1. Fernleihe
2. Document Delivery
3. Elektronische Zeitschriften
und Bücher (e-books)
4. Open Access
5.
Information Broking
6. Consulting
7. Evaluation
Per Fernleihe kann man Literatur von einer
Bibliothek bestellen, ohne diese persönlich besuchen zu müssen.
Sie dient der Vermittlung von am Ort nicht vorhandener Originalliteratur. Fernleihe
kommt grundsätzlich nur im Leihverkehr und in der Dokumentenlieferung zwischen
Bibliotheken zur Anwendung (interbibliothekarischer Dienst).
Darin eingeschlossen sind alle Bestell-
und Ausleihformen (Internationaler Bestellschein
(IFLA), Bestellung per e-mail)
Bezahlung: (Coupon
réponse international), International
Payment Voucher (IFLA
Voucher Scheme)
Österreichische
Fernleiheordnung 1996
Der Beginn
Ausgangspunkt für die Entstehung
von Dokumentlieferdiensten war die Diskrepanz zwischen dem Nachweis von
Dokumenten einerseits und deren Beschaffung andererseits. Möglichkeiten
der Verfahrensoptimierung wurden schon in den 70er Jahren gesucht. Aber
erst mit dem Erfolg des Internet begann der Aufstieg der Dokumentlieferdienste.
Vorläufer der heutigen Dokumentlieferdienste ist die klassische bibliothekarische Fernleihe.
Was versteht man unter Document Delivery
Service
Unter einem Document Delivery Service (dt.
Dokumentlieferdienst) ist die rasche und meist unkomplizierte (via Internet)
Beschaffung von Literatur (Kopien von Zeitschriftenartikeln und Bücherteilen)
und/oder Information ganz allgemein zu verstehen. Der Kunde wird als Besteller
und Empfänger aktiv. Bestellung und Lieferung erfolgen direkt vom Arbeitsplatz
(meist via Internet), d.h. der Leitweg spielt keine Rolle mehr wie bei der klassischen
bibliothekarischen Fernleihe.
Wer bietet diesen Dienst an? Wie erhält
man die Lieferung?
Er wird von kommerziellen und öffentlichen
Dokumentlieferdiensten sowie von wissenschaftlichen Bibliotheken angeboten.
DD ist im Regelfall kostenpflichtig, die Höhe der Kosten variiert je nach
Lieferbibliothek oder Lieferdienst. Die Lieferanten stehen in Konkurrenz zueinander.
Unter diesen Bedingungen wird meistens eine Leistung in Form von einer Lieferung
unter Einhaltung einer fixen Lieferfrist garantiert.
Die Lieferung erfolgt per Post, Fax oder
elektronisch via E-Mail, Internetdownload oder FTP. Der Hauptvorteil dieses
Electronic Document Delivery (EDD) liegt vor allem in der schnellen Lieferung
der Dokumente. Der Kunde erhält dabei den eingescannten Artikel in gängigen
Dateiformaten (PDF, TIFF, Postscript).
PDF: Abkürzung für "Portable Document Format"
TIFF / TIF: Abkürzung für "Tagged Image File Format"
ein Format für Rasterdaten - häufig verwendetes Bildformat.
Öffentliche, nicht kommerzielle Lieferdienste (Bibliotheken):
1) SUBITO:
A German Document Delivery System
Was ist Subito?
Subito ist ein schneller und einfach funktionierender Dokumentlieferdienst als
länderübergreifende, kooperative Dienstleistung von deutschen und
österreichischen Bibliotheken (Österr. Zentralbibliothek für
Physik und Medizin). Dieser Dienst ermöglicht sowohl die Online-Recherche
als auch die Bestellung und direkte Lieferung von Fachliteratur an den Benutzerarbeitsplatz.
Eine der Leitsätze von Subito lautet: "...die Literatur soll zur rechten
Zeit am rechten Ort sein".
