Entwurf Okt./Nov 2002

Ch.Sitte

Für die LP-Gruppe als Diskussionsvorschlag für den LP-KOMMENTAR

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V O R S C H L A G S P A P I E R     F Ü R   D I E

FACHDIDAKTISCHE    BEGRÜNDUNG  

der  Lehrplanstruktur und –gestaltung  2003/04  - wie sie sich die LP-Gruppe dachte....

 

1.  Für die neue LP Struktur 2004  für Geographie und Wirtschaftskunde (GWK) an den AHS-Oberstufen wurden zunächst zwei Dreiergruppen von KOMPETENZBEREICHEN festgelegt:

 

Methodenkompetenz

 

Wirtschaftskompetenz

 

Orientierungskompetenz

 

Umweltkompetenz

 

Synthesekompetenz

Gesellschaftskompetenz

 

a)  Damit sollen einerseits eine bisher zu wenig herausgestrichene Ebene des Unterrichtens von „Fähigkeiten und Fertigkeiten“ -  im Sinne einer deutlicher formulierten Interpretation des bekannten „Exemplarischen Prinzips“ deutlicher festgeschrieben werden.

WAGENSCHEIN (allgemein) bzw. KNÜBEL (für die Geographie) führten damals aus, daß „exemplarisch“  im ursprünglichen Sinn nicht nur als ein Auswahlprinzip zur Bewältigung der stetig zunehmenden der Stofffülle zu verstehen sei, sondern auch als Weg, den Schülern dabei fachspezifische Methoden- und Fragestellungszugänge zu vermitteln. Hinweise auf diese Kompetenzbereiche finden sich daher im neuen GWK-Entwurf (trotz der relativen hohen Abstraktionsebene und vorgegebenen Kürze) auch immer wieder in den Lehrplanzielen der einzelnen Klassen wieder. Diese neu gefassten Zielformulierungen sollen auch ein Hinweis auf eine, stärker die Anwendungsebene herausstreichende Form der Leistungsfeststellung darstellen :

Gefragt sind damit Fertigkeiten und Fähigkeiten wie etwa :

   Daten für ihre weitere Bearbeitung aufbereiten können; Vergleiche ziehen und zusammenfassen können;

Thesen formulieren und überprüfen können;

Interpretationen verschiedenster Quellen, bzw.

daraus Schlussfolgerungen und Analysen etwa kontroverser Standpunkte ableiten können etc..

Dies soll insbesondere für die am Ende des Oberstufenunterrichts stehende mündlichen Reifeprüfung gelten ! ( vgl. dazu auch die Anforderungen – besonders zu den unterschiedlichen Anwendungsebenen - entsprechend des Notenparagraphen im SCHUG etwa bei den dort definierten Beurteilungsstufen „Sehr gut“ bis „Befriedigend“). Diese Ansprüche entsprechen dem, was von Maturanten allgemein unter „Studierfähigkeit“ eingefordert wird.

 

Im Sinne eines angestrebten „Vernetzten Denkens“, sollen gerade in GWK die Bereiche „Synthesekompetenz“ und „Orientierungskompetenz“ gesondert hervorgestrichen werden. Besonders die jeweils ersten Themen der Oberstufen-Klassen 5, 6 und 7  machen das in einem neu akzentuiertem Sinne deutlich (s.u.). Unter Orientierungskompetenz wird über das rein Räumliche aber auch eine Orientierung in Sachstrukturen und an unterschiedlichen Sichtweisen, dem Erkennen unterschiedlicher Werthaltungen die dem Handeln des Menschen in den Beziehungsfeldern Raum – Gesellschaft – Wirtschaft zu Grunde liegen, verstanden.

Flankierend dazu betonen besonders die jeweils letzten Themen der einzelnen Klassen die Synthese und Zusammenschau.

 

