Hier sind Suchdienste zu finden, die speziellere Aufgaben
ausführen als Suchmaschinen und Themenverzeichnisse. Sie spezialisieren
sich auf die Suche in bestimmten Diensten, die für
das Internet spezifisch sind, wie z.B.:
a) Diskussionsgruppen (Newsgroups)
Der direkte Kontakt zu anderen Internetbenützern und
Austausch von Neuigkeiten ist im Internet durch die Diskussionsgruppen
(Newsgroups) und Mailing-Listen vertreten. Eine Diskussionsgruppe ist wie eine
elektronische Pinnwand, auf der sich Nachrichten zu einem bestimmten Thema sammeln.
Interessierte besuchen sie regelmäßig, lesen die neuen Beiträge
und fügen eigene Kommentare hinzu. Manche sind so gut organisiert daß
sie über Moderatoren, die die Nachrichten sortieren bzw. auswählen
und unqualifizierte Äußerungen (Netetiquette) entfernen, während
andere nur unkontrolliert wuchern.
Derzeit sind mehr als 30.000 Newsgroups im Usenet bekannt. Usenet
ist das weltweite Computernetz, das diese Verbindungen ermöglicht
und durchführt.
Diese speziellen Suchdienste unterstützen die Suche nicht
nur nach den Newsgroups, sondern auch nach den Autoren der Beiträge und
Themen deren Schriftverkehrs.
Wegen deren Aktualität und Qualität bilden
diese Beiträge eine sehr wichtige Informationsquelle, die nur im Internet
zu finden ist und als Ergänzung konventioneller Information betrachtet
wird. Deshalb bieten viele Suchmaschinen auch eine optionale Suche nach diesen
Dokumenten an.
Die Newsgroups werden seit den 2000er Jahren immer mehr von Webforen abgelöst, so dass ihre praktische Bedeutung kontinuierlich abnimmt.
Frühere Beispiele: Deja-News
(1995 gegründet, ist seit Februar 2001 von Google Inc. inklusive Archiv
übernommen), Reference.COM, Liszt, TileNews.
siehe auch Yahoo: Groups (Groups and Mailing.Listen durchsuchen)
b) Mailing-Listen
Mailing-Listen sind auch Nachrichtensammlungen zu bestimmten Themenbereichen,
die aber nicht zentral lagern. Sie können abonniert werden. Der Abonnent
erhält per E-Mail alle Nachrichten, die andere Listen-Mitglieder verfaßt
haben. Umgekehrt werden seine Beiträge an alle anderen Mitglieder zugeschickt.
Der bekannteste Suchdienst Liszt hat früher ca. 90.000 Listen indiziert. Zusätzlich gibt es viele private
Listen, die nur den beteiligten Personen bekannt sind. Das Problem bei der Suche
nach Mailing-Listen ist die Tatsache, daß sie per e-mail betrieben werden
und daher im Gegensatz zu Newsgruppen und WWW-Dokumenten oft nicht direkt mit
Suchmaschinen gefunden werden können.
Die meisten speziellen Suchdienste für
Mailing-Listen befassen sich auch mit der Suche nach Newsgroups. Die Qualität
der Beiträge bei den Mailing-Listen ist geringer als bei den Diskussionsgruppen.
c) Blogs
Ein Weblog (Wortkreuzung aus engl. World Wide Web und Log für
Logbuch), meist abgekürzt als Blog, ist ein auf einer Webseite geführtes
und damit öffentlich einsehbares Tagebuch oder Journal. Häufig ist ein
Blog „endlos“, d. h. eine lange, abwärts chronologisch sortierte
Liste von Einträgen, die in bestimmten Abständen umbrochen wird. Es
handelt sich damit zwar um eine Website, die aber im Idealfall nur eine Inhaltsebene
umfasst. Ein Blog ist ein für den Herausgeber („Blogger“) und
seine Leser einfach zu handhabendes Medium zur Darstellung von Aspekten des eigenen
Lebens und von Meinungen zu oftmals spezifischen Themengruppen. Weiter vertieft
kann es auch sowohl dem Austausch von Informationen, Gedanken und Erfahrungen
als auch der Kommunikation dienen. Insofern kann es einem Internetforum ähneln,
je nach Inhalt aber auch einer Internet-Zeitung. Die Tätigkeit des Schreibens
in einem Blog wird als bloggen bezeichnet.
Suche nach Blogs:
1) blogsearchengine.org
2) Blogspot Blog Search
3) Blogger.com
d) Twitter ist eine Anwendung zum Mikroblogging (Micro-Blogging).
