Prämierte Lehrveranstaltung im Rahmen der Aktionslinie

INNOVATIONEN IN DER LEHRE

der Universität Wien

 

 

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Der Einsatz neuer Medien wie Internet und E-Mail zur Optimalisierung des Lehr-Lernerfolgs
(am Beispiel des Sprachwissenschaftlichen Proseminars für Bohemisten und Slowakisten)

 

Stefan Michael Newerkla (Institut für Slawistik)

 

 

Problemstellung und Zielsetzungen

 

Lehrveranstaltungen von der Art eines Proseminars verfolgen relativ komplexe Zielsetzungen, von deren erfolgreicher Erfüllung zu einem nicht unbeträchtlichen Ausmaß auch der weitere Studienerfolg der Studierenden abhängt. Von besonderer Wichtigkeit sind dabei:

 

 

Diese Ziele dürfen keineswegs als bloßer Input gesehen werden. Ein rein auf Informationsvermittlung ausgerichteter Unterricht fördert nicht automatisch die Entwicklung eines breiten Spektrums formaler Leistungsdimensionen und damit auch nicht die Entstehung eines gewünschten Qualifikationsspektrums. Als sinnstiftende Klammer und gleichzeitig primäres Leitziel steht somit die Befähigung der Studierenden:

 

 

 

Didaktischer Aufbau und innovative Methode

 

Zur erfolgreichen Erreichung komplexer Zielsetzungen ist ein differenziertes Instrumentarium didaktischer Vermittlungselemente praktisch unumgänglich. Aus dem Repertoire an didaktischen Möglichkeiten, die ich an Mittelschulen, Universitäten und in der Erwachsenenbildung erproben konnte, erscheinen für das Proseminar besonders folgende Formen geeignet:

 

 

All das ist jedoch noch nicht wirklich innovativ, sondern sollte eher in den Bereich der Selbstverständlichkeit fallen. Die innovative Idee zur weiteren Optimierung des Unterrichts und der Kommunikation mit den Studierenden entstand aus der Unzufriedenheit mit unnötig langwierigen Abläufen während des eigenen Studiums, dem scheinbar schwierigen Zugang zu teils bloß banalen Informationen und der Frustration als Studierende/r des ersten Abschnitts, mit den Lehrveranstaltungsleitern (vermeintlich) nicht in ausreichenden Kontakt treten zu können.

 

 

Einsatz neuer Medien zur Optimalisierung des Lehr-Lernerfolgs - Die Website zur Lehrveranstaltung:

 

Seit geraumer Zeit steht den Studierenden eine zumindest wöchentlich aktualisierte Website (http://mailbox.univie.ac.at/Stefan.Newerkla) als Informationsquelle zur Verfügung. Neben Angaben zu Biographie, Aufgaben in Lehre und Forschung, Publikationen u. a. m. finden dort die Studieren auch einen gesonderten Bereich in dem die jeweils laufenden Lehrveranstaltungen, aber auch jene der vergangenen Semester zum Vergleich, in Kurzkommentaren vorgestellt werden.

Darüber hinaus gibt es zu jeder einzelnen Lehrveranstaltung eine eigene Subseite, die nach jeder gehaltenen Stunde einem Update unterzogen wird und die Studierenden u. a. nochmals darüber informiert, was besprochen, diskutiert und durchgenommen wurde. Dabei hat es sich als ausreichend erwiesen, etwa im Proseminar und in der Grammatik (hier gibt es ja die jährlich neu aufgelegten Skripten), die jeweiligen Punkte stichwortartig zu nennen und nicht den gesamten Lehr-Lerninhalt ins Netz zu stellen. Dies erscheint nur bei Sprachgrundkursen geboten, wo sich nochmalige kurze Erklärungen zum Lehrstoff als nützlich erwiesen. Weiters beinhalten diese Subseiten wichtige aktuelle Ankündigungen, die Übersicht über Themen, Referats- und Prüfungstermine, wichtige Links zu Institutionen, Forschungseinrichtungen etc. auf dem entsprechenden Fachgebiet u. dgl. m.

Diese Serviceleistung hat mehrere positive Begleiterscheinungen gezeitigt. Fragen nach Daten und Terminen sind deutlich zugunsten inhaltlicher Fragestellungen zurückgegangen. Auch wird die Zahl jener Studierenden größer, die bereits vorinformiert in die Lehrveranstaltung kommen. Nicht zuletzt treffen seit der Netzpräsenz immer wieder auch Anfragen von ortsfremden Interessenten aus dem In- und Ausland ein.

 

 

E-Mail-Service:

 

Da fast alle Studierenden bereits über eine E-Mail-Adresse verfügen, ist es kein Problem, ihnen wichtige Hinweise, Ankündigungen und Informationen auf diesem Wege entweder als Kollektiv in Form einer Liste bzw. individuell zukommen zu lassen (z. B. die rechtzeitige Mitteilung des Entfalls einer Stunde aufgrund Krankheit u. a.). Interessanterweise wird das E-Mail-Service von den Studierenden auch gerne für Anfragen und Diskussionsbeiträge genutzt, da über dieses Medium die Hemmschwelle offenbar kleiner zu sein scheint. Überdies biete ich den Studierenden die Möglichkeit, Ihnen Feedback zu Arbeiten, Vorinformationen zur Leistungsbeurteilung u. dgl. mehr auf Wunsch auch per E-Mail zukommen zu lassen.

 

Aus all dem geht hervor, dass die Innovation der hier vorgestellten Methodik nicht so sehr in einem ihrer Teile begründet liegt, sondern vielmehr in der Bündelung, Verknüpfung und optimalen Nutzung der sich bietenden Möglichkeiten, den Unterricht an der Universität auf hohem Niveau, didaktisch zeitgemäß und gleichzeitig serviceorientiert und effizient zu gestalten. Dabei erscheint für Studierende im Anfangsstadium das Angebot der zusätzlichen Informationsvermittlung über das Internet besonders nützlich, da hier auf studentischer Seite zumeist noch das größte Informationsdefizit zu beklagen ist.

 

 

Weitere Informationen zur Aktionslinie

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ad respondendum:

Stefan Michael Newerkla

mutatio novissima: 20. 10. 2001 – 14:59