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Kurt Wolff an Franz Kafka


Herrenchiemsee, Oberbayern

Schloßhotel

1. August 1917


Sehr verehrter Herr Kafka:

ich danke Ihnen herzlich für Ihren vertrauensvollen Brief vom 27. Juli, den man mir nachschickt.

Sehr gern will ich die kleine Prosa, die Sie schickten, mit den beiden von Ihnen genannten weiteren Stücken zusammen in Buchform (unter welchem Titel?) veröffentlichen. Vertrag werde ich nach der Rückkehr nach Leipzig Ihnen zugehen lassen.

Was Ihre Zukunftspläne angeht, so wünsche ich Ihnen dazu von Herzen alles Gute. Mit aufrichtigster, freudigster Bereitwilligkeit sage ich Ihnen auch für die Zeit nach dem Krieg eine fortlaufende materielle Förderung zu, über deren Details wir uns gewiß leicht verständigen werden.

Verzeihen Sie, wenn ich schon schließe. Ich will die 14 Erholungstage hier möglichst wenig schreiben. Verzeihen Sie auch freundlichst die Bleistiftschrift: man hat hier vielerlei wundervolle Dinge, aber keine Tinte vermochte ich mir bisher zu beschaffen.

Ich grüße Sie, treulichst und ergebenst


[Kurt Wolff]
 

Letzte Änderung: 17.4.2009werner.haas@univie.ac.at