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An M. E.
Sehr lieb ist es, Minze, dass Sie mich nicht vergessen haben, wobei
ich allerdings Ihre Karte nicht als ein Verzeihen meines langen Schweigens
auffasse - verzeihen ist leicht - sondern als ein Verstehen meines besonderen
Falles oder richtiger: kein deutliches Verstehn, sondern ein verständiges
Dulden. Und das ist doch wirklich sehr lieb. Sind Sie ein wenig froher
als damals, da Sie mir zum letztenmal schrieben und ich wahrhaftig nichts
zu antworten wußte? Ich pflege mit der Stirn oft an eine solche Grenze
zu schlagen.
Herzliche Grüße
Ihres K
Prag, Winter 1921/22]
Letzte Änderung: 17.4.2009 werner.haas@univie.ac.at