Vortrag „Affektive Gouvernementalität. Politik und Geschlecht im Neoliberalismus“

Vortrag „Affektive Gouvernementalität. Politik und Geschlecht im Neoliberalismus“

von Univ.-Prof.in Dr.in  Birgit Sauer, Institut für Politikwissenschaft, Universität Wien

als Teil der 16. Ringvorlesung Gender Studies „Eine emotionale Geschichte: Geschlecht im Zentrum der Politik der Affekte“ Teil II

 
Dienstag, 14.06.2016 / 18.30 Uhr
HS B, Campus Universität Wien, Hof 2.1
Spitalgasse 2-4
1090 Wien
 
Die neue Aufmerksamkeit für Emotionen und Affekte lässt sich als Dimension neoliberalen Regierens begreifen, als Rede über Emotionen, als Praxis von Affiziertsein sowie als institutionelle Gefühlsarrangements, nicht zuletzt auch in der Arbeitswelt. Damit verknüpft sind eine neuartige
Begründung staatsbürgerlicher Rechte und eine Neusituierung der Bürger_innen in der Demokratie. Im Rahmen neoliberaler Subjektivierung sind Affekte also im Foucualt’schen Sinne neue Techniken der „Führung“ bzw. der „Regierung“ von Menschen. Affekte institutionalisieren
auf der einen Seite neue Machttechniken in den Menschen, nämlich die Unterwerfung unter neue Formen und Erfordernisse der Organisation des Lebens, des Zusammenlebens und Arbeitens unter neoliberalen Bedingungen. Auf der anderen Seite bilden Affekte als Regierungstechnik und als Modus der (politischen) Subjektbildung auch den Ausgangspunkt möglicher Widerstandsformen des „Nicht-so-Regiert-Werden-Wollens“ (Foucault 1990) und neuer Formen von Solidarität. Diese Zusammenhänge sollen in der Vorlesung ausgeführt und empirisch vertieft werden.
 
Univ.-Prof.in Dr.in Birgit Sauer ist Professorin für Politikwissenschaften am Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien und Leiterin des Doktoratsprogramms Sozialwissenschaften.
 
Konzeption:
Univ.-Doz.in Dr.in Maria Mesner
Dr.in Sushila Mesquita
Dr.in Maria Katharina Wiedlack