Entwicklung des Bestellvolumens seit 1998:
Was liefert Subito?
Mehrere Millionen Zeitschriften und Bücher bilden für alle Bereiche
der Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft eine wichtige Basis der Informationsversorgung.
Diese Bestände werden durch Subito umfassend und unkompliziert zugänglich
gemacht. Unabhängig von ihrem Standort können sich alle, die Literatur
suchen, an Subito wenden.
Zeitschriftenaufsätze werden elektronisch per E-Mail oder File Transfer oder gedruckt per Post und Fax an die gewünschte Adresse gesandt. Bücher werden per Post versandt und müssen nach Ablauf der Leihfrist (4 Wochen) zurückgeschickt werden. Sollte eine Bestellung nicht ausführbar sein, erhältst Du von der jeweiligen Lieferbibliothek eine sogenannte Statusmeldung, die Informationen enthält, warum nicht geliefert werden konnte.
Subito kennt keine Nutzungsbeschränkung. Die Teilnahme
ist für jedermann aus dem In- und Ausland möglich. Die Registrierung
ist unkompliziert und erfolgt via WWW, d. h. Benutzernummer und Passwort werden
sofort am Bildschirm angezeigt und zusätzlich per E-Mail versandt.
Auf welche Daten greift Subito zurück?
Die Standorte und Signaturen der Zeitschriften und Bücher sind in folgenden
Datenbanken recherchierbar:
Subito-Aufsatzkatalog (Aufsatzdienst International ADI)
Im ADI werden anhand der Inhaltsverzeichnisse aus ca. 20.000 Zeitschriften die
einzelnen Aufsätze nachgewiesen. Der ADI enthält über 7 Mio.
Aufsätze ab dem Erscheinungsjahr 1992.
Subito-Zeitschriftenkatalog (Subito-ZDB)
Die Subito-ZDB weist die Titel von Zeitschriften, zeitschriftenartigen Reihen
und Serien mit den dazugehörigen Standortnachweisen der Bibliotheken nach.
Die Subito-ZDB enthält derzeit 990.202 Titel und über 5 Mio. Standorte.
Die Datenbank wird regelmäßig aktualisiert. Wichtig: keine Aufsätze!
BUCHDATENBANKEN
Für die Recherche und Bestellung von Büchern, Sammelwerken (mehrbändige
Werke) und Dissertationen sind mehrere Datenbanken miteinander vernetzt:
Verbundkatalog
Der VK weist bis zum Erscheinungsjahr 1997 Titel und Standorte aus über
600 Bibliotheken nach. Für Subito sind zur Zeit 15 Lieferbibliotheken aktiv.
Bibliotheksverbund Bayern
Der BVB weist Titel und Standorte aus 80 bayerischen Bibliotheken nach. Für
Subito sind zur Zeit 3 Lieferbibliotheken aktiv.
Gemeinsamer Bibliotheksverbund der Länder Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen. Der GBV weist Titel und Standorte aus 380 Bibliotheken nach. Für Subito sind zur Zeit acht Bibliotheken aktiv.
ZBMed Köln - Lokalkatalog
subito Dienste
subito bietet verschiedene Dienste an. Welcher Kunde, welchen Dienst wahrnehmen
kann, hängt zum einen davon ab, ob der Kunde seinen Wohnsitz im deutschsprachigen
Raum hat oder außerhalb. Zum anderen wird differenziert zwischen einem
Direktkunden (= Kunden) und einer Bibliothek als Kundin (= Bibliothek). Zum
deutschsprachigen Territorium zählen die Länder Deutschland (Germany),
Österreich (Austria), Liechtenstein (Liechtenstein) und die Schweiz (Switzerland)
oder kurz GALS. Alle übrigen Länder gehören zum Territorium international.
