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An Felice Bauer

17. III. I4
 


Nein, F., Du darfst mir jetzt die Antwort nicht schuldig bleiben, jetzt noch weniger als früher. Auf zwei Briefe bin ich wieder ohne Antwort, auf zwei Briefe, auf welche die Antwort selbstverständlich war, zumindest die Antwort, dass wir zusammenkommen und offen miteinander reden müssen. Und mit Vertrauen, wie ich es immer zu Dir hatte und Du viel zu selten zu mir. Du magst Gründe für Dein Nichtantworten haben, sinnlos würdest Du mich und-Du schriebst es wenigstens -auchDich nicht so quälen. Aber keiner die

ser Gründe kann bis zum Ende standhalten, es sind Scheingründe, es sind Gespenster, rede doch, F., laß mich doch an diese Gespenster heran. Was Du im Tiergarten über Deine ungenügende Zuneigung zu mir gesagt hast, mag wahr gewesen sein und wahr sein, aber anderes war nicht wahr, wie sich jetzt zeigt, zumindest Dein Schweigen war nicht wahr. F., erkenne doch endlich, wer ich bin, wer ich durch die Liebe zu Dir geworden bin.

Franz


Letzte Änderung: 17.4.2009werner.haas@univie.ac.at