Franz Martin Wimmer
Ethnophilosophie - Ausweg oder Irrweg
In:
Österreichische Zeitschrift
für Politikwissenschaft, 24 (1995),
H. 2, S. 159-167.
Zusammenfassung:
Wahrscheinlich
hat jede menschliche Gesellschaft eigene Formen des
Philosophierens in dem Sinn entwickelt, daß Erklärungen
über
Ursprung und Struktur der Welt, über das Wesen des Menschen und
über
richtige und falsche Formen des Verhaltens gegeben und begründet
wurden.
Einige der alten Kulturen haben Dokumentationssysteme entwickelt und
damit
Denktraditionen verfestigt. Eine davon, die okzidentale, war in der
Neuzeit
weitgehend erfolgreich, manche ihrer Eigenheiten weltweit zu etablieren
und zur
allgemeinen Norm zu erheben. Es erhebt sich nun, in einer Periode der
Globalisierung, die Frage, ob es in Zukunft nicht nur in Bereichen der
Technik
oder Wissenschaft, sondern auch in der Philosophie eine weitgehend
einheitliche
Form und Methode geben wird oder nicht. Wenn dies der Fall ist: was
wird dann
die Rolle der unterschiedlichen und heute noch fortwirkenden
Traditionen bei
der Gestaltung dieses künftigen Denkens sein? Wenn es nicht der
Fall ist:
müssen wir die Idee aufgeben, jemals universell gültige
Thesen oder
Theorien finden zu können? Dieser Beitrag behandelt einige Aspekte
des
angesprochenen Problems und schlägt die Entwicklung eines
Verfahren des
"Polylogs" als Ausweg aus dem Dilemma zwischen zentristischem
Universalismus
und separatistischem Partikularismus vor.
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