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[Tagebuch, 12. Februar 1913; Mittwoch]

12. II (1913) Ich habe bei der Beschreibung des Freundes in der Fremde viel an Steuer gedacht. Als ich nun zufällig etwa ein Vierteljahr nach dieser Geschichte mit ihm zusammenkam, erzählte er mir, dass er sich vor etwa einem Vierteljahr verlobt habe.

Nachdem ich die Geschichte gestern bei Weltsch vorgelesen hatte, gieng der alte Weltsch hinaus und lobte, als er nach einem Weilchen zurückkam, besonders die bildliche Darstellung in der Geschichte. Mit ausgestreckter Hand sagte er: ich sehe diesen Vater vor mir und dabei sah er ausschließlich auf den leeren Sessel, in dem er während der Vorlesung gesessen war.

Die Schwester sagte: "Es ist unsere Wohnung. " Ich staunte darüber, wie sie die Örtlichkeit mißverstand und sagte: "Da müßte ja der Vater auf dem Kloset wohnen. "

Letzte Änderung: 17.4.2009werner.haas@univie.ac.at