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Postkarte an Felice Bauer
Liebste Felice - schlechter Schlaf und Kopfschmerzen quälen mich immerfort
und machen mir Sorge. Weiß keinen gegenwärtigen Grund dafür,
bin hinsichtlich Deiner ruhig und froh. Hätte ich zu arg mit mir gewirtschaftet
vier Jahre lang? Wird so heimgezahlt? Oder vielleicht
ist es nur zeitweilige Wirkung der Waldluft, die mir übrigens großen
Hunger macht. Sag mir einen Trost. Zur Arbeit läßt mich mein
Zustand nicht zu, das ist nicht das ärgste; was hätte ich auch
in 8 Tagen plötzlich machen wollen, auch ist nicht meine Arbeitszeit.
Wie wird es aber werden? - Die Einladung ist an Dich
schon abgegangen, bin äußerst begierig, wie und wann Du es anfaßt.
- Der Vater trägt mir in einer mit Schreibmaschine geschriebenen Karte
Grüße für Dich auf. Ich nehme sie mit in meine auf und
überfalle Dich nun mit der ganzen großen Menge.
Franz Franz
Wird so heimgezahlt?: Vgl. Tagebücher
(20. Juli 1916), S. 508.
Die Einladung: Einladung zur Mitarbeit am Jüdischen
Volksheim. Vgl. Briefe [Mitte Juli 1916], S. 141.
Letzte Änderung: 17.4.2009 werner.haas@univie.ac.at