Aus diesen Kombinationen ergeben sich spezielle Dienste, so der
subito direct customer service - german (sds - German)
ein subito Dienst, der Kunden aus dem Territorium GALS bedient.
subito direct customer service - international (sds - international)
ein subito Dienst, der Kunden aus dem Territorium international bedient. Dieser
Service wird wegen Lizenzverhandlungen mit internationalen Verlagen zzt. nicht
angeboten.
subito Library Service
ein subito Dienst, der Bibliotheken sowohl im Territorium GALS als auch international
bedient.
Eine Einteilung in verschiedene Kundengruppen ist aufgrund
unterschiedlicher Preise und Tantiemebestimmungen notwendig. Detailinformationen
sind auf den Seiten der jeweiligen Kundengruppe zu finden.subito für Direktkunden
(sds - German)
Die direkte Lieferung ist für alle Kunden möglich, die im Territorium
GALS ansässig sind.
Kundengruppe 1 - nicht-kommerzielle Kunden
Kundengruppe 2 - kommerzielle Kunden
Kundengruppe 3 - Privatpersonen
subito Library Service
Die direkte Lieferung ist an alle Bibliotheken möglich, die ihren Sitz
im Territorium international haben. Ausgenommen sind zzt. Bibliotheken mit Sitz
in den Vereinigten Staaten (USA) und Großbritannien.
Kundengruppe 4 - Bibliotheken mit Sitz im Territorium GALS
Kundengruppe 8 - Bibliotheken mit Sitz im Territorium international
Preise
Subito unterscheidet die Entgelte nach Nutzergruppen und nach Diensten:
Nutzergruppe 1: nicht-kommerzielle Benützer, 5 € per E-Mail; 6,5 € per Fax oder Post
Nutzergruppe 2: kommerzielle Benützer, je nach Lieferbibliothek, ab 12 € per E-Mail bzw. ab 11 € per Fax oder Post
Nutzergruppe 3: private Personen, ab 7,5 € per E-Mail; 9,5 € per Fax oder Post
Nutzergruppe 4: library service: 5 € per E-Mail; 6,5 € per Fax oder Post
Nutzergruppe 8: library service (Ausland): 6 € per E-Mail; 7,5 € per Fax oder Post
Zusatzgebühr für lizenzierte Dokumente pro Verlag ab 3,50 € per E-Mail
Buchbestellung im Normaldienst:
Nutzergruppe 1: nicht-kommerzielle Benützer, 9€
Nutzergruppe 2: kommerzielle Benützer, je nach Lieferbibliothek, ab 9€
Nutzergruppe 3: private Personen, 9 €
Nutzergruppe 4: library service: 9 €
Nutzergruppe 8: library service (Ausland): 14 €
Normaldienst: max. Lieferzeit 72 Stunden
Eildienst: 24 Stunden, ab 7 € per E-Mail je nach Bibliothek und Nutzergruppe
Neue Preise:
Preislisten für den Client's Direct Service (Personen und Institutionen)
Preislisten für Library Service (Bibliotheken)
Special features
1 ) Bestellverfolgung (Tracking-System)
Kunden und Lieferanten können den Verlauf der Bestellung verfolgen (siehe
den Verlauf einer Lieferung).
Unter Tracer (auch Tracing oder Tracking) ist ein Hilfsprogramm zu verstehen,
mit dem eine Internet-Verbindung (z. B. eine Bestellung) oder der Ablauf eines
Programmes beobachtet und zurückverfolgt ("getracet") werden
kann.
Die Bestellverfolgung zeigt alle Bestellungen an, die unter der jeweiligen Kundennummer
aufgegeben worden sind. Zusätzlich kann selektiv nach einzelnen Bestellungen,
Bestelldatum oder Lieferbibliotheken gesucht werden.
