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An Robert Klopstock

[Postkarte. Schelesen Stempel: 27.VIII.1923]
 

So ist es also vorüber. Was mögen Sie, Robert, und was mag er durchgemacht haben. Merkwürdig, dass (natürlich ohne sonstigen Vergleich) die zwei fröhlichsten Menschen, die es damals in Matlar gab, zuerst gestorben sind. Übrigens ist es unmöglich, sich mit solchen Dingen wirklich zu befassen, solange man noch aufrecht bei Tisch sitzt und das Herz einen noch knapp erträglichen Takt schlägt. Darüber gibt es eint unmenschlich-großartige Geschichte im Maggid, die von der Ader, die nur in der Todesfurcht zu sehen ist. - Ich war nicht in Karlsbad, bin jetzt in ScheIesen bei Ottla. Puas Adresse: Berlin W 57 Viktoria Heim II Steinmetzstraße 16. Max ist in Prag. Hinsichtlich Berlins schreibe ich Ihnen. Wenn es dort nur nicht immerfort ärger würde. - Leben Sie wohl, ruhn Sie sich aus, grüßen Sie alle

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vorüber: Der Tod des Patienten und Arztes Dr. Glauber (Matliary), Klopstocks Freund, den Kafka sehr gern hatte.


Maggid: Martin Buber, Der große Maggid und seine Nachfolge. Frankfurt, 1921. Die erwähnte Geschichte findet sich im Kreis der Erzählungen um den Rabbi Elimelech von Lisensk.


Letzte Änderung: 17.4.2009werner.haas@univie.ac.at