Volkswirtschaft I, Wirtschaftsordnung

Ablauf der zentralgeleiteten Planung

Die Pläne in einer zentralgeleiteten Wirtschaft werden nicht einfach von der staatlichen Zentralstelle erstellt und verordnet. Vielmehr geht der Verordnung der Pläne ein komplizierter Prozess der voran, bei dem Planentwürfe mit zahlreichen Stellen, wie Ministerien, regionalen Behörden und Infrastruktureinrichtungen beraten werden.

Daraufhin werden die Planentwürfe schrittweise an die Zentralstellen herange- tragen, wobei in jeder Zwischenstufe eine Verteidigung der Planentwürfe erfolgt. Nach einer zentralen Abstimmung der Pläne (vor allem jener der Prioritäts- bereiche) werden diese von der Zentralstelle verordnet.

Die folgende Graphik zeigt den "grundsätzlichen Ablauf der Ausarbeitung des Fünfjahresplanes und der Jahresvolkswirtschaftspläne am Beispiel der Industrie" in der früheren DDR:

Quelle: Sozialistische Volkswirtschaft, Fachschullehrbuch, Autorenkollektiv, Leitung: Prof. Dr. sc.
Gerhard Reuscher, 3., wesentlich überarbeitete Auflage, Verlag Die Wirtschaft, Berlin 1982, S. 90

In gleicher Weise erfolgte die Planung für andere Wirtschaftssektoren und -bereiche, z.B. das Bauwesen, die Land-, Forst- und Nahrungsgüterwirtschaft, das Verkehrswesen und das Post- und Fernmeldewesen, den Konsumgüterhandel, das Bildungswesen oder das Gesundheits- und Sozialwesen, sowie z.B. die Planung der Preise, die Planung der Finanzen des Staates, die Planung der Maßnahmen der sozialistischen ökonomischen Integration, die Planung des Außenhandels und der Valutabeziehungen oder die Territorialplanung. Insgesamt enthielt der Fünfjahresplan 30 Einzelpläne.

Ähnlich erfolgte der "grundsätzliche Ablauf der Ausarbeitung des Fünfjahresplanes (nur Räte der Bezirke und Kreise) und der Jahrespläne in den örtlichen Staatsorganen":

Quelle der Graphiken:
Sozialistische Volkswirtschaft, Fachschullehrbuch,
Autorenkollektiv, Leitung: Prof. Dr. sc. Gerhard Reuscher
3., wesentlich überarbeitete Auflage,
Verlag Die Wirtschaft, Berlin 1982, S. 92

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