In der Detailansicht werden alle wichtigen Daten zur Bestellung angezeigt, so
bibliographische Angaben wie Zeitschriftentitel / Buchtitel, Aufsatztitel, Seitenzahl
sowie die Lieferart, das Auslieferungsdatum und die Lieferadresse.Die Bestellverfolgung
wird online angeboten und über den Button Bestelllinfo aufgerufen. Über
die Bestelliste:
Die Bestellverfolgung für Kunden:
Die Bestellverfolgung für Lieferanten:
2 ) Ranking nach der Liefergeschwindigkeit
Die Bibliotheken werden im Bestellformular nach der Liefergeschwindigkeit gereiht (siehe Statistik).
Die Zentralbibliothek für Physik der Universität Wien belegt seit 2001 ununterbrochen den ersten Platz.
3) Reklamationen
Reklamationen sind möglich
Reklamationen müssen innerhalb von 10 Tagen nach Ablauf der Bearbeitungszeit bei der jeweiligen Lieferbibliothek eingehen. Über Adressen und Ansprechpartner der Lieferbibliotheken können Reklamationen unkompliziert aufgegeben werden.
4) Zentralregulierung
Die Zentralregulierung ist das Inkassobüro der Lieferbibliotheken, d. h.
die Geschäftsstelle des subito e. V. übernimmt die zentrale Abrechnung.
Die Zentralregulierung fakturiert, überwacht den Zahlungseingang, mahnt
und schreibt die Verbindlichkeiten den Lieferbibliotheken gut, d.h. alle Entgelte
werden ohne Abzug der Lieferbibliothek gutgeschrieben.
Der Vorteil für den Kunden besteht darin:
a) er/sie erhält pro Monat für alle Lieferungen
nur eine Zahlungsaufstellung
b) er/sie hat bei Unstimmigkeiten des Zahlungseingangs nur einen Ansprechpartner
2) JASON
(Journal Articles Sent On demaNd)
JASON-WWW : Ein Express-Service
für Zeitschriftenaufsätze aus Nordrhein-Westfalen bietet die Recherche
nach Zeitschriftentiteln und ist ein schnelles elektronisches Bestell- und Liefersystem
für Zeitschriftenaufsätze aus nahezu allen Fachgebieten. Bestellte
Artikel werden dem Benutzer in der Regel innerhalb von 48 Stunden zur Verfügung
gestellt. Nachgewiesen werden die Zeitschriftenbestände des JASON-NRW Hochschulbibliotheken-Verbundes.
JASON wird von der Aufsatzdatenbank JADE
(Journal Articles Database) unterstützt. Man kann dort nach Autor, ISSN
oder Titelstichwörtern suchen und mit dem gefundenen Zitat zu JASON wechseln.
Ist die entsprechende Zeitschrift vorhanden, kann der Benutzer selbst eine elektronische
Bestellung auslösen (Benutzungshinweise zu JADE). Zu Ihrer Verfügung
stehen somit:
Bestellung und Lieferung
Die Bestellung von Zeitschriftenaufsätzen
kann selbständig vom Benutzer erfolgen.
JASON bietet die Wahl zwischen verschiedenen
Lieferformen:
Derzeit nur intern zu benutzen!
3) GAUSS
der Göttinger Ausleih- und Schnelllieferservice
Kommerzielle Lieferdienste
1) Infotrieve
INFOTRIEVE bietet einen umfassenden All-Inclusive-Service sowie einen Service,
der nur die Lieferung von Volltexten aus der Zentralbibliothek der Medizin in
Köln umfasst (Infotrieve-ZBMed-Service).
Kommerzieller Lieferdienst ohne Eigenbestand
2) UnCover
Dokumentlieferdienst der Colorado Alliance of Research Libraries (CARL),
ca. 17.000 englischsprachige Zeitschriften mit Fax-Lieferart, Recherche
in der Datenbank ist kostenfrei
Kommerzieller Lieferdienst mit
Eigenbestand.
Von Ingenta übernommen.
3) British
Library OPAC 97
The British Library, Document Supply Center: Lieferung von Büchern und
Aufsatzkopien.
Ein Deposit Account wird verlangt.
