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An Robert Klopstock
Lieber Robert, ich war eben einige Tage länger in Spindelmühle,
wollte von dort nicht mehr schreiben, müde Tage, kurz nach meiner
Ankunft kam das Telegramm, die Mutter beantwortete es, daher der sonderbare
Wortlaut, dann kam das Telegramm von Pick (mit dem ich böse bin oder
er mit mir, er weiß von mir nichts, als dass wir vorgestern
auf der Gasse an einander vorübergegangen sind), dann die Briefe,
alles eine quälende Beschämung für mich, verzeihen Sie.
Heute vormittag kam der Paß, ich ging gleich hin, es ist nicht so
einfach, nichts ist so einfach, man sagte mir, dieser Paß sei bis
zur Höchstdauer der Geltung eines Passes verlängert, es müsse
daher ein neuer Paß ausgestellt werden und für den sei eine
neue Photographie nötig. Ich behaupte nicht, dass ein befehlshaberischer
oder ein diplomatischer Mensch die Verlängerung dieses Passes nicht
doch erreicht hätte, meine Klage wegen Ihrer Budapester Reise, des
direkten Zuges, Ihrer Armut wurde nur freundlich, aber ohne sonstige Wirkung
angehört. Sie müssen also, Robert, die Photographie schicken,
Armutszeugnis haben Sie nicht? Was steht auf der Note des Sanatoriums?
Warum haben Sie das beigelegt?
Herzliche Grüße
Ihres K
Letzte Änderung: 17.4.2009 werner.haas@univie.ac.at