Zehn österreichische ExilpublizistInnen, die vor den Nationalsozialisten
fliehen mußten, schildern in Interviews mit Studenten der Publizistik-
und Kommunikationswissenschaft, wie sie die Jahre des Exils erlebt haben
und in welcher Form sie - im Kleinen wie im Großen - geistigen Widerstand
geleistet haben. Im Zuge der Aufarbeitung der Vergangenheit und insbesondere
der Jahre des Nationalsozialismus wurden in den letzten Jahren auf dem Weg
der "Oral History" Schicksale vieler verfolgter und exilierter
ÖsterreicherInnen aufgezeichnet und solcherart für die Nachwelt
erhalten. Weniger Beachtung fanden bisher in diesem Zusammenhang die Schicksale
emigrierter Publizisten. Ähnlich wie die exilierten Schriftsteller
und Schauspieler waren sie neben den materiellen Schwierigkeiten der Emigration
damit konfrontiert, daß ihr professionelles Werkzeug, die Sprache,
im Exil nur mehr begrenzt tauglich war. Sie leisteten an ihrer jeweiligen
Wirkungsstätte beachtliche Beiträge zum geistigen Widerstand und
zur Wiederherstellung eines freien Österreich. Ihr Zeugnis liefert
somit nicht nur neue Bausteine im Bild der Vergangenheit sondern auch ein
Beispiel couragierter und verantwortungsvoller Publizistik.
Heinz Cleve, Wilma Lettner, Arthur West, Lucian O. Meysels, Karl Frick, Jenö Kostmann, Antonie Lehr, Willy Verkauf-Verlon, Josef Meisel und Ester Tencer erzählen jungen Studentinnen und Studenten von ihrer publizistischen Tätigkeit im Widerstand gegen das Dritte Reich.
Videographische Erinnerungen - Die ungeschriebenen Lebensgeschichten