Desiderata
Neukantianismus-Forschung III
Wissenschaftsphilosophie
im Neukantianismus
Ansätze –
Kontroversen – Wirkungen
Wien, Do.
29. November 2012 – Sa. 01. Dezember 2012
Tagungsprogramm
Donnerstag, 29. Nov. 2012 (Seminarraum des IERM am Campus der Universität Wien)
09:15-09:30 Begrüßung
09:30-10:30 Christian Krijnen (Tilburg/Amsterdam) – Transzendentaler
Idealismus und empirischer Realismus
Variationen und
Interpretationen
11:30-12:00 Kaffeepause
12:00-13:00 Geert Edel (Wyk/Föhr) – Hypothesis: Die Grundlegung ist die Grundlage
14:30-15:30 Kurt Walter Zeidler (Wien) – Begriff und ‚Faktum‘
der Wissenschaft
15:30-16:00 Kaffeepause
16:00-17:00 Werner Flach (Würzburg) – Die Artikulation der
Wissenschaftsphilosophie im Werk Bruno Bauchs
17:00-18:00 Elisabeth Nemeth (Wien) – Überlegungen zu Michael Friedmans
'Ernst Cassirer and Thomas Kuhn'
Freitag, 30. Nov. 2012 (Institut für Philosophie, NIG/Hs. 2i)
09:00-10:00 Michael Heidelberger (Tübingen) – Das Problem der
Kontingenz in der Südwestdeutschen Schule
10:00-11:00 Tomasz Kubalica (Kattowitz) – Die
naturwissenschaftliche Begriffsbildung und ihre Grenzen bei Heinrich Rickert
11:30-12:30 Massimo Ferrari (Turin) – Neukantianismus
und Relativitätstheorie
14:30-15:30 Gregor Schiemann (Wuppertal) – Hermann von Helmholtz’
Kantkritik
15:30-16:30 Volker Peckhaus (Paderborn) – Das Erkenntnisproblem
und die Mathematik.
Zum Streit zwischen dem Marburger
Neukantianismus und dem
Neofriesianismus
16:30-17:00 Kaffeepause
Samstag, 1. Dez. 2012 (Institut für Philosophie, NIG/Hs. 2i)
09:00-10:00 Uwe Wolfradt (Halle/Saale) – Neukantianismus und
Psychologie: Ein kritisches Verhältnis und die Konsequenzen
10:00-11:00 Peter-Ulrich Merz-Benz (Zürich) – Soziologie als
Erkenntniskritik – Zur Genesis der Soziologie aus der Philosophie des
Neukantianismus
11:30-12:30 Wolfdietrich Schmied-Kowarzik (Wien) – Die Stellung
der Pädagogik im System der Wissenschaften.
Zu Jonas Cohn, Paul Natorp und Richard
Hönigswald
12:30-13:00 Schlußdiskussion
Die Tagung ist öffentlich zugänglich. Interessenten bitten wir
jedoch um Anmeldung bei Kurt Walter Zeidler (kurt.walter.zeidler@univie.ac.at), der auch für alle
organisatorischen Fragen zur Verfügung steht.
Die Veranstalter
Christian Krijnen (Tilburg/Amsterdam)
Kurt Walter Zeidler (Wien)
Themenbeschreibung:
Dies ist die dritte von insgesamt vier Tagungen zu Desiderata
der Neukantianismus-Forschung, die in Zusammenarbeit zwischen Christian
Krijnen, Tomasz Kubalica, Andrzej J. Noras, Marc de Launay, Kurt Walter
Zeidler, Massimo Ferrari und Pierfranscesco Fiorato in den Jahren 2011 bis 2013
in Ustroń, Paris, Wien und Turin stattgefunden haben bzw. noch geplant
sind.
Die Tagung Wissenschaftsphilosophie im Neukantianismus
nimmt sich eines Kernthemas des neukantianischen Philosophierens an, für das
der Neukantianismus von seinen Anfängen bis heute ebenso sehr gerühmt wie
gescholten wird. Die Philosophie der Wissenschaften hat, ausgehend von der
Kantrezeption und der Abgrenzung vom spekulativen Idealismus sowie vom
zeitgenössischen Empirismus und Materialismus bis hin zur systematischen
Auseinandersetzung mit der logizistischen und empiristischen
Wissenschaftstheorie im 20. Jahrhundert, das Profil und Selbstverständnis des
Neukantianismus maßgeblich geprägt. Die Orientierung am ‚Faktum der
Wissenschaft‘ hat nicht nur die Marburger Schule und ihr spezifisches Verständnis
der ‚transzendentalen Methode‘ als Grundlegung der exakten Wissenschaften
(Mathematik und Physik), sondern das Selbstverständnis aller Richtungen des
Neukantianismus bestimmt: sie diente entscheidend der akademischen Profilierung
des Neukantianismus als ‚wissenschaftliche Philosophie‘, da sie erlaubte, alle
anderen Wissenschaften – und in weiterer Folge auch alle sonstigen ‚Fakta‘ der
Kultur – als genuine Themen der Philosophie zu reklamieren.
Waren die beiden ersten Tagungen des Tagungszyklus Marburg versus Südwestdeutschland
(Ustroń 2011 www.neukantianismus.us.edu.pl)
und
Der Begriff der Geschichte im Marburger und südwestdeutschen Neukantianismus
und seine Aktualität
( Paris 2012 www.ens.fr/spip.php?article1309&lang=fr
http://sites.google.com/site/neukantianismusforschung/home)
vor allem der Diskussion der Differenzen zwischen den beiden
Hauptschulen des Neukantianismus gewidmet, so weitet die dritte Tagung den
Blick über die Grenzen der beiden Hauptschulen, da ihnen herausragende
Vertreter neukantianischer Wissenschaftsphilosophie wie O. Liebmann, A. Riehl und
R. Hönigswald nicht angehören. Zudem erlaubt und verlangt das Thema
Wissenschaftsphilosophie im Neukantianismus Seitenblicke auf die vielfältigen
Bezüge des Neukantianismus zu den Einzelwissenschaften, deren
Ausdifferenzierung und beeindruckende Dynamik die Philosophie auch aktuell vor
Probleme stellt, mit denen bereits der Neukantianismus zu ringen
hatte. Ziel der Tagung ist es, die unterschiedlichen
wissenschaftsphilosophischen Ansätze der Neukantianer herauszuarbeiten und mit
Bezug aufeinander oder auch mit Blick auf alternative Konzepte zu
evaluieren.