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An Robert Klopstock
Lieber Robert, ich muß Sie mißverstanden haben, ich habe Sie
schon seit einigen Tagen zurückerwartet und darum vor allem nicht
geschrieben. Sagten Sie denn nicht, dass Sie zur Pallenbergvorstellung
am 12. gewiß schon hier sein werden und nun sind die Vorstellungen
verschoben, werden Mittwoch, Donnerstag und Freitag sein und Sie werden
noch immer nicht in Prag sein und ich werde nicht, wie ich wollte, unter
Ihrem Schutz ins Stehparterre gehn können. Trotzdem ist es natürlich
sehr gut, dass Sie länger geblieben sind, das zeigt deutlich
der Unterschied zwischen den zwei Briefen. Weil sich nicht gleich die Tore
aller überraschten Herren geöffnet hatten, waren Sie schon verzweifelt.
Das Hauptergebnis ist die Ankunft Bergmanns, er bleibt vier Wochen, Sie
werden ihn sehn, es ist aufregend und verlockend mit ihm beisammen zu sein.
- Der erwartete hebräische Brief ist ausgeblieben, auch deshalb habe
ich noch nicht geschrieben. - Alle Gegrüßten lassen grüßen,
auf die Nachricht von dem Gruße wollte Věra in mein Zimmer,
weil sie noch nicht weiß, dass man brieflich grüßen
kann und dachte, Sie wären bei mir. - Das Paket ist gekommen. Dank.
Letzte Änderung: 17.4.2009 werner.haas@univie.ac.at