b)  I n h a l t l i c h  betonen die drei Kompetenzansprüche des zweiten Dreierbündels, dass Geographie und Wirtschaftskunde – dem Auftrag des Schulfaches seit 1962 entsprechend, bzw. die LP-Entwicklung der achziger Jahre fortführend – sich um die Herausbildung von Kompetenzen im wirtschaftlichen Handlungsbereich des (produzierenden und konsumierenden) Menschen zu kümmern hat, aber GWK sich genauso auch im fächerübergreifenden und unter speziell geographisch-wirtschaftskundlich ausgerichteten Fragestellungen mit Umweltaspekten zu beschäftigen hat. Auch hier führen zu, bzw. stehen diese beiden Bereiche für einen GWK-Unterricht im Sinne der „Politischen Bildung“. Dieser hat bei allen Fragestellungen immer auch den gesellschaftlichen Hintergrund bzw. Folgen einzubeziehen und zu analysieren. Hier positioniert sich GW einerseits im Sinne einer modernen Interpretation der Politischen Geographie (s.u.). Andererseits aber behandelt GWK  - etwa im Gegensatz zu GS - schwerpunktmäßig als ein Unterrichtsgegenstand bei seinen Fragestellungen und angestrebten Analysen – für die zwar mitunter zur Begründung spezifische dazu notwendige historische Wurzeln herangezogen werden (können), aber in denen das Hauptinteresse auf einer Gegenwarts- und Zukunftsebene liegen soll. Dabei sollen die mitunter verschiedenen interessens- bzw. machtgeleiteten (Entwicklungs-)Möglichkeiten aufgezeigt werden.

 

c.)  Alle dieser sechs Kompetenzbereiche sind ferner unter dem generellen Aspekt der „Nachhaltigkeit“ zu sehen. Das bezieht sich sowohl auf die inhaltliche Betrachtungsebenen (d.h. der Einbeziehung der Aspekte von „sustainability“), als auch auf die methodisch angestrebte Nachhaltigkeit d.h. auf die aufbauende und solide Vermittlung fachspezifischer Fertigkeiten und Fragestellungsansätze. Dabei soll einem langsameren, stärker in die Tiefe vordringendem Vorgehen der Vorzug gegeben werden, vor einer nur an der Oberfläche verbleibenden Vielfalt.

 

  

2.

Im Gegensatz zu den früheren Lehrplänen wird der neue Oberstufenlehrplan in Fortsetzung der Prinzipien des Unterstufenlehrplans 1999/2000 nun als Minimallehrplan verstandenen.

Die vorgegebenen ZIELE werden bei ihrer Umsetzung in Themen als eine Zusammenschau von jeweils in einem BEZIEHUNGSDREIECK angesiedelten Inhalten und Fragestellungen verstanden. In diesem spiegelt sich das thematische Selbstverständnis des Integrationsfaches GWK an der Oberstufe wieder :

 

  

sozial – gesellschaftlicher

Bereich  

 .               .

                                        .                       .

                                     .                               .

ökonomischer Bereich     .     .      .     ökologischer Bereich

 

 

Diesem Prinzip folgend, sind daher auch die Ziele der vier AHS-Oberstufenklassen gruppiert bzw. sollen sie dementsprechend dann im Unterricht mit Themeninhalten, die jeweils diesen oben genannten Kompetenzbereichen und dem Beziehungsdreieck entsprechen, ausgefüllt werden.

 

Die RAHMENTHEMEN  DER VIER  OBERSTUFENJAHRE

 

wurden auf diesen Grundüberlegungen fußend, so ausgewählt, dass in der 5. Klasse Oberstufe (9. Schuljahr) mit einem ersten Überblick einer in ihren gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und ökologischen Ressourcen begrenzten Welt begonnen wird. Diese Klasse baut dabei insbesondere auf den im letzten Unterstufenjahre (8. Schulstufe / 4. Klasse) erarbeiteten GW-Zielstrukturen auf.

Die 6. Klasse wurde einem von außen sehr stark herangetragenem Wunsch, aber auch um einem aufbauenden Charakter des Lehrplans zu gewährleisten, mit „Das neue Europa“ betitelt. Einerseits werden Ziele und Inhalte der 5. Klasse hier für Europa im Sinne einer Lernspirale weitergesponnen (etwa beim 1. oder 3. Themenblock) , andererseits wesentliche Grundbedingungen für die in der

7. Klasse erfolgende Behandlung von Österreich (Raum – Gesellschaft – Wirtschaft) vorbereitet. Beeinflusst doch die Wirtschaft und Politik der EU ganz wesentlich die Ausrichtung und den Handlungsspielraum ösetrreichischer Wirtschaftspolitik.

Die 8. Klasse soll das global / lokal in Wechselwirkung stehende Beziehungsgefüge von Vernetzungen – Wahrnehmungen – Konfliktfeldern aufzeigen. Etwa im zweiten Themenblock durch das Herausarbeiten der Hintergründe und Auswirkungen unterschiedlicher Sichtweisen wie sie der us-amerikanische Weltbetrachtungsansatz und seine Konkurrenzierung in seinem islamisch-orientalisch geprägten Gegenstück darstellen. Vielfältig sollen gerade hier die fächerübergreifenden Brücken zu „Geschichte und Sozialkunde, Politische Bildung“ sein.

 

3.

Am Beginn des Oberstufenlehrganges in der 5. Klasse sollen als Grundlage unterschiedliche Gliederungsmöglichkeiten der Erde anhand des ureigensten Hilfsmittels der Geographen (insbes. Karten) erarbeitet werden. Dabei sollen schon aus der Unterstufe bekannte Raumstrukturen gefestigt und mit neu erarbeiteten Raumstrukturen verknüpft werden, Techniken dieses Zugangs sollen erweitert, vertieft werden. Genauso aber soll den Schülern bewusst gemacht werden, dass Raumstrukturen – so objektiv sie auch auf Karten (und in Vorstellungen im Kopf) erscheinen mögen - immer Produkte bestimmter Fragestellungen, bestimmter Betrachtungsansätze und Machtstrukturen sind (die diese zur Allgemeingültigkeit erheben).

Dabei wäre auch (nach WERLEN in gh 200/2002) „zu (er)klären, welche Bedeutung diese Anordnungsmuster als (subjektiv zu bewertende) Elemente der Situation des Handelns jeweils erlangen können, welche Arten des Handelns sie ermöglichen und welche sie verhindern. Und schließlich : welche die individuellen und sozialen Konsequenzen dieser Geographien in lokaler und globaler Hinsicht sind. ... Regionalisierung der Wirklichkeit sind ... Ausdruck einer – meist politischen – Herstellung der Ordnung der Zuständigkeiten ... einer politischen Territorialordnung ... “ (vgl. auch WARDENGA  )

...

Ähnlich wie in der Struktur des LP 1989 formuliert, sollen aber in den drei danach folgenden Themenbereichen  weltweit auf verschiedenen Maßstabsebenen illustriert, grundlegende Struktureinsichten erarbeitet werden . Dies kommt auch – entsprechend der oben unter 1 a ) schon formulierten Kompetenzbereichen - in den nun etwas anders akzentuierten Zielen zum Ausdruck. Daneben spiegeln sie auch den Beitrag zu den Eckpunkten des oben (2. ) angeführten Beziehungsdreieckes wieder.

So sollen besonders in den Themen wie Klima nicht eine nur auf eine höhere Kumulierung der Faktendichte ausgerichteter Unterricht stattfinden. Vielmehr sollte etwa an diesem (aber auch an anderen Beispielen/thematiken des LP) neben grundlegenden Einsichten auch grundlegende (exemplarische) Zugangsweisen der Geographen gezeigt werden. Etwa : Wie mit großen Datenmengen umgegangen werden kann – wie diese elementarisiert umgesetzt werden – wie es von der geographisch-typischen Fragestellung abhängt welche Klimagliederung entsteht – wie dabei eruierte territoriale Abgrenzungen differieren können. Kurzum exemplarisch der Weg der „Erkenntnisgewinnung“ gezeigt und die Abhängigkeit wissenschaftsorientierter Ergebnisse von der Fragestellung herausgearbeitet werden.

...

Detto im Bereich „Bevölkerung und Gesellschaft“...

Typische GW-Fragestellungen...

Im Sinne einer Politischen Bildung....

......

Insofern haben wir hier zwar eine ähnliche Dreiergliederung wie der LP 1989, aber dahinterstehend eine durchaus andere, erweiterte Akzentuierung.....

 

....

Das Wirtschaftskapitel stellt Grundlagen dar, für die beiden folgenden Jahre....

 

Im fünften und letzten Themenblock dieser 5. Klasse sollen aus den daraus gewonnenen Grundeinsichten zusammenschauend größere und komplexere Fallbeispiele analysiert werden : 

z.B. Einer der für das heraufziehende 21. Jh. wohl wichtigsten Konfliktgründe ist/wird der um die knapper werdende Ressource Wasser sein (sowohl regional als auch lokal – bzw. wird sein Preis steigen).

z.B. Boden als nicht beliebig vermehrbarer Produktionsfaktor bzw. seine Verteilungsmechanismen stellen besonders in noch stärker agrarisch geprägten Gesellschaften einen der wichtigsten Zugänge zur Herstellung sozialen Gerechtigkeit dar (und ist daneben ein günstig, auch fächerübergreifend in Folge von GS-Inhalten dieser Klasse auszubauendes Grundthema ).

