Dr. Sophia Gabriel-Panteliadou

Dissertation: Von der Kunst des Gebens

Abstract

Die Untersuchung zielt auf Sachzusammenhänge und Denkbewegungen im Werk von Jacques Derrida. Es wird versucht, die thematische Komplexität und strukturelle Verflechtung, wie sie sich insbesondere in seinen späteren Schriften zeigt, aus der Bewegung seines eigenen Denkens zu deuten. Darüberhinaus werden Zusammenhänge mit anderen Positionen von Wissen und Erfahrung einbezogen (z.B. die psychoanalytischen Erkenntnisse von Jacques Lacan). Von besonderer Tragweite für einen neuen Zugang zum Denken Derridas ist in der Untersuchung die Konfrontation mit der Philosophie des Aristoteles geworden. Dabei ist es nicht die mit dieser Philosophie verbundene Grundstellung der antiken Metaphysik, die eine fruchtbare Beziehung zwischen den beiden Denkern eröffnen könnte. Vielmehr ist es die phänomenologische Einsicht des Aristoteles, die hier einen Brückenschlag ermöglicht. Die Aristotelischen Grundbestimmungen von Räumlichkeit und Zeitlichkeit zum Beispiel lassen sich, phänomenologisch interpretiert, mit Denkformen verbinden, wie sie Derrida ausgebaut hat. Ein spezielles Verhältnis zwischen Derridas und Aristoteles’ Denken zeigt sich in der Bedeutung von Form und Funktion der Metapher für Sprache und Erkenntnis. Die von Aristoteles in seiner „Poetik“ erstmals und grundlegend entwickelte Konzeption der Metapher als der leitenden Sprach- und Denkfigur wird in Derridas Texten immer wieder als Impetus neuer Denkbewegungen weiterentwickelt.

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