Bestellungen mit Kreditkarten werden auch angenommen. Ein heißer Tipp
für englische, amerikanische und aus dem Commonwealth stammender Literatur.
Öffentlicher Lieferdienst der kommerziell operiert.
4) ISI
ISI's The Genuine Article Dokumentlieferdienst des Institute of Scientific Information
(ISI)
Öffentlicher Lieferdienst der kommerziell operiert.
Von Thomson Reuters übernommen.
5) Russian Archive
Russische Literatur, Kunst und Geschichte
Nationaler Lieferdienst
3.
ELEKTRONISCHE ZEITSCHRIFTEN UND BÜCHER (e-books)
Elektronische Zeitschriften
An der Schwelle zum nächsten Jahrtausend
stellt sich die Frage, ob die traditionelle Fernleihe noch zeitgemäß
ist und ob Electronic Journals bald das Document Delivery ersetzen können.
Zeit ist ein kritischer Faktor in der forschenden Industrie. Mit dem Medienbruch
zwischen Literaturrecherche in elektronischen Medien und Lieferung der Volltexte
auf Papier geht wertvolle Zeit verloren.
Der Anfang:
Erste E-Zeitschrift: "Mental Workload", "Computer Human Factors"
Erste Verlagsangebote: Elsevier und American Chemical Society
UMI: Volltext-Zeitschriften auf CD-ROM
1991 ARL-Verzeichnis: 27 E-Zeitschriften
1996 Web-Phase der E-Zeitschriften beginnt
"Elektronischen Zeitschriften" sind Zeitschriften, die in elektronischer
Form angeboten werden.
Synonyme: Volltextzeitschriften, Online-Journals,
E-Journals. Davon gibt es drei Varianten:
1) "Elektronische Faksimile" der Druckausgabe
100% Deckungsgrad, Cover-to-cover versions (inkl. Anzeigen), Erfassung der bisherigen
Ausgaben ("back issues or files") in einem übersichtlich gegliederten E-Archiv
2) "Rein elektronische Zeitschriften"
Keine Druckausgabe als Basis, existiert nur virtuell auf dem Verlagsserver,
Ausdruck meist möglich
3) "Elektronisches Supplement" / "Internet-Ausgabe"
kein 100 % Ersatz der gedruckten Ausgabe, Anthologie der Highlights, Abstracts,
Preprint services
Der Zugriff auf den Volltext ist
i.a. an eine eigene Lizenz gebunden, in der u.a. die Gruppe der Zugriffsberechtigten
angeführt wird (meist ist die Lizenz auf den Campus einer Universität
beschränkt).
Zugangskontrolle:
1) IP-Adresse (Internet Protocol)
2) Username und Password
(Aufgrund des höheren Verwaltungsaufwandes und des Sicherheitsrisikos abzulehnen).
Benutzung der Elektronischen Zeitschriften
via:
1) Homepages (Verlag wie z.B. "science
direct", Abonnement, IP-Control)
2) Bibliotheken bieten Zugang zu den E-Journals
3) Erschließung
elektronischer Zeitschriften im Rahmen der Elektronischen Zeitschriftenbibliothek:
Die deutsche Elektronische
Zeitschriftenbibliothek ist ein Service zur effektiven Nutzung wissenschaftlicher
Volltextzeitschriften im Internet. Dieser Dienst wurde im Rahmen eines Projektes
von der Universitätsbibliothek Regensburg in Kooperation mit der Bibliothek
der Technischen Universität München entwickelt. Inzwischen wird die
Elektronische Zeitschriftenbibliothek als Nutzerservice im Routinebetrieb in
117 Bibliotheken bzw. Forschungseinrichtungen angeboten. Die Titel werden kooperativ
gesammelt und die Daten gemeinsam in einer zentralen Datenbank gepflegt. Für
jede teilnehmende Einrichtung wird ein auf ihre lokalen Bedürfnisse zugeschnittenes
Angebot an elektronischen Zeitschriften erzeugt. Jede beteiligte Institution
kann ihre lizenzierten Zeitschriften eigenständig verwalten und eigene
Benutzerhinweise integrieren. Abonnierte Volltextzeitschriften können zusammen
mit frei zugänglichen E-Journals in einer einheitlichen Oberfläche
angeboten werden.
