Der Schlierbachplan des Job Hartmann von Enkel aus den frühen 1620er Jahren — Ein Gespräch auf der „Buch Wien“, Messe Wien/Halle D

Sam­stag, 15. Novem­ber 2014, um 12.00 in der Halle D, Gespräch von Mar­tin Haidinger (ORF) mit Fer­di­nand Opll und Mar­tin Scheutz

Im Stift­sarchiv Schlier­bach (Oberöster­re­ich) find­et sich, 1980 erst­mals pub­liziert, ein wun­der­bar­er Plan der Stadt Wien, der vor allem adelige Frei­häuser, aber auch die Kirchen Wiens zeigt. Der poly­glotte human­is­tisch geprägte protes­tantis­che Adelige Job Hart­mann von Enenkel (1576–1627) zeich­nete diesen Plan, der eine Plan­lücke in der Wiener Stadt­geschichte zwis­chen der ersten und zweit­en Belagerung der Stadt durch die Osma­n­en füllt. In den frühen 1620er Jahre geri­et die Stadt durch die zahlre­ichen Frei­häuser, aber auch die Kirchen der neuen, gegen­re­for­ma­torischen Orden unter stärk­eren finanziellen Druck – der Plan sollte hier eine Grund­lage für die Ver­hand­lun­gen zwis­chen Lan­des­fürst und der Res­i­den­zs­tadt schaf­fen. Ein beson­deres Faszi­nosum des im Stift­sarchiv Schlier­bach ver­wahrten Wien-Planes sind die vie­len, bis­lang wenig beachteten Details, die in den Plan einge­tra­gen wur­den: Fes­tun­gen, Basteien, Stadt­tore, aber auch die Waf­fen­lage (Arse­nale) scheinen in diesem auch ästhetisch gelun­genen Plan auf. Der soziale, poli­tis­che, aber auch kar­tographis­che „Hin­ter­grund“ dieses Planes wird Gegen­stand des mit­täglichen Gespräch­es auf der „Buch Wien“ sein.

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Fer­di­nand Opll, Mar­tin Scheutz, Der Schlier­bach-Plan des Job Hart­mann von Enenkel. Ein Plan der Stadt Wien aus dem frühen 17. Jahrhun­dert (Quel­lenedi­tio­nen des Insti­tuts für Öster­re­ichis­che Geschichts­forschung 13, Wien: Böh­lau Ver­lag 2014) 232 Seit­en, mit drei Fak­sim­i­le-Beila­gen (Schlier­bach-Plan, Ang­ieli­ni-Plan und Umzeichnung)

Abb. 1: Der Schlier­bach-Plan in Gesamt­sicht (Stift­sarchiv Schlier­bach, Hs. A XXIV, Band 2, Blatt 24, Maßstab ca. 1 : 5600). Der Schlier­bach-Plan von Job Hart­mann von Enenkel vere­inigt einen genorde­ten Plan mit ein­er Leg­ende, wo großteils Adelshäuser (Frei­häuser) aufge­lis­tet werden.

Abb. 2: Der Stephans­dom auf dem Schlier­bach-Plan um 1620