Stichworte zu einem Bildungsserver-Konzept
im Bereich Universität
Wien - Wiener Volkshochschulen
Franz Embacher
Institut für Theoretische
Physik der Universität Wien
Future Media - Verein zur
Förderung multimedialer Qualitätsprodukte
Die elektronischen Kommunikationsmedien
(WWW, E-mail, Lernsoftware) werden weder an der Universität noch im
VHS-Bereich in zeitgemäßem Ausmaß in Lehre und Unterricht
verwendet.
Ein Bildungsserver-Pilotprojekt kann realistischerweise
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die Bedürfnisse des VHS-Bereichs (Lehren
und Lernen an Volkshochschulen) und
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die Bedürfnisse einzelner Universitäts-Bereiche
(Transfer wissenschaftlich relevanter Informationen und Materialien)
abdecken. Weiters wird die Zusammenarbeit
der beiden Bereiche erleichtert und die interessierte Öffentlichkeit
angesprochen (siehe Graphik).
Benefits bestünden
-
für die Volkshochschulen darin, neue
Lernformen in dem durch sie vertretenen Bildungssegment zu erproben und
einzusetzen, allfällige Synergieeffekte (z.B. bei der Bereitstellung
von Lehrmaterialien) auszunützen und die Voraussetzungen für
modernes CBT (computer based training) und ODL (open and distant learning)
zur Verfügung zu haben,
-
für die Universität Wien darin,
unkomplizierte Transmissionsriemen für den raschen Transfer von Inhalten
in den VHS-Bereich bzw. für die interessierte Öffentlichkeit
zur Hand zu haben, sowie
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für beide Partner in den verbesserten
Kommunikationsmöglichkeiten und in einer gewissen Vorreiterrolle.
Die anzusprechenden Zielgruppen eines solchen
Projekts wären
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Kurs- und LehrveranstaltungsleiterInnen aus
dem VHS- und dem Universitätsbereich, von deren Mithilfe der Erfolg
eines solchen Projekts abhängt
-
VHS-KursteilnehmerInnen, Studierende
-
interessierte Öffentlichkeit, in Perspektive:
Presse, SchülerInnen, AHS- und BHS-LehrerInnen
Der Bildungsserver würde im Einzelnen
folgende Leistungen anbieten:
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Web-space für Unterrichtsmaterialien,
die in Kursen verwendet werden
-
Pool von Materialien und Lernsoftware, der
ständig zur Verfügung steht
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die Möglichkeit, für einzelne Kurse
Materialien bereitzustellen
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Möglichkeit, Kursaktivitäten im
Web zu dokumentieren
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Workspace-Software (falls gewünscht mit
passwortgeschütztem Zugang exklusive für die TeilnehmerInnen)
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Themenschwerpunkte, deren Aufbereitung
durchaus auch attraktiv auch für Studierende, die interessierte Öffentlichkeit,
Presse und Schulbereich ist. Der aus dem Universitätsbereich gestaltete
Anteil sollte auch anwendungsorientierte und motivationsfördernde
Elemente enthalten.
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Zugang zu Datenbanken etc.
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E-mail für die Kommunikation zwischen
den GestalterInnen des Angebots sowie zwischen KursleiterInnen und TeilnehmerInnen,
temporäre E-mail-Accounts.
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Diskussionsforen zu einzelnen Themenschwerpunkten
(die flexibel eingerichtet werden können). In Perspektive könnte
eine solche Platform auch für den Schulbereich attraktiv sein. Eventuell
Newsgroup zu Bildungsfragen.
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Ask-the-Experts-Angebot, das sich sowohl
an KursteilnehmerInnen als auch an die interressierte Öffentlichkeit
richtet.
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Informationen verschiederer Art
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Kursprogramme VHS- unn VWV-Informationen,
Gesetze,...
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Informationen über Studieren, Universität,
Wissenschaft, Berufsbilder, an KursteilnehmerInnenund SchülerInnen
gerichtet.
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Studierenden-Service (von der ÖH gestaltet).
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Kulturelles, Wien-Information,...
Die wichtigsten Schritte zur Realisierung
sind:
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Bereitstellung der technischen und softwaremäßigen
Voraussetzungen.
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Design einer geeigneten Einstiegsumgebung.
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Schaffen geeigneter Kontakte und Aufbau eines
Netzwerks von ExpertInnen, sowohl aus dem universitären, als auch
aus dem VHS-Bereich, die die inhaltliche Gestaltung übernehmen bzw.
betreuen.
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Erstellung eines Konzepts für Handling,
Moderation und inhaltliche Verantwortlichkeiten.
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Festlegung von Schwerpunkten, die sich als
Einstieg besonders gut eignen, um die inhaltliche Vorbereitung zu Beginn
der Aufbauphase darauf zu konzentrieren.
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Einbeziehen von KursleiterInnen aus dem VHS-
und dem Universitätsbereich zur Vorbereitung auf die konkrete Unterrichtssituation
im Kurs.
In der ersten Phase sind, neben der Aufnahme
von CBT-Elementen in den geregelten Kursbetrieb, einzelne
Veranstaltungen mit Pilotcharakter (z.B. Videoconferencing zwischen Veranstaltungen
an der Universität und and VHSen) sinnvoll.
Während und nach der Aufbauphase sind
mehrere kontinuierliche Maßnahmen wünschenswert:
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Regelmäßige (fächerspezifisch
organisierte) Kontakte zwischen beteiligten Personen (KursleiterInnen,
Verantwortliche,...), um eine dynamische Gestaltung des Angebots zu gewährleisten.
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Formen des Public-access-Zugangs zum Web ausbauen,
evtl. billige Zugangsmöglichkeiten zu WWW und E-mail für KursteilnehmerInnen.
Die Organisierung der Aufbauphase würde
Resourcen im Ausmaß der Tätigkeit von 2-3 Personen während
eines etwa 2-jährigen Projekts benötigen. Die ersten Einsatzmöglichkeiten
wären, falls das Projekt im Sommer 1998 anlaufen kann, mit Sommersemeter
1999 zu erwarten.