Twitter hat sich schnell zu einem der größten sozialen Netzwerke im Internet entwickelt. Die über den Mikroblogging-Dienst verbreiteten 140-Zeichen-Kurznachrichten, die Tweets genannt werden, informieren nicht mehr nur über Alltägliches sondern sind auch zum neuen Kanal für Echtzeit-Berichte über Ereignisse geworden, seien es Konferenzen, Wahlen, Demonstrationen oder Unglücke.
Search Twitter in realtime - see what the world is doing right now! (search.twitter.com)
e) Wikis
Ein Wiki (Hawaiisch für „schnell“), seltener auch WikiWiki
oder WikiWeb genannt, ist eine Software und Sammlung von Webseiten, die von den
Benutzern nicht nur gelesen, sondern meist auch direkt online geändert werden
können. Wikis ermöglichen es verschiedenen Autoren, gemeinschaftlich
an Texten zu arbeiten. Ziel eines Wiki ist es im Allgemeinen, die Erfahrung und
den Wissensschatz der Autoren kollaborativ in Texten auszudrücken.
f) FAQs (Frequently
Asked Questions)
Es gibt auch mehrere spezielle
Suchdienste, die sich nur mit der Suche bzw. Sammlung dieser wichtigen Dokumente
(Review-Artikel von kompetenten Autoren) befassen.
RFC (Request for Comments): documents created by and distributed
to the Internet community to help define the nuts and bolts of the Internet. They
contain both technical specifications and general information;
FYI (For Your Information): These notes are a subset of RFCs and contain
information of interest to new Internet users)
g) Suche nach Adressen (E-Mail-Adressen) und Wissenschaftler
Mehr als 50 Millionen Internetbenutzer besitzen
eine eindeutige E-Mail-Adresse, deren Suche diese Dienste ermöglichen.
Die meisten funktionieren nach Anmeldung (normalerweise direkt von jeweiligem
Server) oder nach Registrierung.
Beachten: Es gibt auch geheime E-Mail-Adressen (Who
Where, Who's There?)!
Anschriften und Telefonnummern sind auch erhältlich
aber regional sehr stark eingeschränkt (nur für USA).
Viele Suchmaschinen bieten auch eine gute getrennte Suche
nach E-Mail-Adressen, die aber nicht so vollständig ist.
ORCIDiD (Open Researcher and Contributor ID) ist ein nicht-proprietärer, überwiegend numerischer Code, der der eindeutigen Identifizierung wissenschaftlicher Autoren dienen soll.
ORCID verfolgt das Ziel, seine Identifizierungsnummer zum De-facto-Standard für die Autorenidentifikation wissenschaftlicher Publikationen zu entwickeln. Die Etablierung wird von der Non-Profit-Organisation Open Researcher Contributor Identification Initiative organisiert. Zu den Gründungsmitgliedern der Initiative gehören zahlreiche wissenschaftliche Verlagsgruppen (z. B. Elsevier, Nature Publishing Group, Springer) und Forschungsorganisationen (z. B. EMBO, CERN).
LinkedIn
LinkedIn mit Sitz in Mountain View/USA ist ein webbasiertes soziales Netzwerk zur Pflege bestehender Geschäftskontakte und zum Knüpfen von neuen geschäftlichen Verbindungen. Es ist mit über 400 Millionen registrierten Nutzern in mehr als 200 Ländern (Stand: November 2015) die derzeit größte Plattform dieser Art und gehört laut Alexa zu den 20 weltweit meistbesuchten Internetseiten. LinkedIn ist seit Dezember 2016 Teil von Microsoft.
Facebook: Präsentation 2009
h) FTP-Servern und Software
Das File Transfer Protocol ist einer der grundlegenden Dienste
im Internet. Mit diesem Protokoll werden Dateien von einem Rechner auf den nächsten
kopiert. Um diesen Dienst nutzen zu können braucht man ein FTP-Programm.
Die meisten Browser haben bereits eine FTP-Funktion eingebaut, die allerdings
an die Leistungsfähigkeit und den Komfort eines reinen FTP-Clients nicht
heranreicht. Diese FTP-Clients rufen die gesuchte Datei von FTP-Servern ab.
Beim Einloggen auf einem FTP-Server, muß immer ein Passwort angeben werden.
