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Franz Kafka an den Kurt Wolff Verlag (G. H. Meyer)

Berlin-Steglitz Grunewaldstraße 13, bei Hr. Seifert
[Ende November/Anfang Dezember 1923]

Sehr geehrter Herr Meyer,
aus der Zeit, die seit Ihrer freundlichen Karte wieder verstrichen ist, können Sie entnehmen, wie schwer mir die Sache wird. Es ist aber auch ein zu großes und zu einmaliges Ereignis in diesen Zeiten, Bücher aus der Fülle auswählen zu dürfen. Es würde sich also um folgende Bücher handeln (wobei ich die Einschränkung mache, dass ich mich dort wo der Einband teuer ist, also besonders bei den Stundenbüchern sehr gern mit kartonierten Exemplaren begnüge):

Hölderlin

Gedichte

Hölty  

Gedichte

Eichendorff

Gedichte

Bachhofen

Japanischer Holzschnitt

Fischer

Chineschen Landschaft

Perzynski

Chineschen Götter

Simmel

Rembrandt

Gauguin

Vorher und Nachher

Chamissol

Schlemihl

Bürger

Münchhausen

Ein Band von Hamsun     

Kafka

1 Heizer

1 oder 2

Betrachtung

Verwandlung

Landarzt

Strafkolonie

Das ist also die Liste, es ist trotz aller Gegenmühe wieder viel zu viel geworden, aber da auch zehn weitere Versuche nicht besser ausfallen würden, mag es jetzt schon so weggehn. Mit bestem Dank und Gruß ergeben

Kafka

Letzte Änderung: 17.4.2009werner.haas@univie.ac.at