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[Tagebuch, 23. August 1913; Samstag]

23 VIII (Juli) 13 Mit Felix in Rostock. Die geplatzte Sexualität der Frauen. Ihre natürliche Unreinheit. Das für mich sinnlose Spiel mit dem kleinen Lenchen. Der Anblick der einen dicken Frau, die zusammengekrümmt in einen Korbstuhl, den einen Fuß auffällig zurückgeschoben, irgendetwas nähte und mit einer alten Frau, wahrscheinlich einer alten Jungfer, deren Gebiß auf einer Seite des Mundes immer in besonderer Größe erschien, sich unterhielt. Die Vollblütigkeit und Klugheit der schwangern Frau. Ihr Hintere mit geraden abgeteilten Flächen, förmlich facettiert. Das Leben auf der kleinen Terasse. Wie ich ganz kalt die Kleine auf den Schoß nahm, gar nicht unglücklich über die Kälte. Der Aufstieg im "stillen Tal"

Wie kindisch ein Spengler, durch die offene Tür des Geschäftes zu sehn, bei seiner Arbeit sitzt und immerfort mit dem Hammer klopft

Roskoff, Geschichte des Teufels: Bei den jetzigen Karaiben gilt "der, welcher in der Nacht arbeitet" als der Schöpfer der Welt.

Letzte Änderung: 17.4.2009werner.haas@univie.ac.at