laufendes fwf-projekt

FWF-PROJEKT: Korporale Performanz_Künstlerischer Part

On Stage

Klassische Körperriten der Philosophie werden in Lecture-Performances on stage hinterfragt und  performativ neu erprobt. Die Performances werden von den kooperierenden PhilosophInnen und KünstlerInnen über Monate in Art-Laboratorien erarbeitet.

Der vergessene Körper der Philosophierenden, der in der Geschichte der abendländischen Philosophie meistens bloß als Instrument und selbstloses Medium des Denkens in Erscheinung getreten ist, wird in Philosophy On Stage zum sprachlosen, aber viel sagenden materiellen Medium, dessen EigenSinn erst noch erforscht und philosophisch lesbar gemacht werden muss.

Art-Laboratorien

Im experimentellen Teil unseres Forschungsvorhabens möchten wir unsere Performanztheorie einer geisteswissenschaftlichen Überprüfung unterziehen, indem wir Künstler aus unterschiedlichen Kunstsparten mit unseren Thesen konfrontieren, um ihre Auswirkung (Performanz) auf die Künstler selbst zu erproben.

Die Arbeit im ART-Laboratorium und deren Ergebnisse werden von der Kulturwerkstätte GRENZ-film auf Video aufgezeichnet und Teil eines DVD-Buchs sein, das GRENZ-film in Kooperation mit dem Passagen Verlag Wien herausgeben wird.

Folgende Fragerichtungen werden uns dabei maßgeblich leiten:

Was ist die Gabe des Performens, die Gabe der Künste für die Wissenschaft, und welches ist die Gabe der Wissenschaft für die Künste?

Wie kann eine Wissenschaft der Akte, der künstlerischen wie auch der Denk-Akte aussehen, wenn wir die stoische Idee der Wissenschaft überwunden haben?

Vermag unsere Theorie das zur Sprache zu bringen, was im Hervorbringen von Kunstwerken bei den kooperierenden Künstlern anonym am Werk ist?

Welche Aussagen stoßen bei den Künstlern auf Akzeptanz und wo regen sich bei ihnen Widerstände gegen unsere Performanztheorie?

Auf welcher Ebene finden diese Akzeptanz/Widerstände statt und wie äußern sie sich: affektiv, argumentativ, gestisch etc.?

Wie lassen sich die aufgetretenen affirmativen bzw. widerständigen Reaktionen und ihre Signale deuten?

Wie entwickeln sich diese Reaktionen im Laufe des 3-jährigen Forschungsprojekts. Werden die Widerstände/Affirmationen abgebaut bzw. wo müssen Annahmen unserer Thesen korrigiert werden?

Wie antworten Künstler im Medium ihrer Kunst auf unsere Performanztheorie?

Abwicklung des ART-Laboratoriums

Im Rahmen unserer ART-Laboratorien sollen die teilnehmenden Künstler nicht nur verbal, sondern auch durch eine künstlerische Produktion zu unserer Kunsttheorie Stellung beziehen, indem sie im Medium ihrer Kunst Texte, Bilder, Tonflächen und Tanzfragmente zum Thema “Performanz” produzieren

Für die Durchführung eines solchen experimentellen ART-Laboratoriums möchten wir über die Projektdauer von 3 Jahren mit den kooperierenden KünstlerInnen 3 Arbeitssitzungen pro Jahr organisieren, in denen wir die Grenzen der Geltung unserer Kunsttheorie erproben.

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Wissenschaftlicher Part

Philosophy on Stage #3