Das weitverbreitete anonyme FTP, ermöglicht jedem den Download und als
Passwort wird jedes beliebige Wort akzeptiert. Die meisten FTP Programme tragen
die E-Mail Adresse des Nutzers als Passwort ein. Bei der Verwendung von FTP
muss die genaue Adresse des gewünschten Dokumentes bekannt sein. Eine FTP-Adresse
trägt das Kürzel ftp://. Will man eine Datei downloaden, muß
einem neben ihrer genauen Hostadresse auch noch den genauen Dateinamen kennen.
Manchmal kann man die FTP-Verzeichnisse und die Dateien die auf der Festplatte
des Servers abgelegt sind durchsuchen.
Es gibt auch Suchdienste, die sich nur mit der Suche
nach Software und FTP-Servern befassen (Archie Services, ArchiePlex, FTP search,
FILEZ, Windows95).
The DiRT Directory is a registry of digital research tools for scholarly use. DiRT makes it easy for digital humanists and others conducting digital research to find and compare resources ranging from content management systems to music OCR, statistical analysis packages to mindmapping software.)
i) Repositories und CRIS
Ein Repository (englisch für Lager, Depot oder auch Quelle; deutsch Plural Repositorys), auch – direkt aus dem Lateinischen entlehnt – Repositorium (Pl. Repositorien), ist ein verwaltetes Verzeichnis zur Speicherung und Beschreibung von digitalen Objekten für ein digitales Archiv. Bei den verwalteten Objekten kann es sich beispielsweise um Programme (Software-Repository), Publikationen (Dokumentenserver), Datenmodelle (Metadaten-Repository) oder betriebswirtschaftliche Verfahren handeln. Häufig beinhaltet ein Repository auch Funktionen zur Versionsverwaltung der verwalteten Objekte.
Verzeichnisse oder Listen:
1) OpenDOAR provides a quality-assured listing of open access repositories around the world. OpenDOAR staff harvest and assign metadata to allow categorisation and analysis to assist the wider use and exploitation of repositories. Each of the repositories has been visited by OpenDOAR staff to ensure a high degree of quality and consistency in the information provided: OpenDOAR is maintained by SHERPA Services, based at the Centre for Research Communications at the University of Nottingham.
2) Ranking Web of World's Repositories
The aim of this ranking is to support Open Access initiatives and therefore the free access to scientific publications in an electronic form and to other academic material. The web indicators are used here to measure the global visibility and impact of the scientific repositories. (cancelled since 2017?)
3) Directory of Current Research Information Systems
List of CRIS-systems sorted by type of CRIS and country
4) Zenodo
Zenodo ist ein Online-Speicherdienst, der hauptsächlich für wissenschaftliche Datensätze, aber auch für wissenschaftsbezogene Publikationen, Berichte, Präsentationen, Videos etc. verwendet werden kann. Finanziert wird der Dienst über die Europäische Kommission. Zenodo integriert den Repository.
Der Name Zenodo kommt von Zenodotos von Ephesos, dem ersten Leiter der großen Bibliothek von Alexandria, in der er den Grundstein für die größte antike Schriftensammlung legte und die als erste Bibliothek Metadaten benutzte.
j) Forschungsdaten (Research Data)
Unter Forschungsdaten sind digitale und elektronisch speicherbare Daten zu verstehen, die im Zuge eines wissenschaftlichen Vorhabens zum Beispiel durch Quellenforschungen, Experimente, Messungen, Erhebungen oder Befragungen entstehen.
Ziel von e-Infrastructures Austria, das aus 26 wissenschaftlichen Einrichtungen und vier Einrichtungen mit Beobachterstatus besteht und vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW) gefördert wird, ist die sichere Archivierung und Bereitstellung von elektronischen Publikationen, Multimedia-Objekten und anderen digitalen Daten aus Forschung und forschungsgeleiteter Lehre.
Verzeichnisse oder Listen (Auswahl):
1) re3data.org is a global registry of research data repositories that covers research data repositories from different academic disciplines. It presents repositories for the permanent storage and access of data sets to researchers, funding bodies, publishers and scholarly institutions. re3data.org promotes a culture of sharing, increased access and better visibility of research data. The registry went live in autumn 2012 and is funded by the German Research Foundation (DFG).
2) Databib is a collaborative, annotated directory of research data repositories. It currently includes over 600 data repositories, which are international in scope and cover a variety of disciplines.
3) Data Citation Index
The Data Citation Index on the Web of Science provides a single point of access to quality research data from repositories across disciplines and around the world (via Web of Science und DBS UB Wien).
Siehe auch Web 2.0 und Altmetrics
k) Webarchiven
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