Arbeitsblättern

Für den Gebrauch in den Realiengegenständen verfaßt von Dr. Christian Sitte Feb. 2003

            wobei ich meiner Deutsch-Kollegin Mag. Eva Rebhan für die Tipps danke

Diese Seite ist Teil der Unterlagen zur Portfoliobeurteilung in Geographie und Wirtschaftskunde

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