Humanökologie
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Letzte Aktualisierung:
10.03.2005 |
"Die Humanökologie ist eine neuartige wissenschaftliche Disziplin, deren
Forschungsgegenstand die Wirkungszusammenhänge und Interaktionen
zwischen Gesellschaft, Mensch und Umwelt sind. Ihr Kern ist eine
ganzheitliche Betrachtungsweise, die physische, kulturelle,
wirtschaftliche und politische Aspekte einbezieht. Der Begriff
Humanökologie stammt ursprünglich von den soziologischen Arbeiten der
Chicago-Schule um 1920 und verbreitet sich seitdem als
Forschungsperspektive in den Natur-, Sozial- und Planungswissenschaften
sowie in der Medizin. In einigen Ländern wurden universitäre Lehrstühle
eingerichtet."
(Homepage der deutschen Gesellschaft für Humanökologie,
http://www.dg-humanoekologie.de/ )
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© Peter Weichhart, 2005
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Die
Humanökologie kann als interdisziplinär ausgerichtetes und
fächerübergreifendes Forschungsgebiet angesehen werden, das im Vergleich
mit traditionellen Fächern eine sehr eigenartige Struktur aufweist. Sie
ist kein eigenständiges und etabliertes universitäres Fach, sondern
stellt eine transdisziplinäre Forschungsperspektive dar, die in den
verschiedensten Humanwissenschaften als eigenständiges
Paradigma verankert ist.
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Das Eingangszitat
verdeutlicht, dass die Humanökologie von der Fragestellung her eine
beachtenswerte Ähnlichkeit mit der Geographie aufweist. In der
Fachgeschichte der Geographie wurden auch mehrfach programmatische
Vorschläge unterbreitet, dieses Fach ausdrücklich am Konzept einer
Humanökologie zu orientieren. Bereits im Jahre 1920 hatte der
amerikanische Biologe B. Moore (S. 4) die Auffassung vertreten, dass
Geographie, sofern sie als Studium der Beziehungen des Menschen zu
seiner Umwelt betrieben wird, mit "Humanökologie" gleichgesetzt werden
könne. Kurz darauf, im Jahre 1922, hatte der Amerikaner H. H. Barrows
die Präsidentschaft der American Association of Geographers inne. Seine
"Presidential Address", ein Festvortrag, der traditionellerweise als
programmatische, disziplinpolitisch relevante "Regierungserklärung" des
amtierenden Präsidenten angelegt ist, hatte den Titel: "Geography as
Human Ecology" (veröffentlicht 1923). Ein Kernsatz seines Vortrages
lautete:
"I believe that a motivating theme, an organizing concept, is
required which shall permeate geography, and give to all its divisions a
distict point of view. I believe that ... human ecology may have the
vitalizing, unifying influence needed."
(H. H. Barrows, 1923, S. 13.)
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