Franz Martin Wimmer
Das Lateinamerikabild deutscher Philosophen
(1992/2003)
Aus dem Text:
Ich muß
vorausschicken, daß ich bei der Lektüre der Texte vor allem
von zwei Dingen überrascht worden bin:
einmal davon, wie sehr mir diese Themen unbekannt waren - und
so hat Gerbi wohl recht, wenn er vom "Privileg des
europäischen Lesers" spricht, die Intensität der Debatte "zu
ignorieren oder sogar vergessen zu haben".
Die zweite Überraschung lag darin, daß es kaum entlegene
Texte waren, in denen sich die Debatte vorfand. Es handelte
sich vielmehr in den meisten Fällen nur darum, daß die
entsprechenden "Stellen" im Standardstudium der
Philosophiegeschichte nicht wichtig erschienen oder sogar in
einzelnen Texteditionen entschieden gekürzt
worden waren.
Nun ist die Frage,
ob und wie sich Philosophen der deutschen Tradition zu
Lateinamerika geäußert haben, nicht nur dann von Interesse,
wenn sie im ausdrücklichen Zusammenhang mit Lateinamerika
behandelt wird, sondern auch und vor allem dann, wenn zur
Frage steht, wie deutsche Philosophen sich mit dem Anderen,
mit der Neuen Welt auseinandergesetzt haben. Es ist
keineswegs nebensächlich für eine Geschichtstheorie wie
diejenige Herders oder Hegels, wie sie dem Fremden
gegenüberstanden und worin sie dementsprechend die eigentliche
Geschichte der Menschheit sahen.
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