Rosa Puhm, geboren 1909 in Wien Ottakring, fand früh ihre
geistige und soziale Heimat bei der kommunistischen Jugend. In
den Zwanziger- und frühen Dreißigerjahren war sie mit
viel Engagement im antifaschistischen Widerstand aktiv. Als sich
die politische Lage in Österreich zuspitzte, emigrierte sie
mit ihrem Mann Dino in die Sowjetunion, begeistert von der Idee,
am sozialistischen Aufbau mitwirken zu können.
Dino Maestrelli, ebenfalls überzeugter Kommunist, geriet
in den Sog der Moskauer Schauprozesse und wurde hingerichtet.
Sein großes Vorbild Stalin wurde so zu seinem Mörder.
Rosa Puhm kehrte 1947 nach Wien zurück. Im Laufe der Jahrzehnte
mußte sie schmerzlich erkennen, daß sich die Kommunistische
Partei verändert hatte: Es standen nicht mehr die alten Ideale
– Solidarität und Gleichberechtigung – im Vordergrund.
Der Film gibt die Fülle dieser Biographie nur in Ausschnitten
wieder. Manches, was heute schwer nachvollziehbar ist, wird aus
der damaligen Sicht verständlich.
Rosa Puhm ist 1997 in Wien gestorben.
Literatur:
Rosa Puhm: Eine Trennung in Gorki. Wien, Verlag für
Gesellschaftskritik 1990.
Rosa Puhm, "Trennung in Gorki. Erinnerung an eine Zukunft", Milena Verlag
Von Elis Thiel und Martin Gaggl, Kamera: Andrea Couzyn, Reinhold
Wagner
S-VHS, 36 Min., Wien 1996, Videoarchiv No 360