Die Entwicklung von Termingeschäften

Die erste Verwendung von Termingeschäften fällt mit dem Aufkommen der Handelsgeschäfte zusammen.

Der Ursprung des Terminhandels liegt im Rohstoffmarkt.

um 1570: Royal Exchange (London): 1. Warenterminbörse der Welt
17. Jh.: Tulpenzwiebelspekulation in Holland (bis 1673)
Aktienoptionenhandel an der Amsterdamer Börse

USA:
Wertpapierhandel an der Wall Street schon vor über 200 Jahren
erste Optionsgeschäfte werden um 1790 erwähnt
große Bedeutung während des Sezessionskrieges und danach

1817: Gründung der New York Stock & Exchange Board
nach 1920: Blüte des Wertpapieroptionsgeschäftes
viel Mißbräuche
(1927-1931: Weltwirtschaftskrise, 1931 wurden in Deutschalnd Spekulationsgeschäfte in Form von Wertpapiertermingeschäften verboten)
1934: Gründung der Put- und Call-Brokers and Dealers Association (PCBDA)
® Schaffung strikter Geschäftsvorschriften
PCBDA-Optionen werden nur außerbörslich gehandelt
(® hohe Transaktionskosten, kein bequemer Sekundärmarkt)
1936: Commodity Exchange Act
® Handel von Rohstoffoptionen verlagert sich nach London

Financial-Futures-Märkte

16.5.1972: Abteilung der Chicago Mercantile Exchange (CME) - International Monetary Market (IMM) - eröffnet Handel auf 7 verschiedene Währungsfutures
1975: erste Zins-Futures am Chicago Board of Trade (CBT)
1976: Gold-Future an der CME
29.9.1982: London International Futures Exchange (LIFFE)
1982: erster Aktienindex in Form eines handelbaren Futures
7.9.1984: Singapore International Monetary Exchange














Optionsbörsen

26.4.1973: Chicago Board Options Exchange (zunächst Handel mit Calls auf 16 Aktien)

Drei an die Warenterminmarkttechniken angelehnte Innovationen machten die Optionen handelbar und waren damit maßgebend für einen enormen Aufschwung:

  • Standardisierung des Optionskontraktes
    (sorgt für eine Erhöhung der Austauschbarkeit der Kontrakte, bezieht sich auf (a)Anzahl der Aktien je Kontrakt, (b) die Ausübungspreise, (c) die Verfallsdaten)
  • Errichtung einer Clearingorganisation, welche zwischen Optionskäufer und -verkäufer tritt (ohne dabei die Marktmechanismen der Preisbildung zu beeinflussen), damit die Fungibilität des Optionskontrakts erhöht und zugleich die Voraussetzungen für einen Sekundärmarkt schafft
    (drei Hauptfunktionen: (a) Übernahme der Erfüllungsgarantie, (b) Gewährleistung einer Liquidierungsmöglichkeit, (c) Vereinfachung des Clearings)
  • Errichtung eines organisierten Sekundärmarktes in der Form eines Auktionsmarktes

13.1.1975: American Stock Exchange (AMEX)
25.6.1975: Philadelphia Stock Exchange (PHLX)
9.4.1976: Pacific Stock Exchange
10.12.1976: Midwest Stock Exchange (MSE)
3.4.1978: European Options Exchange (EOE) in Amsterdam
21.4.1978: London Stock Exchange

Put-Optionen gab es auf allen füf amerikanischen Börsen ab 3.6.1977.
Anfang der 80er Jahre: Optionshandel wurde erweitert auf andere Finanzinstrumente (Aktienindices, Fremdwährungen, US-Staatspapiere und andere festverzinsliche Finanzierungsinstrumente, Financial Futures)

1986: Marché à Terme International de France (MATIF)
Mitte 1988: Swiss Options and Financial Futures Exchange (SOFFEX)
26.1.1990: Deutsche Terminbörse (DTB)
4.10.1991: Österreichische Termin- und Optionenbörse (ÖTOB) (seit 1997 Teil der Wiener Börse AG)

Argumente für die Entstehung von Finanzterminmärkten: