K O M M E N T A R
ZUM LEHRPLAN
"GW"
1985/86 DER
S I IN ÖSTERREICH
Allgemeine Bemerkungen (jeweils Auszüge aus dem fachdidaktischen Kommentartext)
Einleitende
Anmerkungen
zur Genese und Einordnung der Kommentarhefte von
Christian
Sitte.:
Die
Lehrplanrevision in Österreich Mitte der achziger Jahre stellte den grundsätzlichen
Bruch des bis dahin geltenden länderkundlich-regionalgeographisch bestimmten
Paradigmas im Schulunterricht der S I dar (in der AHS-Oberstufe wurde mit dem LP
1989 entsprechend fortgesetzt). Die schon
seit 1962 „wirtschaftskundlich möblierte“
(Zitat von W.Sitte) traditionelle Schulgeographie mit dem damals
programmatischen Namen (aber einer nur additiven Verbindung )
„Geographie und Wirtschaftskunde“, machte 1985 den Schwenk hin, zu
einer vom Konzept her nun tatsächlich möglichen, Integration des „G“ mit
dem „W“ . Das doppelpolige Integrationsfach auf der Basis eines
zielorientierten und thematischen Konzepts konnte damit umgesetzt werden
(vgl. W.SITTE
2000)
Die Mitglieder der damaligen LP-Projektgruppe
erstellten als Resultat ihrer Diskussionen neben dem Lehrplantext auch einen
ausführlicheren KOMMENTAR zum LP, der - quasi amtlich abgesegnet - in schmalen Heftchen (für alle Fächer damals) beim
staatlichem Österreichischen Bundesverlag erschienen ist.
Da dieser Kommentar-Text heute in breiten
Nutzerkreisen fast in Vergessenheit geraten ist, nicht desto trotz aber auch,
sowohl was die fachdidaktisch hemdsärmelig verunglückte „Lehrplanentrümpelung“
1992-94, als auch die Arbeiten zum neuen - im wesentlichen einen Kernbereich nur
mehr sehr verkürzt wiedergebenden Lehrplan 1999/2000
betrifft (die Lehrer sind
verpflichtet ca ein Drittel Erweiterungsbereich selbst zu formulieren) - noch
immer konstituierenden Charakter besitzt, ist er hier, die direkten
Kommentarstellen auszugsweise zitierend, virtuell angeführt (Quelle: LEHRPLANSERVICE, LP Geographie u.
Wirtschaftskunde, Kommentarheft 1, ÖBV Wien 1985; S. 50 ff)
. Ertragreich erschiene mir auch - besonders was die 1. und 2. Klasse betrifft -
auch ein Blick in die Kommetarhefte der Schulfächer
Mathematik bzw. Deutsch
(LP hier)
- hier kann man eine Reihe methodischer Anregungen auch für so manche in GW von
den Schülern geforderter Fertigkeiten herauslesen (z.B. wann wird eingeführt
das Maßstabrechen, Koordinatensystem, Diagramme, Bildbeschreibung, Umgehen mit
Texten...).
Vergleicht
man das heute sehr reichhaltige Schulbuchangebot (und betrachtet man dessen
Auswahl durch die Lehrerschaft als Indikator für das in den letzten eineinhalb
Jahrzehnten aus den LP-Überlegungen in die Schulklassen diffundierte
fachdidaktische Bewußtsein), so wird man nicht zu selten feststellen müssen,
dass
gewisse Grundintentionen der
LP-Revision 1985, noch immer nicht überall bis in die konkrete
Unterrichtsarbeit durchgesickert sind.
Das hat sowohl mit einer gewissen
Theoriefeindlichkeit von Praktikern (Wenig Gefühl für das Nachdenken über das
„Warum“ des durchgeführten Unterrichts - vielleicht bedingt durch den Druck
des mitunter vielfältige andere Probleme aufwerfenden Schulalltags - aber auch
der noch immer hohe Anteil in GW nicht geprüfter - das Fach aber als Ergänzung
ihrer Klassenstundenzahlen unterrichtender -
Lehrer gerade im Hauptschulbereich), als auch mit einem - gewissen
Marketingüberlegungen primär verfolgendem
- „fachdidaktischen Populismus“ so mancher Buchautorenteams, die
(trotz formal erfolgter Approbation !?) noch immer bzw. teilweise fachdidaktisch
nicht veränderungswillige Klintelschichten „bedienen“.
Da aber ab dem LP 2000 (Zitat:) „der Erweiterungsbereich standortbezogen durch die jeweiligen Lehrer alleine oder fächerübergreifend im Team zu planen“ ist, und „ Die Inhalte des Erweiterungsbereichs unter Berücksichtigung der Bildungs- u. Lehraufgabe sowie der Didaktischen Grundsätze festgelegt“ (dazu vergl. Analysen zu den verbreiteten Irrtümern bei Ch.Sitte 2001 bzw. 1996) werden sollen, erscheint es umso wichtiger (sowohl 1993, als auch 2000 fehlen uns leider fachdidaktisch ausformulierte Kommentartexte - auch Schulbuchautoren bliebenen uns Begründungen ihrer Auswahlkriterien in den Lehrerbegleitheften schuldig) wieder die GRUNDINTENTIONEN des bis trotz alledem auch noch heute gültigen Paradigmenwandels von 1985 ins Gedächtnis zu rufen !
Diesem Zwecke dienen die folgenden ausgewählten Zeilen aus
dem LP-KOMMENTAR von 1985 (s.o. - den damaligen Verordnungstext - ebenso wie
den aller anderen Lehrpläne kann man virtuell über das www.ris.gv.at
abrufen) :
(back to the top)
...
(Seite 50 ff)
Der
Unterricht in Geographie und Wirtschaftskunde (GW) zeigt das typische Verhalten
und Handeln des Menschen in den beiden eng miteinander verflochtenen Bereichen
Raum und Wirtschaft. Darin versuchen Einzelpersonen und Interessensgruppen teils
gleiche, teils unterschiedliche Ziele zu verwirklichen. Motive und Auswirkungen
sowie Normen des menschlichen Tuns, aber auch die Grenzen, die durch die natur
gesetzt werden, sollen dem Schüler bewußt werden.
(51)
Didaktische Einheiten im neuen Lehrplan (LP) sind daher nicht mehr Landschaften,
Länder oder Staaten (obgleich solche unter bestimmten Gesichtspunkten auch
behandelt werden) sondern Themen, die
den in Raum und Wirtschaft handelnden Menschen zeigen.
Der
LP enthält für jede Schulstufe sechs bis acht Themenkreise; diese werden durch
beigefügte Zielsetzungen und Lehrinhalte näher bestimmt. Sie ordnen sich den Zielvorgaben
der jeweiligen Schulstufe sowie der Bildungs- und Lehraufgabe des
Unterrichtsgegenstandes unter. Vorrangig sind dabei die Zielsetzungen: sie drücken unter Berücksichtigung der Zielvorgaben
bzw. der Bildungs- u. Lehraufgabe aus, welche Kenntnisse, Einsichten, Fähigkeiten
und Haltungen der Schüler gewinnen soll, und haben die Aufgabe, die Stofffülle
zu bändigen. Dem Lehrer obliegt es, die Themen unter diesem Gesichtspunkten und
nach seinem Ermessen weiter aufzugliedern, zu gewichten sowie durch Beispiele zu
konkretisieren. Diese sollen in jedem Themenblock der 1., 2. und 4. Klasse
sowohl aus Österreich als auch aus dem übrigen Europa und anderen Erdteilen
ausgewählt werden; in der 3. Klasse vorwiegend aus Österreich.
Damit
wurde das alte, auch für den Laien leicht durchschaubare Anordnungsprinzip der
konzentrischen Kreise aufgegeben. In einer Zeit, in der die einzelnen Teile der
Erde über die verschiedensten Massenmedien immer enger miteinander verbunden
werden und der Zehnjährige schon vielfältige Berührungspunkte „mit der
Ferne“ hat, die ihn auch stärker interessiert als „die Nähe“, ist es
sinnvoll, den Schülern auch Themen aus entfernteren Regionen von Anfang an
nahezubringen.
Dem
neuen Lehrplan liegen zwei
Aufbauprinzipien zugrunde:
1.
Das Prinzip der zunehmenden Komplexität:
Ausgehend
von einfachen Betrachtungsweisen und konkreten Einzelbildern, werden
Betrachtungsweisen und Darstellungsarten im Unterricht zunehmend schwieriger und
komplexer.
2.
Das Prinzip der zunehmenden Qualifikationen:
Ausgewählte
Kenntnisse, Fertigkeiten, Fähigkeiten, Einsichten und Ansätze zu Haltungen
sollen grundgelegt und fortlaufend erweitert und vertieft werden.
(52)
Qualifikationen
(im privaten - beruflichen - öffentlichen Bereich):
.
Exemplarische Einblicke gewinnen, Ordnungsraster anlegen
.
Grundlegende Kenntnisse und Einsichten erwerben
.
In Denkweisen und Arbeitstechniken einüben
.
Fähigkeit und Bereitschaft zum Handeln anbahnen
.
Haltungen anbahnen.
Diese
didaktische Strukturierung des Lehrangebotes beruht vor allem auf
lernpsychologischen Überlegungen, aber auch auf Erfahrungen aus langjährigen
Schulversuchen. Sie sind fachgeographischen oder wirtschaftswissenschaftlichen
Systematiken vorzuziehen.
(54)
3.
Neue Formen der Unterrichtsgestaltung
Der
bisher gültige Lehrplan (Anm.Ch.S.: AHS
1964, HS 1963 - beide aufgrund des SCHUG 1962) formulierte im Rahmen des
Gegenstandes „Geographie und Wirtschaftskunde“ für den Bereich
„Geographie“ als Ziel „Wissen und Kenntnisse“ zu vermitteln, für den
Bereich „Wirtschaftskunde“ „Verständnis für Wirtschaftsstrukturen“
sowie „Anbahnung wirtschaftlich richtigen Verhaltens“ anzustreben.
Der
neue Lehrplan ( = 1985) will nicht nur
Kenntnisse vermitteln und richtiges Verhalten anbahnen, sondern darüber hinaus
Fähigkeiten und Fertigkeiten im Schüler entfalten, die ihm helfen sollen,
„im privaten, beruflichen und öffentlichen Bereich“ den vielfältigen
Anforderungen leichter gerecht zu werden. Der Schüler soll Qualifikationen
(Kenntnisse, Fähigkeiten, Fertigkeiten, richtiges Verhalten) erwerben, die ihm
für das spätere Leben besser als bisher vorbereiten.
Vor
allem soll das ermöglicht werden durch die bisher wenig praktizierten „Formen
des Lernens und Arbeitens“, die in den Didaktischen Grundsätzen des LP ausführlich
behandelt sind. (Anm. Ch.S.: pikanterweise
wurden gerade diese - wie auch einige anderg fachdidaktisch wichtige Erläuterungen
festlegende Passagen von 1985 bei
der sogenannten „Lehrplanentrümpelung“ = LP-Textreduktion um ein Drittel
von 1993, unverständlicherweise
herausgestrichen ...)
Selbstständiges
und eigenverantwortliches Handeln motiviert Schüler. Durch Zusammenarbeit mit
dem Banknachbarn oder mehrerer Schüler einer Gruppe lernt er seinen speziellen
Aufgabenbereich selbstständig zu bearbeiten, die Ergebnisse zu präsentieren
und gegenüber Mitschülern, dem Lehrer oder anderen Personen zu rechtfertigen.
Frontalunterricht
wird gelegentlich nützlich sein, sein überwiegender Einsatz führt bei den Schülern
jedoch rasch zu Ermüdungserscheinungen und Konzentrationsmangel. Lernen durch
Selbstständigkeit (Entdeckendes Lernen) ist für den Unterricht weitaus
ertragreicher. Die Schüler merken sich länger, was sie selbst erarbeitet
haben. Lernsicherung, Lernkontrolle und Anwendung des Gelernten können vielfältiger
erfolgen, wenn ein arbeitsorientierter Unterricht geplant und durchgeführt wird
(entwickelndes Verfahren, Experimente, Exkursionen ...). Dem Schüler muß
ausreichend Zeit zur Verfügung stehen, um zu fragen, zu vermuten, zu
vergleichen, zu erproben. Er soll sich selbsständig auseinandersetzen können
mit vergleichbaren Beispielen in anderen Teilen der Welt.
3.1
Beispiele für solche Arbeitsweisen .......
.......
3.2
Schülerleistung (57f)
......
3.3
Die neue Rolle der Topographie (59)
Das
Hauptgewicht der traditionellen Schulländerkunde lag oft bei der bloßen
Vermittlung topographischer Kenntnisse. Der neue LP (1985)
verknüpft geographisches und wirtschaftskundliches Wissen mit topographischen
Kenntnissen. Denn geographisch-wirtschaftskundliche Bildung ist ohne
Topographiekenntnisse undenkbar.
G
Kirchberg (in Praxis Geog. 8/1980 - Anm.
Ch.S.: vgl. virtuell H.
HITZ 1986 ) der sich mit Fragen der Topographie im lernzielorientierten
thematischen Geographieunterricht sehr eingehend beschäftigt hat, faßt
topographische Kenntnis als „Fähigkeit zur Orientierung“ auf und
unterscheidet drei miteinander verbundene Lernfelder. Das erste vermittelt ein
Grundgerüst von Namen und Positionen geographischer Örtlichkeiten (Staaten,
Siedlungen, Gebirge, Gewässer etc.). Im zweiten geht es um die Entwicklung
bestimmter Raster, die eine räumliche Einordnung von Phänomenen in ein
inhaltlich-thematische Bezugsgefüge erlauben (Temperaturzonen, Dritte Welt,
etc.). Das dritte Lernfeld schließlich soll zu „Orientierung als selbsständiges
Handeln“ qualifizieren (Zurechtfinden im Gelände, Atlasarbeit etc.).
Im
neuen (1985) Lehrplan sind diese drei
topographischen Lernfelder alle vertreten. Es wird nicht nur in den
„Didaktischen Grundsätzen“ sowie für jede Klasse auf sie hingewiesen (z.T.
mehrmals), sondern es gibt darüber hinaus ein fachliches Hauptziel (in der
„Bildungs- und Lehraufgabe“ formuliert), geographisch-wirtschaftliche
Orientierungs- und Bezugssysteme (mit letzteren ist vor allem das zweite
Lernfeld Kirchbergs gemeint) aufzubauen.
Dies
bedeutet aber, daß jedes Unterrichtsthema topographisch zweimal eingeordnet
werden muß: positionsmäßig in ein einfaches Topographiegerüst sowie
positions- und inhaltsmäßig in einen thematischen Raster. (Daher ist es auch
verständlich, daß man mit dem Aufbau einfacher topographischer Gerüste und
thematischer Raster schon in der 1. Klasse beginnt !)
Das
topographische Wissen über Österreich wird im Lehrplan der 1. bis 4. Klasse
immer wieder vertieft, da in jedem Themenkreis der 1. und 2. Klasse Beispiele
aus Österreich auszuwählen sind bzw. der Vergleich mit Österreich
herzustellen ist; die 3. Klasse vermittelt an sich nähere Kenntnisse über Österreich
und in der 4. Klasse sind bedeutende Gegenwartsfragen und Zukunftsperspektiven
Österreichs und der Welt zu behandeln, was wieder ohne gründliche Atlasarbeit
(topographische Übungen) unvorstellbar wäre.
back
to the top
(60)
4. Die Themenkreise der 1. Klasse
4.1
Ein Blick auf die Erde
In
wiederholter Betrachtung von Bildern der Erde - aus dem Weltraum gesehen -
sollen die Schüler die kugelähnliche Gestalt des Planeten erfassen. Daraus
soll die Erkenntnis abgeleitet werden, daß der Globus die beste Abbildungsmöglichkeit
der Erde darstellt.
Auf
dem Globus sind Orientierungsübungen durchzuführen (Bezug auf Pole und Äquator).
Im Rahmen der Orientierungsübungen werden die Himmelsrichtungen auf den Globus
übertragen.
Die
Schüler stellen fest, wie Wasser und Land auf der Erdoberfläche verteilt sind.
Sie betrachten die Kontinente und die Weltmeere nach ihrer Lage zu Polen und Äquator
sowie zueinander.
Daraufhin
können die Abbildungen der Erdoberfläche mit Landkarten verglichen werden.
Damit wird in die Arbeit mit dem Atlas eingeführt. Neben Erdkarten sollen hier
auch Karten einzelner Kontinente herangezogen werden. Der Schüler soll sich die
Umrißformen der Kontinente einprägen. Schließlich soll über die Karte
Europas, zur Abbildung Österreichs, auf Karten (ev. einzelner Bundesländer)
fortgeschritten werden.
Auf
diesem Weg sollen die Schüler einerseits die Größen der abgebildeten Räume
vergleichend erfassen und andererseits feststellen, daß Karten unterschiedliche
Informationen über die jeweils abgebildeten Gebiete enthalten. Durch intensive
Atlasarbeit sollen die in der Grundschule angebahnten Kenntnisse und Fähigkeiten
im Umgang mit Karten weiter auf- und ausgebaut werden. Die Fertigkeit, auf
Karten ausgewählte Inhalte zu finden sowie Karten zu lesen und zu
interpretieren (z.B. Farbskala, Atlasindex) ist zu üben. (Anm.
Ch.S. vgl. Ch.SITTE
1996)
Dabei
sammeln die Schüler Erfahrungen in der Anwendung des Suchgitters und bei
Entfernungsmessungen mit der Maßstabsleiste (besonders mit Karten von Österreich
und europa bzw. auf dem Globus).
KEINE
BERECHNUNGEN mit dem Maßstab !
Bei
der Kartenarbeit ist auf den zunehmenden Einsatz der Fachsprache und der
richtigen Anwendung der Fachausdrücke Wert zu legen: z.B. ...im Norden von....,
nördlich des...., an der Nordküste.... am Nordabhang....
(61)
Selbstverständlich
wird das topographische Arbeiten nicht auf diesen Themenkreis beschränkt
bleiben. Teile dieses Themenkreises können über das Schuljahr verteilt werden
und bei jedem nachfolgendem Thema sind Schauplätze des Handelns und Geschehens
- wo immer möglich - mit Hilfe mehrerer Karten zu lokalisieren. Wo es sich
anbietet, sollen Gebiete mit ähnlichen Verhältnissen in anderen Erdteilen
festgestellt werden.
Schließlich
werden im jeweils letztem Themenkreis der 1. und 2. Klasse nochmals
zusammenfassend und wiederholend alle Themen topographisch zugeordnet.
Solcherart wird die Entwicklung des topographischen Grundgerüsts gesichert.
4.2
Wie Menschen in unterschiedlichen geographischen Räumen
leben
In
diesen Themenkreisen soll der Schüler erstmals bewußt den unterschiedlichen,
ja gegensätzlichen Lebensräumen und Lebensweisen der Menschen begegnen.
Hier soll er erfahren, wie stark Natur - und Gesellschaftsbedingungen die
Lebensformen bestimmen. Die Themen behandeln die ländliche Umwelt und EINFACHE
Lebensverhältnisse, in denen die Sorge um elementare Daseinsfunktion, wie Ernährung,
Kleidung und Wohnung, im Vordergrund der Lebensbewältigung steht:
-
Wovon ernähren sich die Menschen, wie beschaffen sie sich diese Nahrung, und
wie bereiten sie diese zu?
-
Womit bekleiden sich die Menschen, woraus und wie fertigen sie diese Kleidung
an?
-
Wie und woraus errichten die Menschen ihre Wohnungen, wie sind diese Wohnungen
ausgestattet?
In
der Bearbeitung dieser Fragen entdecken die Schüler die Formen der
Zusammenarbeit, die vorherrschenden Beruf und schließlich die
gesellschaftlichen Strukturen in den jeweiligen Gebieten. Bei diesem Themen
sollten besonders erlebnisbetonte Informationsträger eingesetzt werden: Filme
(z.B. Impulsfilme), Dia-Reihen, Erlebnisschilderungen in Jugendbüchern,
Bildreportagen u. a. m. Aus solchen eingebetteten Informationen sollen die Schüler
die einzelnen Erkenntnisse herauslösen, festhalten und mit Lebensverhältnisse
aus anderen Bereichen, aber auch mit den eigenen Lebensbedingungen vergleichen.
Auf
diese Weise können Verschiedenartigkeit und Ähnlichkeit menschlicher Lebens-
und Wirtschaftsweise schrittweise erfasst werden.
Z.B.
Jager und Sammler oder Hackbauern in den Tropen im Vergleich mit Viehhalter im
Trockenraum.
(62)
4.3
Wie Menschen durch Naturkatastrophen
gefährdet werden , und wie sie sich zu schützen
versuchen
Dieser
Themenkreis ist - wenn möglich - an aktuellen Beispielen zu behandeln; er kann
jederzeit eingebracht werden.
Eine
besondere Bedeutung kommt dabei verschiedenen anschaulichen Grundlagen
für
die Unterrichtsarbeit zu:
-
Nachrichten aus Hörfunk und Fernsehen
-
Schilderungen in der Tagespresse
-
Bildberichte in illustrierten
Zeitschriften
-
Themenhefte in geographischen Zeitschriften
Die
Schüler werden im gegebenen Fall dazu angehalten, sich durch diese Medien zu informieren.
Der Lehrer wird auf voraussichtlich informative Sendungen im Hörfunk
und
Fernsehen hinweisen und die Schüler auffordern , entsprechende Pressemeldungen
zur Thematik mitzubringen.
Hinzu
kommen noch Informationen über Naturkatastrophen in Filmen, Dia-Reihen, Sachbüchern,
Nachschlagewerken, aber auch in Erlebnisschilderungen und Berichten
von
Augenzeugen. Auch entsprechende Jugendbücher können eingesetzt werden.
Aus
solchen Quellen können die Zusammenhänge zwischen Ursachen, unmittelbare
Auswirkung
und Folgeerscheinungen abgeleitet werden. In ausgewählten Beispielen
und
wiederum mit Unterstützung von Bildern werden die Bemühung der Menschen
gezeigt, sich vor solchen Naturkatastrophen zu schützen, z.B. durch
-
Lawinenschutzbauten
-
Wildbachverbauung
-
Schutzdämme gegen Hochwasser u. a.
Selbstverständlich
sind die Gebiete, die von solchen Naturereignissen betroffen sind, auf Karten
topographisch einzuordnen. Ferner können Gebiete in anderen
Ländern
oder
Erdteilen lokalisiert werden, die häufig durch derartig Naturkatastrophen gefährdet
sind.
4.4
Wie Menschen den Boden landwirtschaftlich nützen
Das
bewußte Anknüpfen an den Themenkreisen „Wie Menschen in unterschiedlichen
geographischen
Räumen leben“ schränkt die Behandlung auf die landwirtschaftliche
Raumnutzung
ein. Dieser und der folgende Themenkreis, „Wie Menschen Rohstoffe gewinnen und
Energie erzeugen“,
(63)
bieten
Möglichkeiten, geographische und wirtschaftskundliche Bildungsinhalte eng
miteinander zu verknüpfen.
Bei
der Festlegung der Lerninhalte sind
bewußt gegensätzliche Beispiele auszuwählen. KEINESFALLS IST VOLLSTÄNDIGKEIT
ANZUSTREBEN, denn eine allzu große Stofffülle führt hier zu bloßer
Wissensanhäufung anstelle tieferer Erkenntnisse und Einsichten im Sinn der
Zielsetzung des Themenkreises.
Die
Beispiele sind unterschiedlichen Klimaräumen zuzuordnen, um die Wirkungen von
Naturfaktoren
auf die Produktion bewußt zu machen. Betriebe von unterschiedlicher Größe und
Organisationsformen, mit unterschiedlicher technischer Ausstattung und
Arbeitsweise
zeigen die Vielfalt der Landwirtschaft. Bei all diesen Beispielen ist eine
vergleichende
Betrachtungsweise zu empfehlen:
-
extensive Nutzung des Bodens durch Nomaden oder Wanderhackbau bzw. intensive
Nutzung
durch Reisbauern oder einheimische
Familienbetriebe.
-
Erzeugung für den Eigenbedarf oder für den Markt
(regional und überregionale
Vermarktung.
-
verschiedene Lebensgewohnheiten (Einflüsse aus Tradition, Gesellschaftsfom,
Religion, Arbeitsrhythmen)
Bei
der Notwendigkeit geographischen Einordnung der gewählten Beispiele sollen die
Schüler weltweit Regelmäßigkeit durch das Aufsuchen von Räumen mit jeweils
ähnlichen Natur- und Kulturbedingungen ansatzweise erkennen.
4.5
Wie Menschen Rohstoffe gewinnen und Energie erzeugen
Zunächst
sind aus den Vorkenntnissen der Schüler die Begriffe „Rohstoffe“ und
„Energie“ an einigen Beispielen zu klären; ebenso soll die Bedeutung von
Rohstoffen und Energie für das Leben und Wirtschaften des Menschen unter
Einbeziehung des Erfahrungsbereiches der Schüler erkannt werden.
Aufbauend
auf die in der Grundschule erworbenen Erkenntnisse über Rohstoff- und
Energievorkommen und deren Erschließung in unserer Heimat (darunter sind nicht
bloße Aufzählungen von Standorten und Produktionszahlen zu verstehen !),
werden weltweite Beispiele der Rohstoff- und Energiegewinnung erarbeitet.
Durch
Kartenarbeit gewinnt der Schüler die Einsicht, dass diese Vorkommen auf der
Erde ungleich verteilt und das die Stätte der Gewinnung, der Weiterverarbeitung
und das Verbrauches häufig weiter voneinander entfernt sind.
(64)
Arbeit
und Einkommen ergeben sich dadurch, daß Rohstoffe und Energie gewonnen und
verwertet werden.
Die
Gewinnung von Rohstoffen und Energie zieht aber auch unerwünschte Folgen nach
sich:
-
Folgen von Überschlägerung
-
Luftverschmutzung durch Wärmekraftwerke
-
Gewässerverschmutzung durch Erdöl
-
Landschaftsveränderungen durch Bergbau odre Wasserkraftwerke
4.6
Der Mensch und die Naturbedingungen
Dieser
Themenkreis dient einerseits der Zusammenfassung der Jahresarbeit, hier können
Lerninhalt WIEDERHOLT und vertieft werden, anderseits sollen alle Beispiele nach
Kontinenten topographisch EINGEORDNET werden. Das ermöglicht die Einsicht in
das regelmäßige Auftreten einiger klimatischer Erscheinungen auf der Erde und
bildet die Grundlage für einen weltweiten topographischen Raster. Bei der hier
nötigen Kartearbeit wird wiederholt Bezug auf die Arbeit am Themenkreis „Ein
Blick auf die Erde“ genommen.
Ordnet
man die Beispiele der Themenkreise „Wie Menschen in unterschiedlichen
geographischen
Räumen leben“ und „Wie Menschen
den Boden landwirtschaftlich
nutzen“
geographisch ein, lassen sich weltweit REGELMÄSSIGKEITEN in bezug auf
Temperatur und Niederschlag ableiten. Eine starke vereinfachte Einteilung in
Klimazonen auf unserer Erde könnten lauten:
-
Tropische Zone = heiße Zonen, beiderseits des Äquators (feuchte oder trockene
Tropen je nach Niederschlag)
-
Polar Zone = kalte Zone rund um die Pole
-
Dazwischen Übergangsgebiete: z.B. gemäßigte Zone, mit unterschiedlichen
Jahreszeiten
-
Eventuell noch subtropische, subpolare Zone
Diese
Grobgliederung leitet sich lediglich aus den Größen „Temperaturen“ und
„Niederschlag“ ab ; eine detaillierte Aufgliederung
durch Einbeziehung weiterer Klimaelemente ist hier zu vermeiden.
(65)
5. DIE THEMENKREISE DER 2. KLASSE
5.1
Wir orientieren uns im Raum
Die
im ersten Themenkreis dieser Klasse geforderte Arbeit mit Globus, Karte,
Luftbild hat den Kenntnissen und Fertigkeit die in der 1. Klasse erworben wurde,
aufzubauen. Es wird daher günstig sein, Teil der im ersten Themenkreis der 2.
Klasse gefordert Qualifikation auf das ganze Unterrichtsjahr ZU VERTEILEN : So
z.B. die Arbeit mit dem Stadtplan (Einsatz des Suchgitters) beim
Themenkreis „Leben iin Ballungsräumen“ oder die Arbeit mit der Straßenkarte
bzw. die Zeitzone im Themenkreis „Menschen und Gütern überwinden
Entfernungen“. Bei der Arbeit mit dem Stadtplan und der Karte sollte möglichst
oft das entsprechende Luftbilder zum Vergleich herangezogen werden.
Schräg
und Senkrechtbilder haben im Unterricht die gleich Bedeutung. Man wird aber aus
methodischen Gründen bei der Bildbetrachtung vom Schräg- zum Senkrechtbild
vorgehen:
Auswertungsvorschlag:
Man projiziert ein Luftbild (OH- Transparent oder Dia ) auf Packpapier, das an
die Tafel oder Wand geheftet wird, und läßt die Schüle einzelne Bildinhalte
nachzeichnen.
Dabei
soll man darauf achten, daß auch wirtschaftskundliche Bereiche
(Verkehrsanlagen, Betriebsgelände, Stromleitungen .......) mit einbezogen
werden.
Schwerpunkt
der Globusarbeit auf dieser Schulstufe wird die Erarbeitung des Gradnetzes -
ausgehen von Suchgittern - sein. Der Globus ist ein wichtiges Anschauungsmittel.
Er vermittelt den Schülern eine richtige Vorstellung - im Gegensatz
zur
Karte - von der Lage, der wahren Größen und der Form der Kontinente und
Ozeane.
Als
Vergleich bieten sich an:
Grönland
Fläche: 2,2 Mio. km2
Arabische Halbinsel
Fläche: 3,3 Mio km2
Australien
Fläche:7,7
Mio km2
Mit
Hilfe des Globus werden auch der Wechsel von Tag und Nacht und die Notwendigkeit
von Zeitzone deutlich. Die Schüler sollen erkennen, daß es auf der Erde
verschiedene
Zeitzonen gibt (etwa am Beispiel von Fernsehübertragungen viva Satellit
-
Zeitverschiebung ). Für die Gruppenarbeit hat sich der „Haard-Rollglobus für
Schüler“ als vorteilhaft erwiesen.
(66)
5.2
Leben in Ballungsräumen
Der
Schüler soll an ausgewählten Beispielen von Weltstädten (größer als 1 Mio
Einwohner) aus verschiedenen Erdteilen einige gemeinsame Merkmale der der Stadt,
z.B. Viertelbildung, Wachstum und Verfall, Verkehrs- und Umweltfragen,
herausarbeiten.
Am
Beispiel einer europäischen Großstadt ist die räumliche, bauliche, bevölkerungsmäßige
und wirtschaftliche Entwicklung aufzuzeigen. Der Schüler soll z.B. aus
Stadtplan und Luftbildern den mittelalterlichen Stadtkern und jüngere
Stadtviertel (Trennung in Wohngebiete, Industrie- und Erholungsgebiete)
feststellen.
Die
Schüler sollen ferne erkennen, wie Klischeevorstellungen von Städten oder
Stadtvierteln oft unsere Entscheidung bei der Wohnungssuche, beim Einkauf, bei
Betriebsansiedelungen etc. beeinflussen. Aus Berichten in Tageszeitungen und
Zeitschriften, aus Schilderungen in Reiseliteratur und Jugendbüchern lassen
sich positive und negative Lebensbedingungen in Städten feststellen. Nach Möglichkeiten
soll man die Alltagserfahrungen von Kinder dabei heranziehen. Was geschieht etwa
wenn die Versorgung (Wasser, Strom) oder die Entsorgung (Müllabfuhr) kurzzeitig
ausfällt?
Die
Klassensituation kann es erwägenswert erscheinen lassen, den Themenkreis
„Verschiedene Dienstleistungen in Ballungsräumen“ im Anschluss an
diesen Themenkreis zu Behandeln.
5.3
Formen der Gütererzeugung
Die
westliche Produktionsfaktoren sind Arbeitskraft, Sachkenntnis (Know - how),
Kapital und der Boden als Betriebsstandort.
Die
Thematik dieses Themenkreises kann am besten an einem oder einigen ganz
konkreten Fallbeispielen erarbeiten werden, wobei auch hier wieder die
Erfahrungswelt
des
Schülers einzubeziehen ist. So könnte man über das kaputte Moped, den
Kassettenrecorder (oder ähnliches) am Beispiel einer Werkstätte erarbeiten :
Platzbedarf, Sachkenntnis der hier Tätigen, Infrastruktur (Stromanschluß, Altölbeseitigung...),
Werkzeug- und Maschinenbedarf, Abnutzung und Neuanschaffung, wer ist wofür
verantwortlich ? Arbeitsplatzsituation...
Neben
einem kleinen Gewerbebetrieb müßte man auch größere Betriebe, deren Produktionsprozesse
für die 12jährigen besonders interessant sind behandeln z.B. Autoherstellung,
Schifabrik, Milchverarbeitung, Schokoladefabrik ...
Es
ist auch möglich mit Hilfe von Kurzfilmen oder direkt durch Lehrausgänge
Einblick in Betriebe zu erhalten.
(67)
5.4
Verschiedene Dienstleistungen in Ballungsgebieten
Ein
Kennzeichen von „Ballungsräumen“ ist u.a. die hohe Dichte von Einwohnern,
Gebäuden, Arbeitsstätten, Verkehr ...
Unter
dem Begriff „Dienstleistungen“
faßt man alle wirtschaftlichen Tätigkeiten zusammen, die der Versorgung mit
materiellen und immateriellen Gütern dienen, wie Handel, Verkehr,
Nachrichtenwesen, Ausbildung und kulturelle Leistungen, medizinische Versorgung,
Rechts- Bank- und Sozialwesen. Diese Dienstleistungen werden nicht nur von den
Einwohnern der Ballungsräume, sondern auch von der in ländlichen Räumen
wohnenden Bevölkerung in Anspruch genommen.
Unter
Beachtung der Zielsetzungen dieses Themenkreises und ausgehend von der
Erfahrungswelt des Schülers, muß gerade bei dieser umfangreichen Thematik der
Lehrer für GW die Beispiele sorgfältig auswählen. So könnte man zu
„Versorgung“ ein oder zwei in der Schulnähe befindliche Einzelhandelsgeschäfte
untersuchen, und dabei Preise, Wahrenangebot und Reichweite des Kundenkreises
feststellen; oder ebenfalls zu „Versorgung“ die Versorgung mit (Trink-)
Wasser als gemeinwirtschaftliche Aufgabe. Als Beispiel für „Entsorgung“
bietet sich die Kanalisation oder die Müllabfuhr an.
Die
zweite Zielsetzung dieses Themenkreises - „Kenntnisse von Erscheinungsformen
der heutigen Geldwirtschaft“ - wird anknüpfend an die in der Volksschule
erworbenen Kenntnisse und Einsichten, die Lebenswelt des Schülers berücksichtigen.
Ausgangspunkt des Unterrichts könnte das Taschengeld bzw. die Budgets
unterschiedlicher Familien (Einnahmen - Ausgaben - Sparen) sein. Bei
„verschiedenen Formen der Zahlungen“ kann u.a. von folgenden Fragestellungen
ausgegangen werden: Wie zahlt die Mutter oder der Schüler beim „kleinen“
Einzelhändler (Schulkantine?) Wie werden Stromrechnungen, Fernsehgebühr
beglichen ?
Über
die Aufgaben eines Geldinstitutes informiert man die Schüler am besten mit
einem gut vorbereiteten und sorgfältig ausgewerteten Lehrausgang zu einer Bank
oder Sparkasse.
Die
in diesem Themenkreis erworbenen Kenntnisse und Einsichten, die im Alltag jedes
Schülers große Bedeutung haben, werden in den Themenkreisen der 3. Klasse noch
vertieft und erweitert werden (Österreichklasse: „Vom Geldanlegen und
Geldausgeben“)
5.5.
Menschen und Güter überwinden Entfernungen
Der
Schüler soll erfassen, daß Verkehrseinrichtungen dort zu finden sind, wo die räumlichen
Voraussetzungen gegeben sind (z.B. Täler und Pässe, schiffbare Flüsse und Küsten)
und wo Wirtschaft (Erschließung von Rohstoffen)
(68)
und
Dichte der Bevölkerung (vielfältige wirtschaftliche Tätigkeiten in Ballungsräumen)
sie erforderlich machen. Für Betriebe des Gewerbes und der Industrie sind
Verkehrseinrichtungen genauso Voraussetzung wie für Fremdenverkehrsbetriebe (FVK-Gebiete)
Die
verkehrsmäßige Erschließung eines heimatlichen Kleinraumes könnte im Rahmen
einer Fallstudie untersucht werden:
-
durch statistische Erhebung über den Schulweg der Klassenschüler nach
Richtung, Verkehrsmittel (Dichte des öffentlichen Verkehrs) u.a. und deren
Auswertung in einer graphischen Darstellung
-
durch Verkehrszählungen zu verschiedenen Tageszeiten, an verschiedenen Stellen,
nach Fahrzeugarten etc.
Es
wäre aber auch möglich, anhand internationaler Verkehrsknoten (Großflugplatz,
bedeutender Seehafen...) die räumliche und die wirtschaftliche Situation sowie
die dazu gehörigen Netze (Straßen- Schienen- Kanalnetz) zu erarbeiten. Dabei
muß der Schüler erfassen, daß eine wechselseitige Abhängigkeit zwischen
Wirtschaft und verkehr besteht.
Eine
detaillierte Behandlung einzelner Verkehrsträger ist zu vermeiden; Vorrang
sollen die Bewertung und der Vergleich erhalten.
5.6
Die Erde als Lebens- und Wirtschaftraum
Gemeinsam
mit den Schülern und mit Hilfe entsprechender Medien wäre zunächst der
Gegensatz „GUNST- und UNGUNSTRÄUME“ zu klären, ferner unter Heranziehung
der Kenntnisse aus der 1. Klasse, die Begriffe „wirtschaften“ und
„unterschiedlicher Verbrauch“. Anhand ausgewählter Räume sollen Gebiete
mit hoher Produktion / geringem Verbrauch bzw. Gebiete mit hohem Verbrauch /
geringer Produktion erarbeitet werden (Weizen, Fleisch, Milch, Erze, Öl,
Textilien, Industrieprodukte...). Dabei können Begriffe wie Industrie- und
Rohstoffländer und ihre topographische Lage (z.B. Nord- Süd) besprochen
werden.
An
einigen Beispielen sollen Schüler erfahren, nach welchen Gesichtspunkten
Grenzen gezogen werden. Dabei bietet sich an, die in der 1. und 2. Klasse bei
den einzelnen Themenkreisen verwendeten Beispiele in Auswahl zu wiederholen und
den entsprechenden Staaten zuzuordnen.
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Anm. Ch
S.
1988 erschien
ein zweiter band LEHRPLANSERVICE „Geographie und Wirtschaftskunde“
KOMMENTARHEFT 2 , zur 3. und 4. Klasse Unterstufe.
Da sich die Strukturen dieser beiden Schulstufen
1999/2000 stärker verändert haben als die Grundstufe der beiden Klassen davor,
werden hier nur einige fachdidaktisch besonders interessante Textpassagen
herausgenommen:
Die Themenkreise der 3. Klasse
(in Heft 2,
Seite 28ff)
1.1
Österreichische Landschaften
Jeweils
im ersten Themenkreis der 3. und 4. Klasse werden - im Aufbau und in Vertiefung
zu den Kenntnissen, Fertigkeiten und Fähigkeiten der 1. und 2. Klasse -
Kartenarbeit und Orientierungsübungen besonders betont.
Zum
einem, um das in der Ferienzeit Vergessene wieder aufzufrischen, zum anderen, um
diese fachspezifischen Arbeitstechniken für die folgenden Themenkreise vorzuüben
und nutzbar zu machen. Die Inhalte dieses ersten Themenkreises müssen nicht
unbedingt geschlossen am Anfang des Schuljahres behandelt werden. Es ist ebenso
empfehlenswert, sie über das ganze Arbeitsjahr zu streuen und den jeweils
passenden Themenkreisen schwerpunktmäßig zuzuordnen.
Es
sei hier abermals betont, daß Kartenarbeit und Orientierungsübungen, wo immer
sinnvoll und möglich, BEI JEDEM Thema eingebaut werden sollten.
Ausgehend
von Globus und Satellitenbild, ist Österreichs Lage auf der Erdoberfläche zu
wiederholen. Mit Bildern und Karten könnten AUSGEWÄHLTE Landschaften - nicht
alle - erarbeitet werden. Österreich soll sowohl als Ganzes, als auch in ausgewählten
Teilen in UNTERSCHIEDLICHEN kartographischen Darstellungen betrachtet werden.
Der Schüler soll GROSSMASSSTÄBIGE Karten,
möglichst im Vergleich mit entsprechenden Landschaftsbildern (Bildfolien, Dias,
Ansichtskarten, Landschaften auf Werbematerial...), lesen lernen.
Im
Themenkreis „Unterwegs in Österreich“ ist zusätzlich mit Liniennetzplänen
der öffentlichen Verkehrsmittel zu arbeiten.
Mögliche
BEISPIELE:
VERGLEICHE
zwischen
Ebene und Hügelland
Hochgebirge und Mittelgebirge
Kalkalpen und Zentralalpen
Längstal und Quertal
(29)
Überlegungen
zur ästhetischen Wirkung bestimmter Landschaftsformen und zu deren
Erholungswert, sowie Gedanken zum Natur- und Umweltschutz lassen sich sinnvoll
einbinden.
Als
Ergänzung zur Arbeit mit Karten und kartenähnlichen Darstellungsformen sind
auch Orientierungsübungen IM GELÄNDE (feststellen markanter Objekte,
Zurechtfinden mit Karte und Kompaß...) bei Lehrausgängen, Wandertagen,
Schullandwochen, Schikursen und ähnlichen Anlässen durchzuführen. Karten
sollen für die Schüler Medium zur Orientierung im Raum werden, die sie ganz
selbstverständlich handhaben können.
1.2.
Wohnen in Österreich
Mit
Hilfe von KARTEN stellen die Schüler Lage und Verteilung von dicht- und dünnbesiedelten
Räumen (Zentralräume, periphäre Räume, unbesiedelte Räume) fest und
vergleichen sie miteinander. Mit Hilfe der Volkszählungsergebnisse sollen sie
Bevölkerungsbewegung (Zu- und Abnahme, Binnenwanderung) aufzeigen, Gründe für
die Änderung der Bevölkerungsverteilung suchen, überlegen, diskutieren.
...
Aufbauend
auf Themen der 1. und 2. Klasse („Wie Menschen in unterschiedlichen
geographischen Räumen leben“, „Leben in Ballungsräumen“ u.a.) sollen
einige auffällige Merkmale des ländlichen sowie städtischen Lebensraumes
gegenübergestellt werden. Anhand von Beispielen sollen die Veränderung eines
Dorfes, einer Stadt in bezug auf Verbauung, Funktion, Versorgung, Arbeitsmöglichkeiten...
dargestellt werden. Zum Vergleich werden alte und neue Fotos, Karten, Pläne
usw. herangezogen.
Die
Schüler sollen möglichst aus eigener Erfahrung Überlegungen zu Vor - und
Nachteilen des Wohnens im (groß-)städtischen und ländlichem Raum anstellen,
sammeln und miteinander vergleichen.
(30)
....
1.3
Unterwegs in Österreich
Schüler
suchen Verkehrsverbindungen mithilfe von Karten aus ihrer unmittelbaren
Umgebung, ihres Heimatbundeslandes und Österreich auf. Sie sollen dabei
erkennen, daß die Anlage von Verkehrswegen
(31)
häufig
vom Relief der Landschaft bestimmt wird, daß Jahreszeitrhythmen das
Verkehrsproblem beeinflussen (Saisonverkehr, Paßübergänge), daß viele
Verkehrswege seit alter Zeit bestehen (Querverbindungen zu Geschichte und
Sozialkunde) und daß wirtschaftliche Entwicklung und Verkehrserschließung von
Regionen einander bedingen.
Schüler
sollen erkennen, daß es oft nicht die Entfernung ist, von der die
„Erreichbarkeit“ eines Ortes abhängt. Bedeutsamer sind die Erschließung
eines Gebietes durch ausgebaute Straßen und ein dichtes Netz öffentlicher
Verkehrseinrichtungen. Räume sind meist schlecht erreichbar, wenn sie sich in
einer Randlage befinden, wenn sie dünn besiedelt oder wirtschaftlich wenig
bedeutsam sind.
Schüler
stellen anhand von thematischen
Karten (Straßenkarte, Linienkarte) sowie von Fahrplänen fest, daß es
Verkehrsverbindungen unterschiedlicher Bedeutung und Auslastung gibt.
...
Auch
die Belastung des österreichischen Verkehrsnetzes durch den Transitverkehr von
Gütern und Personen (Urlaubsreisen, Gastarbeiter) soll aufgezeigt werden.
Transitrouten und Grenzübergänge von der Bundesrepublik Deutschland (über Österreich)
nach S und SO-Europa auf Karten aufsuchen sowie in stumme Karten eintragen.
Anhand es Verkehrsfunks über Verkehrsbehinderungen an einer Engstelle
topographische Übungen durchführen. Dabei Umfahrungsmöglichkeiten feststellen
! Die Planung von Reisen könnte an konkreten Beispielen ... erfolgen und auch
wirtschaftliche Gesichtspunkte (Zeit-Kosten-Relation) berücksichtigen.
....
(33)
1.5
Die Verflechtung Österreichs mit dem Ausland
Bei
diesem Themenkreis geht es NICHT darum, die Schüler mit Aus- und Einfuhrzahlen
zu belasten, sondern um einige grundlegende Einsichten im Zusammenhang mit
unseren wirtschaftlichen Außenbeziehungen:
a)
wollen wir unseren Lebensstandard aufrechterhalten, können wir nicht autark
sein.
b)
Mit dem Erlös aus Warenexporten können wir unsere Warenimporte nicht bezahlen.
c)
Die dadurch bedingte und durch unsere Wirtschaftsstruktur begründete
Handelsbilanzdefizit kann durch Einnahmen aus dem Fremdenverkehr weitgehend
ausgeglichen werden.
In
diesem Zusammenhang sollen Schüler lernen, Zahlenaufstellungen zu lesen und zu
interpretieren. Das wiederholte Übertragen von Zahlenwerten in graphische
Darstellungen (Säulendiagramme, Kreisdiagramme, Kurven...) unterstützt das
Vorstellungsvermögen und fördert das Verständnis.
...
(34)
An
einigen Beispielen werden Import und Export ausgewählter Produkte gezeigt;
dabei soll es allerdings NICHT zu einer bloßen Aufzählung von Produkten und
Handelspartnern kommen. Die Beispiele sollen vielmehr bewußtmachen, daß eine
Spezialisierung auf besondere und hochwertige Produkte sowie beständige Qualität
der angebotenen Güter und Dienstleistungen einem kleinen Staat wie Österreich
Chancen eröffnet, im internationalen Wettbewerb zu bestehen.
...
An
einfachen Beispielen sollen die Schüler erfassen, warum eine grenzübergreifende
wirtschaftliche Zusammenarbeit sinnvoll und notwendig ist und daß sich Staaten
zur Überwindung wirtschaftlicher Grenzen und zur Schaffung gemeinsamer Märkte
zusammenschließen.
Wenn
dieser Themenkreis auch stark wirtschaftsorientiert erscheint, bietet er doch
auch Möglichkeiten zur Kartenarbeit:
-
die Wege von Import- bzw. Exportgütern von den Produktionsstätten zu den Märkten.
-
die Fremdenverkehrsgebiete mit ihren Einzugsbereichen ihrer Gäste, grenzübergreifende
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Zusammenschlüsse und anderes.
1.6
Vom Geldausgeben und Geldanlegen
In
der 2. Klasse standen im Themenkreis „Verschiedene Dienstleistungen“ eher
Einzelausgaben im Vordergrund. Hier sollen Beispiele für eine umfassende
Haushaltsplanung erarbeitet werden.
...
...
(36)
1.7
Das Ergebnis des gemeinsamen Wirtschaftens
Dieser
Themenkreis ist besonders unter dem Blickwinkel der Zielstellungen des „Unterrichtsprinzips
Politische Bildung“
zu sehen. Hier muß dem Schüler bewußt werden, daß „wir alle in einem Boot
sitzen“, daß sich die Leistungen eines Staates aus der Summe der Leistungen
aller seiner Bewohner zusammensetzen. Die Schüler müssen jedoch auch erkennen,
daß Interessensgegensätze etwas Natürliches und eine starke Antriebskraft für
den wirtschaftlichen und sozialen Fortschritt sind. Interessen der Arbeitgeber
und der Arbeitnehmer werden aufgezählt und gegenüber gestellt.
In
Österreich wurden auftretende Interessensgegensätze in erster Linie durch
institutionalisierte Vertreter (Kammern, ÖGB) und in Form der
Sozialpartnerschaft ausgetragen. Die unterrichtliche Behandlung dieser Thematik
soll an aktuellen Fallbeispielen (dokumentiert in verschiedenen Massenmedien)
und/oder anhand didaktischer Spiele erfolgen. Vermieden werden sollte eine bloß
frontale Darbietung von Definitionen, weil diese Inhalte besonders schwierig zu
vermitteln, jedoch grundlegend sind !
Die
Erarbeitung des Begriffs Wertschöpfung muß von einem ganz einfachen Beispiel
ausgehen (z.B. Baumstamm - Tisch), bei dem die Schüler deutlich erkennen, wie
durch Verwendung von Grund, Arbeitsleistung, Know-How und eingesetzten Maschinen
(Anwendung der Produktionsfaktoren) in einem Betrieb der Wert auf dem Weg zum
Fertigprodukt vermehrt wird.
Die
Schüler müssen erfassen, daß durch Summierung aller Wertschöpfungen
innerhalb eines Staates im Laufe eines Jahres das BIP zustande kommt (gleichgültig,
ob von In-oder Ausländern erbracht).
Wirtschaftspolitik
sollen die Schüler als einen Sammelbegriff für die steuernde Einflußnahme der
öffentlichen Hand(Gemeinde, Land, Bund) auf den Wirtschaftskreislauf
(Konjunktur) sowie auf die Wirtschaftsstruktur verstehen.
An
einfachen und aussagekräftigen Beispielen aus den Massenmedien wäre diese
Einflußnahme den Schülern zu zeigen, wobei sie erkennen müssen, daß
hinsichtlich der anzustrebenden Ziele unterschiedliche Auffassungen bestehen und
Prioritäten gesetzt werden. Das drückt sich dann in dem jährlich von Gemeinden,
Ländern und dem Bund festgelegten Gefüge, den von ihnen geplanten Einnahmen
und Ausgaben (dem Budget) aus.
(37)
1.
8 Regionale Fallstudie als
Projektarbeit
Jeweils
im letzten Themenkreis der 3. und 4. Klasse sollen die Schüler Gelegenheit
erhalten, in weitgehend selbsständiger und eigenverantwortlicher Arbeit ihre
bisher erworbenen Kenntnisse und Einsichten, ihre Fertigkeiten und Fähigkeiten
an ausgewählten und abgegrenzten Themen zu erproben. Möglichst viele Inhalte
aus dem Jahresstoff können hier ihre Anwendung finden.
Schüler
sollen an einem kleinräumigen Beispiel, das für Stadtkinder im Ländlichen
Raum, für Landkinder im städtischen Raum liegt, in Projektarbeit bzw.
projektartigen Unterrichtsformen bestimmte räumliche und wirtschaftliche
Erscheinungen unter verschiedenen Aspekten vor Ort selbst erkunden, Zusammenhänge
und Probleme erkennen und Lösungsmöglichkeiten vorschlagen.
Wichtig
ist die möglichst enge Kooperation mit anderen Unterrichtsgegenständen ...
Mit
Hilfe dieser Zusammenschau werden fächerspezifische Sichtweisen überwunden und
ganzheitliches Erkennen und verstehen besser möglich.
Ebenso
ist die Erziehung zu demokratischer Mitgestaltung und Anteilnahme ein Anliegen
solcher Arbeiten.
Dabei
ist einerseits denkbar, daß die gesamte klasse an einer Thematik arbeitet,
wobei phasenweise Einzel - Partner- und Kleingruppenarbeit abwechseln, bis
schließlich die Teilergebnisse zu einer umfassenden Klassenarbeit zusammengefaßt
werden.
Andererseits
ist es denkbar, daß einzelne Gruppen voneinander unabhängig unterschiedliche
Themen bearbeiten.
Neben
dem fächerübergreifendem Wirken sollte es bei einer solchen Arbeit auch möglich
sein, fallweise den Klassen- und schulrahmen zu überschreiten, über Fachleute
Informationen einzuholen, Bibliotheken und sammlungen zu nutzen und Exkursionen
durchzuführen. Auch die Einbeziehung mehrerer Klassen sowie die Mitwirkung von
Eltern sollte erwogen werden.
Von
besonderer Bedeutung ist die Darbietung der Arbeitsergebnisse. Ihr sollte
reichlich Raum gegeben werden. Über die darstellung innerhalb der Klasse bzw.
gegenüber anderen Klassen der Schule hinaus könnte auch hier der Schulrahmen
überschritten werden. Eine veranstaltung mit
(38)
Berichten
und Vorführungen der erarbeiteten Materialien oder eine Ausstellung der
Arbeitsergebnisse könnte den Kontakt zu Elternhaus und Öffentlichkeit
herstellen.
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2. Themenkreise der 4. Klasse
2.1 Unser Europa
Europa wird
auf unterschiedlichen Karten und Bildern betrachtet. Ausgegangen könnte dabei
werden, daß bestimmte Landschaftsformen (aufbauend auf dem Themenkreis der 3.
Klasse) an Österreichs Grenzen „nicht zu Ende sind“, sondern weit darüber
hinausreichen; ja daß Österreich - wie andere Staaten - nur Anteil an
Landschaftsformen hat.
...
So können
Gemeinsamkeiten mit unseren Nachbarn betont werden !
Die
Gliederung Europas nach unterschiedlichen geographischen, wirtschaftlichen und
politischen Gesichtspunkten zeigen den Schülern die VIELFALT der europäischen
Landschaften, Sprachen, Lebens- und Wirtschaftsformen. Ebenso muß ihnen auch
das EINIGENDE einer gemeinsamen Geschichte und Kultur bewußt werden.
Ähnlich wie
in den Themenkreisen „Wohnen in Österreich“, „Unterwegs in Österreich“
und „Arbeiten in Österreich“ sollen die Schüler Zusammenhänge zwischen
dichter und dünner Besiedlung, Industrie- und Landwirtschaftsregionen, sowie
dem Ausmaß der Verkehrserschließung herstellen. Auch Vergleiche der
landwirtschaftlichen Produktion mit den Vegetationsgürteln (Klimagürteln)
Europas bringen Erkenntnisse.
(39)
Aufbauend
auf dem Themenkreis „Die Verflechtung Österreichs mit dem Ausland“ sollen
Schüler die grenzüberschreitende wirtschaftliche Zusammenarbeit, wie auch die
Bestrebungen zur politischen Integration als bevorstehende Aufgabe erfassen.
Diese Arbeit
darf KEINESFALLS nur zur Aufzählungen von Staaten, Mitgliedschaften, Namen,
Zahlen und ähnlichem führen !
Erforderliche
Informationen können die Schüler aus vielfältigem Bildmaterial, aus
thematischen Karten sowie aus aktuellen Nachschlagwerken entnehmen und
bearbeiten. Dabei können vergleichende Betrachtungsweisen günstig eingesetzt
werden. EINE LÄNDERKUNDLICHE BEHANDLUNG IST ZU VERMEIDEN !
2.2. Wirtschaftlich und politisch einflußreiche
Staaten
Im Lehrplan
wird bewußt freigestellt, welche Staaten ausgewählt werden. Man wird
allerdings in diesem Themenkreis hochentwickelte Industriestaaten und im
nachfolgenden Themenkreis „Dritte Welt“ wenig entwickelte Staaten auswählen.
Folgende
Auswahlkriterien bieten sich an:
Erstens können
die Schüler vor der Behandlung dieses Themenkreises die Aufgabe bekommen, aus
Medien, insbesondere Tageszeitungen, Hinweise zu sammeln, welche Staaten in der
Welt- und Wirtschaftspolitik gerade eine große Rolle spielen.
...
Zweitens
regt die moderne Fachdidaktik immer wieder an, Unterrichtsthemen nicht autoritär
festzusetzen, sondern (wo immer möglich) mit den Schülern gemeinsam -
entsprechend dem Lehrplan - auszuwählen. Schülerinteressen können dadurch
besser berücksichtigt werden und Schüler haben das Empfinden, sie selbst
setzen fest, was bearbeitet und gelernt wird.
Günstig
wird es sein, wenn die im LP geforderten räumlichen und wirtschaftlichen
Informationen in Form einer GEGENÜBERSTELLUNG gesammelt und ausgewertet werden.
Fragestellungen sollen jeweils für die beiden gewählten Länder dieselben
sein.
...
(40)
Es muß
allerdings nochmals betont werden, daß KEINE LÄNDERKUNDLICH - monographische Darstellung
SONDERN PROBLEMSTELLUNGEN geboten werden sollen.
...
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