 

Genauso soll aber in diesem Themenblock – als Anwendung und Synthese von in den vorherigen Themen gemachter Kenntnisse  – gezeigt werden, dass Naturereignissen nach unterschiedlichen Gesellschafts- und Wirtschaftsbedingungen unterschiedlich begegnet wird bzw. wieso das eine Mal eine Naturkatastrophe zur Sozialkatastrophe werden kann und das andere Mal nicht (etwa im Vergleich Sahel – Australien).

Dies ist auch ein schönes Beispiel für die seit 1985 geltende Grundintention von GWK in der AHS : „Im Mittelpunkt steht der Mensch und sein Handeln in den eng miteinander verbundenen Handlungsfeldern Raum und Wirtschaft“. Hier kann auch nochmals durch die gezielte Auswahl der regionalen Fallbeispiele das aus der Unterstufe gefestigte und bei den Themenblöcken 1, 2, 3 und 4 weiter verdichtete Orientierungsnetz ausgebaut werden.

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Bei einem Zusammenziehen der beiden Klassen – etwa aufgrund autonomer Stundenverschiebungen (entgegen des auf der Musterstundentafel vorgeschlagenen 2-1-2-2 Wochenstundenaufteilungsplanes ...

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Wie es auch der in einem abgedruckte LP-Text andeutet.....

Könnte man hier.....

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Die 6. Klasse

geht einen methodisch / didaktisch ähnlichen Weg. So geht es auch hier zunächst einmal um eine (ähnlich wie im 1. Themenblock der 5. Klasse) Analyse des immer wieder unterschiedlich gesehenem und wandelbaren Begriffs „Europa“  - wobei dieses handlungsorientiert erarbeitet werden soll. Gerade diese Veränderbarkeit soll den jungen Menschen deutlich machen, dass die Integration Europas das wichtige – mitunter auch differenziert gesehene -  (geo)politische Friedensprojekt ist, das konkret in kleinen, mitunter mühevoll errungenen ökonomischen Verwirklichungsschritten ablief und abläuft, bzw. das in absehbarer Zeit sich noch weiterentwickeln wird/muss und dessen Grenzen bislang unterschiedlich diskutierbar aber zur Zeit auch nicht absehbar sind.

 

Danach wurden wieder exemplarisch drei Grundlagenthemenblöcke formuliert : Im ersten wird die Verschränkung von Ökonomie , Ökologie und Landschaftsentwicklung an dem finanziell aufwändigsten Beispiel, der europäischen Agrarpolitik und ihren unterschiedlichen politischen und regionalen Interessen gezeigt. Das 2. Ziel soll ebenfalls, inhaltlich eingebettet in dem oben (siehe 2.) angeführten Strukturdreieck in einem zeitgemäßen geographisch-wirtschaftskundlichem Ansatz einen auch der Lebens- und Erfahrenswelt der Schüler nahen und in der heutigen Dienstleistungsgesellschaft wichtigen Wirtschaftsbereich Erkenntnisse und Haltungen vermitteln. Genauso aber soll damit signalisiert werden, dass diese Thematik europaweit vergleichend – also abseits nur nationaler Betrachtungen,  etwa für den gesamten Alpenraum (und / oder Mittelmeerraum) und somit auch weiter gespannte und methodisch weiter verdichtbare Orientierungsnetze in den Köpfen der Schüler entwickeln kann !

 

Auch hier soll dann der 5. und letzte Block die synthetische Anwendung an konkreten regionalen Fallbeispielen zusammenschauend vereinen. Er ist ferner so angelegt, dass er mit seinen verschiedenen Fallbeispielen (auch solchen die z.B. etwa bei Irland oder Portugal die Folgen früherer Beitritte aufzeigen) gerade auch auf den bislang in vielen Unterrichtsmaterialien eher unterbelichteten Mittelosteuropäischen Raum eingehen. Genauso soll darin im Sinne der angestrebten Überwindung nationaler Konzepte, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen Nachbarregionen herausgestrichen werden.

Bewusst wurde auf nationale Staatennennung verzichtet. Einerseits um fachpolitisch damit die Einheit eines gemeinsamen Europabildes (im Wandel und Entwicklung zwar) zu verdeutlichen. Andererseits auch um zu vermitteln, dass sich Entwicklungen in (unterschiedlich abgegrenzten) Großräumen (wie dem Mittelmeer- oder dem Alpenraum) abspielen und Themen hier in ihren Ausprägungen über die nationalen Grenzen hinausgehend behandelt werden sollen. Womit als Nebeneffekt auch eine stärker an Großstrukturen anknüpfende Raumwahrnehmung (und Topographiekenntnisse) gewährleistet erscheint (die eine traditionelle Betrachtung auf der Grundlage des „Containerraumes“ nationaler Staatengebilde nicht befriedigend entwickeln bzw. stufenweise verdichten kann).

