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[Tagebuch, 19. Juni 1916; Montag]
19 Juni 1916
Alles vergessen. Fenster öffnen. Das Zimmer leeren. Der Wind durchbläst es. Man sieht nur die Leere, man sucht in allen Ecken und findet sich nicht.
Mit Ottla. Sie von der Englischlehrerin abgeholt. Über den Quai, steinerne Brücke, kurzes Stück Kleinseite, neue Brücke, nachhause. Aufregende Heiligenstatuen auf der Karlsbrücke. Das merkwürdige Abendlicht der Sommerzeit bei nächtlicher Leere der Brücke.
Freude über Mixens Befreiung. An die Möglichkeit glaubte ich, nun sehe ich aber noch die Wirklichkeit. Für mich jetzt wieder nicht.
Und sie höreten die Stimme Gottes des Herrn, der im Garten ging, da der Tag kühl geworden war.
Ruhe Adam und Evas
Und Gott der Herr machte Adam und seinem Weibe Röcke von Fellen und kleidete sie.
Wüten Gottes gegen die Menschenfamilie
die zwei Bäume
das unbegründete Verbot
die Bestrafung aller (Schlange Frau Mann)
die Bevorzugung Kains
den er durch die Ansprache noch reizt
die Menschen wollen sich durch meinen Geist nicht mehr
strafen lassen
Zur selbigen Zeit fing man an zu predigen von des Herrn Namen
Und dieweil er ein göttlich Leben führte, nahm ihn Gott hinweg und ward nicht mehr gesehn.
Letzte Änderung: 17.4.2009 | werner.haas@univie.ac.at |