Volkswirtschaft I, Wirtschaftsordnung

Ludwig Erhard
Ludwig Erhard

Ludwig Erhard (1897 - 1977)

Der Vater des deutschen Wirtschaftswunders.

Erhard wurde am 4. Februar 1897 in Fürth geboren. Nach einer kaufmännischen Lehre und Teilnahme am I. Weltkrieg studierte er Volks- und Betriebswirtschaftslehre und unterrichtete 1928-42 an der Nürnberger Handelshochschule. 1945 erhielt er in München eine Professur.

Als einer der Mitbegründer der CDU war er 1945/46 bayrischer Wirtschaftsminister, und in den beiden folgenden Jahren war Ehrhard Direktor in der Verwaltung für Wirtschaft im Vereinigten Wirtschaftsgebiet (sogenannte Bizone). Seit der ersten Bundestagswahl Abgeordneter der CDU, war er von September 1949 bis Oktober 1963 Wirtschaftsminister, ab 1957 auch Vizekanzler Konrad Adenauers, dessen Nachfolge als Bundeskanzler er 1963 als Parteivorsitzender der CDU antrat.

Als Bundeskanzler scheiterte der Wirtschaftsfachmann nicht zuletzt an mangelndem Machtbewusstsein und Durchsetzungsvermögen. Nach den verlorenen Landtagswahlen 1966 und dem Austritt des Koalitionspartners FDP, mit dem es zu keiner Einigung über die Sanierung des Bundeshaushaltes kam, trat Erhard, der zunächst noch einer Minderheitsregierung vorgestanden hatte, im Dezember 1966 zurück.

Seine große Lebensleistung liegt in der konsequenten Einführung der sozialen Marktwirtschaft und dem damit verbundenen wirtschaftlichen Wiederaufbau der Bundesrepublik Deutschland. Erhard starb am 5. Mai 1977 in Bonn.

Quelle des Textes:
ICA-D Verlag,
Jockgrim, Deutschland

Quelle des Bildes:
Gymnasium Ernestinum Rinteln

 

Alfred Müller-Armack
Alfred Müller-Armack

Alfred Müller-Armack (1901 - 1978)

Studium der Nationalökonomie in Gießen, Freiburg, München und Köln, 1923 Promotion, 1926 Habilitation für Wirtschaftliche Staatswissenschaften in Köln; 1938 Professor für Nationalökonomie und Kultursoziologie in Münster, 1950 Professor für Wirtschaftliche Staatswissenschaften in Köln, 1952-1958 Leiter der Abteilung Wirtschaftspolitik sowie der Grundsatzabteilung im Bundesministerium für Wirtschaft, 1958-1963 Staatssekretär für europäische Angelegenheiten im Bundesministerium für Wirtschaft, 1963 Rückkehr an die Universität zu Köln, 1977 Vorsitzender der Ludwig-Erhard-Stiftung.

Seit Ende der 40er Jahre beschäftigte sich Müller-Armack vorwiegend mit Fragen der Wirtschaftsordnung und der Wirtschaftspolitik. Seine Schrift "Wirtschaftslenkung und Marktwirtschaft" (1946) gilt als klassisches Werk, das grundlegend für das Verständnis aller politischen Stellungnahmen von Müller-Armack ist. In ihm analysiert er die Irrtümer von Wirtschaftsplanung und wirtschaftlichem Liberalismus und beschreibt die Grundsätze einer neuen, "Marktwirtschaft und Wirtschaftslenkung positiv verbindenden Wirtschaftspolitik".

Diese neue Wirtschaftspolitik bezeichnet er als "Soziale Marktwirtschaft". Die soziale Zentrierung markt- wirtschaftlicher Politik bleibt der zentrale Punkt in allen politischen Stellungnahmen von Müller-Armack seit den 50er Jahren und gleichzeitig die Position, in der er sich von Ludwig Erhard und allen anderen Verfechtern der Sozialen Marktwirtschaft unterscheidet.

Von 1952 an hat Alfred Müller-Armack an der Verwirklichung der europäischen Integration maßgeblich mitgewirkt. Er war Mitglied der deutschen Delegation bei den Verhandlungen des EWG-Vertrags. Unter seinem Vorsitz hat der Ministerrat 1962 grundlegende Beschlüsse über die Agrarpolitik und den Übergang zur zweiten Phase des Gemeinsamen Marktes gefasst.

Quelle des Textes und des Bildes:
Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.,
Sankt Augustin und Berlin,
12/17/2001 (Auszug)

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