Problematik: Lizenz, Kosten.
Neue Strategien der Bibliotheken:
Konsortien
Die Anzahl der E-Zeitschriften liegt derzeit bei etwa 10.000,
davon wird ein Drittel kostenlos angeboten.
Der Nachteil von reinen Online-Zeitschriften besteht in dem
noch nicht gelösten Problem der Langzeitarchivierung und deren leicht Veränderungen,
die eine langfristige Zitierung oder Beurkundung beschwert wenn nicht sogar
unmöglich macht. So wird es demnach bei der parallelen Publikationsweise
elektronisch und im Druck bleiben.
Um die "Vormachtstellung" mancher Verlage in Bezug auf E-Zeitschriften
zurückzudrängen und um die vielbeklagte Kostenexplosion zu bremsen,
gibt es Bestrebungen von Seiten der wissenschaftlichen Gesellschaften und Forschungsinstitute,
sowohl Autoren und Bibliotheken, die Zahl der relevanten und kostenlosen E-Zeitschriften
zu vergrößern.
Es wird sogar an Möglichkeiten des direkten Publizierens gedacht, wie es
etwa in der Physik schon länger in der Form elektronischer
Preprints geschieht.
Literatur
" Electronic Journals : What Do Users Think of Them?",
by Dr Cliff McKnight
" Elektronische Zeitschriften und Datenbanken in
der Biologie. Eine Untersuchung des Nutzensverhaltens anhand einer Erhebung
im Bereich der Biologie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen
Nürnberg", Anja Lengenfelder, Alles Buch II
Elektronische Bücher
(e-books) auch Digitale Bücher
Als E-Book (von electronic book) oder eingedeutscht E-Buch (von elektronisches
Buch) werden Bücher in digitaler Form bezeichnet. Dabei ist nicht jede
digital gespeicherte Information (beispielsweise Webseiten) automatisch ein
E-Book. Charakteristisch für ein E-Book ist, dass es einerseits inhaltlich
einem Buch ähnelt (beispielsweise durch ein Inhaltsverzeichnis und Seitenangaben),
andererseits die Vorteile einer digitalen Speicherung (Suchfunktionen, Metadaten)
beinhaltet.
Nach Auffassung eines amerikanischen Gerichtes ist ein E-Book allerdings
kein Buch, da „[…] ein E-Book eine neue Nutzungsform und nicht mit
einem Buch zu vergleichen sei […]“.
Das E-Book ist noch sehr jung. Der chronologisch genaue
Startpunkt ist unklar, eines der ersten E-Books entstand Anfang der achtziger
Jahre in einem Gemeinschaftsprojekt zwischen dem Institut für Technische
Mechanik der Universität Karlsruhe (TH) und IBM Deutschland.
Die ersten größeren Versuche zum kommerziellen Vertrieb von E-Books
kamen 1999-2000 .
Erfolge und Misserfolge
Das E-Book bietet eine flexible und rasche Möglichkeit, mit nur geringen
Kosten in der Logistik weltweit zu publizieren. E-Books wurde ein großes
Wachstum vorhergesagt, sie haben sich aber, wohl aufgrund von fehlenden praktischen
E-Book-Lesegeräten, noch nicht vollständig durchgesetzt. Dies ist
auch der Grund, warum E-Books im Vergleich zu Filmen und Musik wesentlich seltener
raubkopiert werden. Da die Bücher bei den Verlagen fast immer schon digital
vorliegen, wäre es relativ einfach, diese auch als E-Book anzubieten. Da
diese Vorlagen allerdings meist sehr groß sind (um die Druckqualität
der Bilder und Schriften zu garantieren), müssten die Vorlagen angepasst
und für den E-Book-Markt auf eine annehmbare Größe konvertiert
werden.
