Handout zum Thema Fishbein
und Ajzen
Datum:
7.12.1999
LV:
Motivation und Emotion, WS 1999/2000
Name: Christine Feiner
Matr.Nr.:
9609664
Fishbein
und Ajzen haben sich besonders ausführlich mit der Beziehung zwischen Einstellungen und Verhalten auseinandergesetzt.
Erstellten
1967 die „Theorie des vernünftigen
Handelns“ (theory of reasoned action).
Gegenstand
der Theorie: Voraussage und Erklärung von Verhalten
Intentionen sind der beste Prädikator
für Verhalten (um hohe Korrelationen zu erhalten, muß man sie möglichst genau
abfragen).
Intentionen
abhängig von 2 Ursachen:
Einstellungen
zum Verhalten:
besteht aus 2 Komponenten: Erwartungen
von Verhaltenskonsequenzen und den Bewertungen
dieser Konsequenzen und
der
subjektiven Norm (wahrgenommener sozialer Druck): besteht auch aus 2 Komponenten: Verhaltensvorschriften wichtiger Personen
und dem Ausmaß der Motivation, diese
Vorschriften zu befolgen.
Die
beiden Intentionsursachen sind oft verschieden gewichtet - vor allem dann
wichtig, wenn sie entgegengesetzt sind.
Einige
Anwendungen: Untersuchungen zur
Gewichtsabnahme, zum Wählerverhalten, zum Konsumverhalten, zur Berufswahl oder
auch zur Familienplanung.
Einige
Kritikpunkte: andere
Kausalbeziehungen zwischen den Variablen und ergänzende Komponenten wie zB
Kosten-Nutzen-Erwägungen, Einstellungen zu Verhaltensalternativen,
Moderatorvariablen etc. Wurden vorgeschlagen.
Ajzen
revidierte die Theorie 1985, 1987 - die wichtigsten Kritikpunkte wurden von ihm
berücksichtigt: „Theorie des geplanten
Verhaltens“ (theory of planned behavior)
Sie
enthält eine neue Variable: die wahrgenommene
Kontrollierbarkeit des Verhaltens, die auch unmittelbar die Intention
beeinflußt.
Er
nimmt auch an, daß sich die Intentionsursachen gegenseitig beeinflussen.
Vorteil
der Theorie: Vorhersagegenauigkeit wurde verbessert
Weitere Variablen, die die
Beziehung zwischen Einstellungen und Verhalten beeinflussen:
a) singuläre(Beobachtung einer
einzigen Verhaltensweise) versus multiple (Beobachtung mehrerer
Verhaltensweisen) Verhaltenskriterien
b) Einstellungsmessung zu Alternativen
c) Moderatorvariablen: Eine Variable Z ist eine Moderatorvariable bezüglich X und Y, wenn die Höhe der Korrelation zwischen X und Y von Z abhängt. Einige Beispiele: persönliche Erfahrung, Selbstaufmerksamkeit
FAZIO entwickelte 1986 einen
Ansatz, der die Wirkungen der Moderatorvariablen auf einen gemeinsamen
Mechanismus zurückführt: Der Zugänglichkeit
der Einstellung im Gedächtnis.
D.h.: Je häufiger eine Einstellung aktiviert wird, desto zugänglicher ist sie. Je zugänglicher sie ist, desto eher wird sie spontan aktiviert, und desto stärker ist ihre Beziehung zum Verhalten.