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Die 7. Klasse

 wurde aus verschiedenen, auch schon für den LP 1989 relevanten Kriterien wieder als „Österreichklasse“ formuliert. Auch hier wird didaktisch, sowohl den ersten Themenblöcken in den beiden vorangegangenen Klassen entsprechend, als auch die fächerübergreifende Ausrichtung des Schulfaches GWK verdeutlichend, mit einer Einordnung unseres Landes in ein größeres europäisches Ganzes begonnen. Wichtig für die Strukturen und Chancen einer sich innerhalb eines Jahrhunderts stark gewandelten Region wie Österreich sind die Einsicht in die Veränderungen der geopolitschen Lagebeziehungen. Mit der Analyse ihrer Veränderungen in jeweils unterschiedlich ausgerichteten Verkehrsstrukturen, volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen bzw. Handlungsspielräumen und im dabei ablaufenden Gesellschaftswandel, sollen diese an bestimmten wesentlichen Raumentwicklungsphasen des österreichischen Raumes im 2o. und 21. Jh. verdeutlicht werden:

 

Österreich als Kern eines mitteleuropäischen Großreiches ; seine von außen bestimmte Position als kleiner, mit Strukturproblemen belasteter Rumpfstaat ;

die fremdbestimmte periphere Lage und Umorientierung bei einem weiteren Großreich ;

die wieder von Außen bestimmte Lage zwischen den wirtschaftlichen und politischen Blöcken in Europa;

das schrittweise assoziieren und Hineinwachsen in die europäische Gemeinschaft – zunächst an deren südöstlicher Peripherie ;

und die ab 2004 sich völlig anders gestaltenden Lage und wirtschaftlichen Beziehungen und Chancen wieder in einer Mittelage eines umfassenden Gebildes.

 

Der zweite Themenblock schließt auch hier wieder im Sinne einer spiralartig sich entwickelnden Lernrampe an die entsprechenden Themenblöcke der 5. und 6. Klasse an: Naturraum wird einerseits als Voraussetzung oder als „Hazzards“ für den wirtschaftenden Menschen gesehen – bzw. die Landschaft als Potenzial (Chance) für die Ökonomie – wobei die Gesellschaft dieses jeweils erst entdecken muss(te).

 

Ähnlich wie schon im LP 1989 stellt das in seinen Zielen etwas veränderte Kapitel zur „Wirtschafts- und Sozialpolitik“ einen zentralen Beitrag der GWK in der 7. Klasse zur wirtschaftlichen und politischen Bildung heranwachsender Staatsbürger dar. Stärker als bisher, in seine wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zukunftsszenarien einer alternden Gesellschaft bzw. der sich daraus ergebenden politischen Implikationen formuliert, bewegen sich die Ziele des vierten Themenblocks.

Nach dem Themenblock „Wirtschaftsstandort Österreich“ wurde ein weiterer Themenbereich „...und wo will ich mich positionieren“ angefügt: Er soll die persönlichen Zukunftsperspektive für die jungen Menschen dieser Klassenstufe etwas aufhellen helfen und einen Beitrag zu einer für die Gymnasien wohl in dieser Klassenstufe wichtigen „Berufsorientierung“ für die Zeit nach der Matura unterstützen.

 

Die 8. Klasse

hat wegen des Maturatermins eine geringere Anzahl von Themen. Diese sollen wichtige globale Strukturen und Vernetzungen aufzeigen bzw. Themen einordnen helfen. Sie soll aber auch letztlich verdeutlichen, dass sich unser aller Leben in einer global-lokal-global in Beziehungen und Abhängigkeiten stehenden gemeinsamen Welt abspielt und dass eine produktive politische Beteiligung der einzelnen Individuen und Gruppen letztlich für das Leben aller von Nöten ist.

.....

Hier wurde auch eine etwas  andere Akzentuierung bekannter Themen – hinaufverschoben in die Abschlussklasse – vorgenommen :

Etwa die Thematik „Stadt“. Früher in der 6. Kl....

Soll ihre thematische Akzentuierung nun in der 8. darauf hinweisen...

Und daher andere Ausrichtung haben...

indem....