MI 17.00-19.30, wtl. von 05.03.2014 bis 25.06.2014, Hörsaal 3F, NIG
Mit
dem Discours de la
Méthode
(1637) hat René Descartes
eine philosophische
Autobiographie und Programmschrift vorgelegt, die sich
nicht allein vorzüglich als
Einführung in sein Denken eignet, sondern den philosophischen
Diskurs bis in die Gegenwart maßgebend bestimmt. Nach der Skizze
seines
Bildungsweges im
ersten Kapitel, zeigt er im zweiten Kapitel wie ihn die Entdeckung der
analytischen Geometrie zu der Überzeugung führt,
daß sich alle Objekte der
menschlichen Erkenntnis more geometrico analysieren lassen und darum
dem
Wahrheitskriterium der klaren und distinkten Erkenntnis zu
genügen haben. Die Skizze
der
provisorischen Moral im dritten Kapitel dient dem Ziel einer freien
Entfaltung der
Wissenschaft, wobei Descartes moralphilosophische Ausführungen
im Zusammenhang
des Neustoizismus gesehen werden müssen, der im
16. und 17. Jahrhundert
entscheidend zur Formierung unserer neuzeitlichen Verstandeskultur
beigetragen
hat. Während das vierte und fünfte Kapitel
dokumentieren, wie eng metaphysische
und naturwissenschaftliche Probleme bei Descartes miteinander
verknüpft sind
und die programmatischen Ausführungen des
Schlußkapitels belegen, in welchem
Maße sich Descartes die Argumente Bacons für die
,Würde und den Fortgang der
Wissenschaften‘ zu eigen gemacht hat, führen
die Meditationes
die
metaphysischen Überlegungen des vierten Kapitels
weiter.
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Literatur:
R. Descartes, Discours de la
Méthode / Bericht über die Methode
(Reclam UB 18100)
---, Meditationes de
Prima Philosophia / Meditationen über die Erste Philosophie
(Reclam UB 2888)
14.05.
Zweite
Meditation