Gründe für den noch fehlenden Durchbruch von
E-Books liegen in der Besonderheit des Mediums Buch:
Interessant sind E-Books durch ihre Metainformationen. Meist
kann in ihnen gesucht werden, Teile können ausgedruckt werden, oder es
kann über mehrere E-Books nach Patterns gesucht werden.
Für den E-Book-Autor bietet sich weiterhin der Vorteil,
dass er durch relativ wenig Anfangskapital ein komplettes Buch online vertreiben
kann. Dadurch ergibt sich auch für Menschen ohne Kapital die Möglichkeit,
ihre literarischen Werke der Öffentlichkeit zu präsentieren. Diese
Vorteile sind zunehmend auch für Papierbücher verfügbar und werden
meistens in Form von Print-on-demand realisiert.
Literatur
wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Digitales_Buch
Dispelling Five Miths about E-books
4.
Open Access
Open Access (engl. freier, kostenloser Zugang) bezeichnet das Ziel, wissenschaftliche
Literatur und Materialien im Internet frei (kostenlos und ohne Lizenzbeschränkungen)
zugänglich zu machen. Unter diesem Stichwort hat sich inzwischen eine internationale
Bewegung gebildet, die insbesondere mit der Budapest
Open Access Initiative verbunden wird...
5. Information Broking
Was ist Information Broking?
Unter "Information Broking" versteht man die professionelle (und
kommerzielle) Informationsvermittlung für einen Auftraggeber (Endnutzer)
unter Einbeziehung einschlägiger Informationsquellen und durch Benutzung
entsprechender Suchinstrumentarien.
Was macht ein "Informations-Makler"?
Er führt nicht nur Recherchen durch, sondern wertet ermittelte
Informationen zusätzlich auftragsbezogen aus und formuliert Expertisen
(Gutachten von Experten) und Empfehlungen ("value added information"). Die wesentliche
Aufgabe des Information-Brokers besteht in der Recherche, Beschaffung, Auswertung
und Aufarbeitung von Informationen im Auftrage des Kunden. Diese Dienstleistung
wird von Beratungsfirmen, Handels- und Handwerkskammern, Technologietransfereinrichtungen,
Bibliotheken usw. betrieben.
Wie funktioniert Information Broking?
Die wesentliche Aufgabe des Information-broker besteht in der
Vorteile
Gegenüber der Eigenrecherche bietet vorsprung-durch-information
als professioneller Informationsvermittler:
Berater sollten sich durch die folgenden Eigenschaften auszeichnen:
Beispiel: Web Consulting
Webconsulting umfasst z.B.:
7. EVALUATION
Bibliometrie
Wie misst man Wissenschaft und wissenschaftliche Produktion?
Der Begriff "Bibliometrie" wurde 1969 von A. Pritchard
geprägt. Zweck und Definition der Bibliometrie ist die Anwendung mathematischer
und statistischer Methoden zur Erklärung der Prozesse der schriftlichen
Mitteilungen, sowie der Natur und des Entwicklungskurses eines Wissenschaftsgebietes,
durch Zählung und Analyse der verschiedenen Aspekte der schriftlichen Kommunikation.
Derzeit hat sich die Bibliometrie als die bedeutendste Methode
für die Bewertung wissenschaftlicher Arbeiten erwiesen. Sie ist die Metrik
des Buchwesens und untersucht unter Einsatz mathematisch-statistischer Methoden
die quantitativen Regelhaftigkeiten von Printmedien im Informationsstrom in
Beziehung zur Wissenschaftstheorie und Forschung.
Eine modernere Definition von Hawkins lautet: "Quantitative Analyse der
bibliographischen Aspekte eines Literaturthemas". Diese Definition hat
den Vorteil, dass sie den quantitativen Aspekt dieser Wissenschaft hervorhebt.