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Arno Böhler and Susanne Valerie Granzer at the 19th Bharat Rang Mahotsav – International Theatre Festival of India at the National School of Drama – Febuary 2017.

ABSTRACT

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WORLD THEATRE FORUM 2017 – Eröffnungsvortrag an der National School of Drama in Delhi: “The Philosophical Viewpoint”

Arno Böhler & Susanne Valerie Granzer

Susanne Valerie Granzer (Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, Max Reinhardt Seminar) und Arno Böhler (Universität Wien & Universität für angewandte Kunst Wien) wurden von der National School of Drama Delhi eingeladen, den Eröffnungsvortrag im Rahmen des World Theatre Forums 2017 aus der Perspektive der Philosophie zu halten. Das World Theatre Forum ist die Diskursplattform des größten asiatischen Theaterfestivals (Bharat Rang Mahotsav), das die National School of Drama heuer zum 19. Mal organisiert hatte.

„We ask you: What happens to the traditional image of philosophy, once philosophers start to stage philosophy and implement arts-based-practices into their disciplines?“

In ihrem Vortrag[1] stellten Böhler & Granzer das Format Philosophy On Stage vor, das sie in den letzten 15 Jahren mit Unterstützung des Österreichischen Wissenschaftsfonds (FWF) in mehreren Forschungsprojekten entwickelt hatten. Philosophy On Stage ist ein Forschungsformat an der Schnittstelle von Philosophie & Kunst, in dem durch die transdisziplinäre Verknüpfung von wissenschaftlichen und künstlerischen Forschungsmethoden ein neues Bild des Denkens generiert wird, das der Philosophie ihre Sinnlichkeit – um nicht zu sagen, ihren Körper – zurückgeben soll und der Kunst das Abenteuer des philosophierenden Denkens zumutet. Eine Intervention, die für beide Disziplinen nötig geworden ist, da das Verhältnis von Philosophie und den Künsten seit den Anfängen der Europäischen Philosophie bei den Griechen höchst prekär ist. Einerseits stoßen wir auf „Künstlerphilosophen“ wie Platon und Nietzsche, die in ihren philosophischen Untersuchungen selbst von künstlerischen Darstellungspraxen Gebrauch machten; andererseits entwickelte gerade Platon ein äußerst problematisches Verhältnis zu den Künsten, indem er eine Reihe von künstlerischen Praxen aus seinem idealen Philosophenstaat verbannte. Von da her gibt es eine sokratische Tendenz in der Philosophie, in der sie immer mehr darauf Wert legt, Wissenschaft, und nicht Kunst zu sein.

Die transzisziplinäre Initiative Philosophy On Stage geht hingegen davon aus, dass die Figur der Künstler-Philosoph_in (Nietzsche) einen neuen Typus von Philosoph_innen verlangt. Nietzsche nennt sie „Philosoph_innen der Zukunft“, die bereit sind, die beiden Disziplinen „Philosophie“ und „Kunst“ miteinander zu kreuzen. Nicht, um ihre Differenz aufzuheben, sondern um in ein neues (post-sokratisches) Verhältnis von Philosophie und Kunst zu stiften.

Der Vortrag wurde vom Publikum mit großem Interesse aufgenommen. Vielleicht wird Philosophy On Stage schon bald in Delhi zu sehen sein…

Arno Böhler lehrt Philosophie an der Universität Wien und leitet an der Universität für angewandte Kunst derzeit das vom Österreichischen Wissenschaftsfond (FWF) geförderte Forschungsprojekt „Artist-Philosophers. Philosophy AS Arts-based-Research“ (AR275-G21).

Susanne Valerie Granzer ist Universitätsprofessorin an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (Max Reinhardt Seminar). Gemeinsam mit Arno Böhler leitet sie das Residenzprogramm für Arts-based-Philosophy in dem von beiden mitbegründeten Forschungsinstitut baseCollective art philosophy ecology IPL in Tamil Nadu, Indien. Das Institut wird vom Österreichischen Außenministerium, der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz, der Universität für angewandte Kunst Wien und der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien gefördert.


[1] Videoversion des Vortrags: https://www.youtube.com/watch?v=hqkrFMxxFhg und https://19brm.nsd.gov.in/live-streaming

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